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VORLESUNG 1 Die althochdeutsche Literatur. Die Literatur des Mittelalters.
Fragen: 1. 2. 3. 4. Periodisierung der deutschen Literatur. Die Anfänge der deutschen Literatur. Die Dichtung der Ritterzeit: Epik und Lyrik, allgemeine Charakteristik. Autoren der höfischen Epen und ihre Werke. Literatur des Mittelalters.
I. Periodisierung der deutschen Literatur 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Althochdeutsche Literatur (750 -1170) Mittelhochdeutsche Literatur (1170 -1500) Renaissance und Humanismus (1470 -1600) Barock (1600 -1720) Die Aufklärung (1720 -1785) Sturm und Drang Klassik (1770 -1785) Romantismus (1815 -1850) Realismus (1850 -1900)
II. Die Anfänge der deutschen Literatur Historischer Hintergrund Seit wann man von «Deutschland» sprechen kann, ist objektiv feststellbar. Das geografische Gebiet des heutigen Deutschlands wurde schon vor der Antike von verschiedenen Volksgruppen besiedelt. Sie werden unter dem Begriff Germanen zusammengefasst. 4
Die Germanen Das waren verschiedene Volksstämme, die seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. in Nord- und Mitteleuropa lebten. Sie hatten eine ähnliche Sprache, Kultur und Abstammung, waren aber kein einheitliches Volk. Zu ihnen zählten unter anderen die Sachsen, die Langobarden, die Sweben und die Friesen. In der Zeit um etwa 300 v. Chr. bewohnten sie ganz Nord- und Mitteldeutschland. Bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. hatten sich die germanischen Stämme immer weiter nach Westen und Süden ausgebreitet und die Kelten bis zum Rhein und zur Donau verdrängt. 5
Sprachen, die sich aus der indogermanischen Ursprache entwickelt haben: -Anatolische -Keltische -Romanische -Germanische -Slawische -Baltische -Iranische -Indische -griechische n Die deutsche und die belarussische Sprache haben also den gleichen Ursprung
Welche der heutigen Sprachen sind germanischen Ursprungs? Deutsch, Englisch, Niederländisch, Friesisch und Jiddisch sind westgermanische Sprachen. Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Faröisch -und Isländisch sind nordgermanisch. Runen sind die ältesten Sriftzeichen der Germanen. Man fand Runen auf Waffen, Schmuck oder Grabsteinen, 7
Die Runen: § Auch die Runen waren noch nicht die Vorläufer deutschen Schrift, sondern magische Zeichen, die für kurze Widmungen oder Namenseinritzungen verwendet wurden. § „Runa“ bedeutet in der germanischen Sprache „Geheimnis“: diese Wortwurzel steckt in dem Wort raunen = etwas geheimnisvolles flüstern.
Was war die große Völkerwanderung? Innerhalb von rund 200 Jahren, vor allem zwischen etwa 400 und 600 n. Chr. , zogen etliche meist germanische Stämme und Völker von Osten aus nach Süd-und Westeuropa. So kam es zu einer Neuverteilung der Stämme in ganz Europa. Durch die Wanderungen der Stämme und Völker nach Westen veränderte sich das Gesicht Europas. 9
Die große Völkerwanderung 10
Die vorchristliche Literatur § Themen dieser vorchristlichen Literatur sind entweder Kämpfe der Völkerwanderungszeit oder die Lebensgewohnheiten der Germanen. § Es sind überliefert: Preislieder, Götter- und Heldenlieder, Zauberformeln, Hochzeitsgesänge oder Arbeitsverse.
