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Mystik Etymologie Mystik Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Harald Menzel, 26. 6. 2006

Etymologie Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung μύειν = myein = - sich schließen - die Augen schließen - aufhören - sich fest ineinander fügen - sich beruhigen μυστικός = mystikos = geheimnisvoll lat. mysticus μυστήριον = mysterion = Geheimnis lat. mystica, mysteria (Geheimwissen) engl. mystic frz. mystique ital. mistica

Mystik Was ist Mystik? Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Mystik ist eine auf Erfahrung gegründete Gotteserkenntnis, -schau und Einung („cognitio dei experimentalis“). Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Voraussetzungen zur Vereinigung mit „Gott“ (unio mystica) sind z. B. Askese oder Meditation. Mystische Charismen: • Schau, Einung, Erkenntnis, • Erscheinungen, Visionen, Auditionen, • Stigmatisierung, … Quellen und Forschung Quelle: Lexikon des Mittelalters

Mystik unio mystica Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. „Ziel aller Mystik ist die Einung mit dem Absoluten. “ Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Fischer-Lexikon „Philosophie“, hg. v. Diemer / Frenzel.

unio mystica Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Mystik: Erfahrung einer unmittelbaren Einheit mit dem Göttlichen und Literatur, die von einer solchen Erfahrung handelt. 1 Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. 1 Quellen und Forschung Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft

unio mystica Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Mystik: Erfahrung einer unmittelbaren Einheit mit dem Göttlichen und Literatur, die von einer solchen Erfahrung handelt. 1 Das Geheimnis der Mystik liegt in einem bestimmten – aber unsagbaren – Erlebnis, der „unio mystica“ (=Einswerdung der irdischen Menschenseele mit dem Absoluten). 2 Zsfg. 1 Quellen und Forschung Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft 2 Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte

Mystik Das sprachliche Dilemma Etymologie Was ist Mystik? „Die so genannte mystische Erfahrung ist etwas gänzlich Stufenwege Unbeschreibliches. Schon das Etikett Mystik wird dieser Geschichte Dimension von Erfahrung nicht gerecht. Man tritt aus dem Deutsche M. Formen Passionsmystik Gegebenen und Vorhandenen völlig heraus und hat ein Erlebnis der Ruhe und Erfüllung und des Stimmens, das man nur nachträglich in die Sprache einer Ideologie oder Religion übersetzen kann. “ Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Paul Watzlawik In: Die Gewissheit der Ungewissheit (2001), S. 231

Stufenwege 1 Mystik Etymologie 1 Fischer Lexikon „Philosophie“, hg. v. Diemer / Frenzel Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Aufhebung aller Paradoxien Formen Passionsmystik Einende Erleuchtung Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Abwendung

Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Der Vajrayana Stufenweg

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China 1000 – 600 – 400 I Ging Laotse Indien Orient Hinduismus: Veden, Upanischaden Persien: Zoroaster Buddha Juden in Israel: Prophet Ezechiel 400 – 200 Agnostischer Konfuzionismus 200 – 0 Mahayana – das große Fahrzeug 0 – 200 Eindringen des Buddhismus Monotheismus im Hinduismus 200 – 600 Diverse mystische Schulen 600 – 1500 – 1800 – heute Vedanta-Mystik Verbindung westlicher Lehren mit indischem und buddhistischen Denken: Krishnamurti Mithras-Kult Europa Homer, Hesiod Vorsokratiker: Parmenides, Heraklit Mystische Seins. Spekulation: Platon, Aristoteles, Sokrates Synkretismus Christentum, Stoa Manichäismus Plotin, Dionysius, Augustinus, Boethius Islam: Mohammed Thomas, M. Eckhart, Tauler, Seuse ( Scholastik) Sandaeus, Luther, Böhme, Silesius, Spinoza (Pantheismus) Hegel, Schelling, Heidegger

Mystik Anfang der deutschen Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Kriterium „Intime Gottverbundenheit“ *** Frankreich: Bernhard von Clairvaux (1091 -1153) *** Hildegard von Bingen (1098 -1179): Sci vias Domini Elisabeth von Schönau (1141 -1165): Liber viarum Dei Passionsmystik Ø Benediktinerinnen Spekulative M. Ø Erfahren Ekstase im göttlichen Licht und dabei Visionen Zsfg. Quellen und Forschung

Mystik Anfang der deutschen Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Mechthild v. Hackeborn (1241 -1298): Liber specialis gratiae Nonne Gertrud (1256 -1302): Insinuationes divinae pietatis Mechthild v. Magdeburg (~1210 -1283? ): Das fließende Licht der Gottheit Erstes Werk einer Mystikerin in deutscher Sprache

Mystik Formen der Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Erlebte („praktische“) Mystik Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Spekulative / theoretische / philosophische Mystik [vgl. Lexikon des Mittelalters]

Mystik Formen der Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Frauenmystik Passionsmystik Geschichte Deutsche M. Formen Brautmystik Passionsmystik Spekulative Mystik Zsfg. Quellen und Forschung Stufenwege …

Mystik Formen der Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Passionsmystik

