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PROSODISCHE EIGENSCHAFTEN DER REDE
1. Mündliche Rede und ihre Segmente 2. Prosodische Mittel der Sprache 3. Drei Aspekte der prosodischen Mittel 4. Prosodische Eigenschaften der Rede 5. Funktionen der prosodischen Mittel in der Sprache 6. Prosodie und Intonation 7. Begriff des Intonems (Prosodems)
Mündliche Rede Strom von mündlich produzierten Texten, die zur Kommunikation der Gesprächspartner dienen.
Text eine Reihe von Äußerungen (Aussprüchen), die eine Situation schildern, dabei inhaltlich (logisch) und formell miteinander verknüpft sind:
Rauchen beruhigt Das stimmt. Jeder zweite Raucher braucht sich um das Alter nicht zu sorgen, denn er stirbt vorher. (Werbung)
• • • Hierarchische Gliederungssegmente des Textes: mündlicher Text Situation Äußerung Gedanke Syntagma Teilgedanke phonetisches Wort Begriff Silbe
Synonyme Bezeichnungen: • Äußerung = Ausspruch • Syntagma = Sinnschritt = Sprechtakt = rhythmische Phrase • phonetisches Wort = prosodisches Wort = phonetische Einheit = rhythmische Gruppe = rhythmischer Takt
Zwei phonetische Ebenen der Rede: • die segmentale – kontinuierliche Folge von Lauten: n+a+ch+H+au+s+e, • die suprasegmentale (prosodische), die aus Lautfolgen Äußerungen formt: Wo gehst du hin? – Nach Hause. (Mitteilung) Wo gehst du hin? Nach Hause? (Vermutung) Wo willst du hin? Nach Hause! (Befehl)
Prosodie Gesamtheit von zeitlichen, dynamischen und melischen Charakteristika der Äußerung (des Ausspruchs).
Äußerung (Ausspruch): kommunikative Grundeinheit, die eine bestimmte Absicht des Sprechers in einer konkreten Situation zum Ausdruck bringt: • ´Hier ist dein ``Schirm. Nimm ihn! (Mitteilung) • `Hier ist dein ``Schirm? Wie kommst du darauf? (Staunen, Misstrauen) • ``Hier ist dein Schirm! Nimm ihn! (Ärger)
Drei Aspekte der prosodischen Mittel: der akustische (materielle, messbar als Schallwelle); • der auditive (perzeptive) – Höreindruck, Wahrnehmung; • der funktionale (sprachliche, linguistische) – die Rolle in der Sprache.
Akustische Bestandteile der Prosodie: • Zeit – Dauer des Signals, • Frequenz der Schallwelle - Zahl der Schwingungen pro Sekunde, • Amplitude der Welle – Schwunghöhe der Schallwelle.
Perzeptive Eigenschaften der Prosodie: • Zeit Dauer des Sprechsegments, • Frequenz Tonhöhe der Silbe, • Amplitude Lautstärke der Einheit (auch: Intensität, Dynamik).
Funktionaler (sprachlicher) Aspekt der Prosodie: • die kommunikative Rolle: Ausdruck zahlreicher Bedeutungen, die für die Kommunikation relevant sind: - Absicht des Sprechers (Mitteilung, Trost, Drohung, Bitte, Befehl), - Gefühle (Angst, Trauer, Freude, Zorn), - Modalität (Sicherheit, Nachdruck) usw.
Prosodische Gestaltungsmittel der Rede: Zusammenspiel einiger prosodischer Mittel: • Tonhöhe + Zeit = Melodie, • Intensität + Zeit = Lautstärke,
• Intensität + Tonhöhe + Zeit = Satzbetonung, • Satzbetonung + Zeit = Rhythmus, • Silbenzahl + Zeit = Tempo,
• Zeit des Schweigens = Pause, • Veränderung der Obertöne im Laut = Klangfarbe.
Funktionen der prosodischen Mittel in der Sprache: • die konstitutive: Prosodische Mittel integrieren einzelne Wörter zu Äußerungen mit verschiedenem Sinn: wir, gehen = Wir gehen. Gehen wir! Wir gehen? Gehen wir?