Merserburger Zaubersprüche § Ein herausragendes Sprachdenkmal sind die „Merseburger Zaubersprüche“ § Die Merseburger Zaubersprüche mit heidnischem Inhalt sind das älteste bekannte Denkmal in deutscher Sprache, auch wenn die überlieferte Handschrift erst aus dem 10. Jahrhundert stammt. § Inhalt und Sprache weisen zurück ins Germanische. § Die handelnden Personen sind sämtlich Gestalten der germanischen Mythologie. § Die Zaubersprüche zeigen die germanische Stabreimtechnik und sind noch unbeeinflusst von den neuen Stilelementen, die bald einsetzende Vermischung mit der christlich-lateinischen Tradition mit sich gebracht hat.
Die althochdeutsche Literatur Inhalt: § Die Merseburger Zaubersprüche bestehen jeweils aus zwei Teilen. Am Anfang steht eine kurze einleitende Beschreibung der Erzählsituation, danach folgt eine dreigliedrige Beschwörungsformel. Erst die jeweils dritte der beschworenen Wirkkräfte hat die magische Kraft, den Zauber zu bewirken. § Der erste Zauberspruch soll Gefangenen die Fesseln lösen. Dazu werden die Idisen (zauberkundige Frauen) beschworen, welche Fesseln anzaubern, ein feindliches Heer bannen und drittens (als magische Wirkkraft) Fesseln lösen können. § Der zweite Spruch nimmt Bezug auf eine konkrete Situation: Das Pferd des Gottes Bolder hat sich den Fuß verrenkt und wird dreimal besprochen. Wiederum die dritte Besprechung durch den Gott Wodan bewirkt die Zauberkraft und heilt die Verletzung
„Germania“ von Tacitus: §Sitten und Bräuche der Germanen §Ihre Dichtung: –Zaubersprüche –Gebete –Götterhymnen –Sagen –Märchen u. s. w.
Das «Hildebrandslied « § Das „Hildebrandslied“ ist das einzige erhaltene Heldenlied dieser an Heldengesängen so reichen Zeit. Es ist nur als Bruchstück aufgefunden worden. § Es handelt in der Zeit der germanischen Völkerwanderung.
Das «Hildebrandslied « Inhalt: § Dietrichs von bern Waffenmeister Hildebrand kehrt nach 30 Jahren aus dem Kriege zurück und trifft an der Hadubrand. § Freudig gibt er sich ihm zuerkennen, doch der hitzige Hadubrand vermutet in ihm einen schlauen Hunnen, der ihn überlisten will. § Der Vater bietet ihm seine goldenen Amreifen zum Geschenk, um ihn zu beschwichtigen. Aber der Sohn ist argwöhnisch. § Als er ihn einen schlauen, boshaften Hunnen nennt, bleibt dem Alten nach dem Gesetz der Ehre keine Wahl. Die Vaterliebe muss schweigen. § Sie reiten aufeinander los, schleudern ihre Lanzen und zerschlagen sich die Schilde mit den Schwertern. Da bricht das Lied ab. Altnordische Quellen überliefern, dass der Vater den Sohn getötet haben soll.
Ø Ø Ø Ø Hildebrandslied Ik gihorta dat seggen, dat sih urhettun ænon muotin, Hiltibrant enti Hadubrant untar heriun tuem. sunufatarungo iro saro rihtun. 5 garutun se iro gudhamun, gurtun sih iro suert ana, helidos, ubar hringa, do sie to dero hiltiu ritun, Hiltibrant gimahalta [Heribrantes sunu]: her uuas heroro man, ferahes frotoro; her fragen gistuont fohem uuortum, hwer sin fater wari 10 fireo in folche, . . . . „eddo hwelihhes cnuosles du sis. ibu du mi enan sages, ik mi de odre uuet, chind, in chunincriche: chud ist mir al irmindeot“.
Hildebrandslied (Übersetzung) Ø Ø Ø Ø Ich hörte es berichten, daß sich Herausforderer einzeln begegneten: Hildebrand und Hadubrand zwischen zwei Heeren. Sohn und Vater bereiteten ihre Rüstung, 5 richteten ihre Kampfgewänder, gürteten sich ihre Schwerter um, die Helden, über die Rüstung, als sie zu diesem Kampf ritten. Hildebrand sprach, Heribrands Sohn, er war der ältere Mann, des Lebens erfahrener, er begann zu fragen, mit wenigen Worten, wer sein Vater gewesen sei 10 unter den Männern im Volke. . „. . . oder aus welcher Sippe du bist wenn Du mir einen nennst, kenne ich die anderen, Junge, im Königreich, bekannt ist mir das ganze Volk“.
III. Die Dichtung der Ritterzeit. Im 8. Jahrh. , als Araber und Ungarn einfielen, stellte man Truppen von Kriegern auf. Die berittenen und gepanzerten Krieger wurden Ritter genannt. Die Ritter hatten feste Regeln für Verhalten, im 13. Jahrhundert wurde die ritterliche Lebensweise zum Leitbild. 19
Die Waffe der Ritter Armbrust 20
Ritterideale: Ø Gottesdienst Ø Herrendienst Ø Frauendienst
Die Kreuzzüge Was waren die Kreuzzüge? Es waren Kriegszüge nach Jerusalem, die im Namen des Kreuzes, also des christlichen Glaubens, geführt wurden. Fast 200 Jahre lang machten sich Scharen von Menschen in Europa auf, um das Heilige Land von den „Ungläubigen" zu befreien. Zwischen 1096 und 1291 fanden insgesamt sieben Kreuzzüge statt. 22
Die Kreuzzüge 23
Die Folgen der Kreuzzugsbewegung christliche Kultur kam in Kontakt mit der islamischen; Ø der Handel nahm im Mitteleuropa einen neuen Aufschwung; Ø die Kreuzzüge förderten die internationalen Verbindungen; Ø Kunst, Wissenschaft und Religion entwickelten sich schnell. Ø 24
Ritterepik Ø Hartmann von Aue - „Der arme Heinrich“(1195) Ø Wolfram von Eschenbach –„Parzival“ (1200/1210) Ø Gottfried von Strassburg – „Tristan und Isolde“ (1200/1210),
IV. Die Literatur des Mittelalters Die Kirche im Mittelalter ü Die Menschen hofften, dass der Glaube und das Leben nach den christlichen Gesetzen ihnen Rettung bringen. ü Dome und Klöster waren Zentren der mittelalterlichen Kultur. ü Die Kirche hatte die neue Macht, die von auf das politische Leben ausstrahlte. 26
So sah ein Kloster aus 27
Die Züge der Literatur des Mittelalters Ø religiöser Charakter Ø im Lateinischen Ø Hauptgenre sind Gebete, Leben des Heiligen, Evangelienbücher
Ein bedeutender Text der deutschsprachigen Missionierung ist der "Heliand". Ø Er ist eine Darstellung des Lebens Jesu. Das 6000 Verse umfassende Werk wurde von einem Mönch in Sachsen (Niedersachsen) etwa um 800 niedergeschrieben. Ø Das Buch sollte die hartnäckig an ihrem heidnischen Glauben hängenden Stammesgenossen für das Christentum empfänglicher machen.
Die religiöse Literatur Vaterunser (8. Jh. alemannisch) Handschrift St. Gallen, Text: Matthäus VI. , 9 Fater unsêr, thû pist in himile, uuîhi namun dînan, qhueme rîhhi dîn, uuerde uuillo diin, sô in himile sôsa in erdu. Prooth unsêr emezzihic kip uns hiutu, oblâz uns sculdi unsêro, sô uuir oblâzêm uns sculdîkêm, enti ni unsih firleiti in khorunka, ûzzer lôsi unsih fona ubile. Vater unser, (der) du bist im Himmel, geweiht sei dein Name, dein Reich komme, dein Wille werde, wie im Himmel, so (auch) auf der Erde. Unser regelmäßiges Brot gib uns heute, erlasse unsere Schuld, wie wir (sie) erlassen unseren Schuldnern, und verleite uns nicht in Versuchung, (aus-) löse uns von dem Übel.