• die delimitative: Prosodische Mittel gliedern den Redestrom in kleinere Segmente: Als 'wir nach der '′Wanderung / 'wieder zu ''Hause ankamen/ 'waren wir richtig er'''schöpft //
• die distinktive: Prosodische Mittel unterscheiden Sinn der Sätze, die kommunikative Absicht des Sprechers : Da rauscht etwas. Hast du gehört? (Angst) Leg sofort den Ball hin! `Hast du ge``hört? (Drohung) Hast du gehört? Frank kommt zurück. (Vermutung)
• die kommunikative: Prosodische Mittel differenzieren den inhaltlichen Wert einzelner Wörter im Ausspruch, heben das Wichtige hervor (Thema. Rhema-Gliederung): Ich ``mache das. ``Ich mache das. Ich mache ``das.
• die syntaktische: Prosodische Mittel zeigen die Abgeschlossenheit oder Nichtabgeschlossenheit der Äußerung: • Das ist unser Haus, das wir zur Zeit renovieren.
• die stilistische: Prosodische Mittel verraten den offiziellen oder inoffiziellen Charakter der Beziehungen zwischen den Sprechpartnern: 1) Wo haben Sie das gekauft? In diesem Geschäft? 2) Wo hast du das gekauft? In diesem Geschäft?
• die exspressive: Prosodische Mittel zeigen Gefühle des Sprechers: Freude, Zorn, Ärger, Trauer, Schmerz, Angst usw.
• die modale: Prosodische Mittel bringen die subjektive Modalität zum Ausdruck, die Einstellung des Sprechers zum Inhalt: - seine Sicherheit oder Unsicherheit, - seine Annahme oder Ablehnung, - seine positive oder negative Bewertung.
• die ästhetische: Prosodische Mittel - ordnen den Redestrom, - machen ihn schöner und - erleichtern dadurch die Wahrnehmung der Rede: Tiefe Stille herrscht im Wasser. Ohne Regung liegt das Meer. (J. W. Goethe)
Intonation und Prosodie: nur Melodie (westliche Sicht) Intonation Gesamtheit aller prosodischen Eigenschaften der Äußerung (sowjetische Linguisten)
Das Prosodem: Gesamtheit der relevanten prosodischen Merkmale einer Äußerung: - einer Mitteilung, - einer Drohung, - einer Vermutung, - der Ironie usw.
Aufgabe der Satzphonologie: Ermittlung der prosodischen Strukturen (Prosodeme), nach denen man unterschiedliche Äußerungen gestalten könnte und an denen man sie sicher erkennen würde.
SATZBETONUNG (Satzakzent) Hervorhebung einiger Wörter in dem Ausspruch über die anderen aufgrund ihres kommunikativen Wertes: Das ´mache ich ´´nie.
Funktionen der Satzbetonung: • Sie integriert die Wörter zu größeren Segmenten (die konstitutive Funktion); • sie differenziert einzelne Begriffe im Ausspruch nach ihrer Wichtigkeit (die kommunikative Funktion); • sie rhythmisiert den Redestrom.
Hierarchie der Satzbetonungen in sachlicher Rede: • Hauptbetonung = der Schwerpunkt = der Nukleus: markiert das Wichtigste im Ausspruch; • die syntagmatische – hebt das sinnwichtigste Wort im Syntagma hervor;
• die rhythmische (Nebenbetonung) markiert weniger wichtige Begriffe; • unbetonte Silben signalisieren die Hilfsrolle entsprechender Wörter.
Satzbetonungen in emphatischer Rede: • Die kontrastive Betonung bringt durch besonders starke Hervorhebung eine Gegenüberstellung zum Ausdruck: Der Schlüssel liegt nicht ``in der Tasche, sondern ```unter der Tasche.
Die emphatische Betonung (Nachdrucksakzent, Fokus) überstarke Hervorhebung zusätzlicher wichtiger Elemente in der Äußerung: • Ge'''sehen habe ich ihn '''nie. • Ich habe ihn ``nie gesehen. • Ich 'habe ihn nie ge``sehen. Zwei Schwerpunkte im Ausspruch!
Akzentstruktur des Ausspruchs: Reihenfolge der betonten und unbetonten Elemente in der Äußerung: Kadenz = Endphase Wir `machen das ``morgen. Vorlauf rhythmischer Körper = Binnenlauf Nachlauf