Mystik Passionsmystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen 1. Korrelierung d. Tagesablaufs mit den Std. der Passion 2. Körperliche Imitatio Christi durch Selbstgeißelung / Askese: Fesselung, eiserne Dornenkrone, … 3. Schau des Schmerzensmannes und seines Leidenswegs, seit Elisabeth v. Schönau sehr verbreitet Passionsmystik 4. Ekstatische Stigmatisation, z. B. Katharina v. Siena Spekulative M. 5. Selbstbeigebrachte Stigmatisation, z. B. Maria v. Oignies Zsfg. Quellen und Forschung 6. Abfassung von Passionstraktaten

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Mystik Katharina von Siena Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. … hatte sich zum „Amboss für Gottes Schläge“ gemacht; die Dominikanerin Elsbeth von Oye aus dem Zürcher Konvent von Oetenbach hat sich nach dem Bericht ihrer Vita härtestens gepeitscht; und Adelheid Formen Langmann, Schwester aus dem Kloster Engelthal bei Passionsmystik Nürnberg, berichtet von einer Vision, in der sie Gott Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung aufgefordert hat, neben dem Gebet auch die Selbstzerfleischung zu üben.

Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Geißelung

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Mystik Spekulative Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Meister Eckhart (~1260 -1328) - Dominikaner mit Erkenntnisdrang - Abkehr von allem Kreatürlichem, um Platz in der Seele zu schaffen - Aufwertung der „vita activa“

Mystik Meister Eckhart Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Verneinende Theologie von Dionysius Pseudo-Areopagita (~500)

Mystik Vor und nach Meister Eckhart Etymologie Kein Mystiker Was ist Mystik? Stufenwege ~500 Geschichte Mystiker Negative Theologie von Dionysius Pseudo. Areopagita Deutsche M. Formen Meister Eckhart 14. Jh. Seuse Tauler Margarete Ebner Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung 15. Jh. Nikolaus von Kues („Cusanus“)

Mystik Zusammenfassung „Mystik“ Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung Intime Erfahrung und subjektive Beschreibung einer unmittelbaren Einheit (unio mystica) mit dem Göttlichen μύειν = myein = sich schließen, die Augen schließen μυστικός = mystikos = geheimnisvoll Weltweites Phänomen seit mehreren Tsd. Jahren Frauenmystik – Passionsmystik – Brautmystik – Spekulative Mystik – Stufenwege

Lexika (Literaturwissenschaft) Mystik Etymologie Was ist Mystik? 1. Reallexikon d. dt. Lit. -Gesch. (1965) 26 Seiten Stufenwege 2. Lexikon des Mittelalters (1993) 11 Seiten Geschichte 3. Reallexikon d. dt. Lit. -Wiss. (2000) 6 Seiten Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung 4. 4. Wilpert (2001) 5. Gero von 2 Seiten - zum Vergleich auch die Ausgabe von 1969 6. 5. Sachwör. z. dt. Lit. (1999) Meid: 2 Seiten 7. 6. Lit. -Lexikon (2000) Harenberg 1 Seite 8. 7. Grundbeg. d. Lit. (1999) Gfrereis: 1 Seite 9. 8. -Lexikon (1990) Metzler Lit. 1 Seite

Lexika (Philosophie) Mystik Etymologie Was ist Mystik? 1. Ritter / Gründer (1984) 12 Seiten Stufenwege 2. Fischer-Lexikon Philos. (1979) 5 Seiten Geschichte 3. Kirchner et al. (1998) 2 Seiten 4. Meyers kleines L. Phil. (1987) 2 Seiten 5. Metzler-Phil. -Lexikon (1999) 1 Seite 6. Hügli / Lübcke (1991) 1 Seite 7. 7 Phil. Wörterb. (1991) Schmidt: 1 Seite Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung 8. - Zum Vergleich auch die Ausgabe von 1951

Mystik Lexika (Theologie) Etymologie Was ist Mystik? 1. Betz / Browning et al. (2002) 32 Seiten Stufenwege 2. Franz / Baum / Kreutzer (2003) 2 Seiten Geschichte 3. Agricola (2003) 1 Seite Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung

Mystik Internet Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen www. mediaevum. de Wahrig: „Wörterbuch deutsche Sprache“ www. textlog. de/eisler_woerterbuch. html Rudolf Eisler: Wörterbuch der philosophischen Begriffe Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung (7 Seiten bei Wikipedia)

Neuerscheinungen (2004 -2006) Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Bibliotheken und www. mediaevum. de • Flasch, K. : Meister Eckhart, 2006 • Hoye, W. : Die mystische Theologie des Nicolaus Cusanus, 2004 • Langer, O. : Christliche Mystik im M. A. , 2004 • Weiß, B. : Die deutschen Mystikerinnen und ihr Gottesbild, 2004 • Senne, E. et al. (Hg. ): Lateinische und deutsche mystische Texte des Spätmittelalters, 2004 Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung

Mystik Etymologie Was ist Mystik? Stufenwege Geschichte Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung „Neu“erscheinungen (2004)

Altgermanistische Forschungsprojekte Mystik Etymologie Was ist Mystik? www. mediaevum. de Geschichte Granz-Jost, B. (Uni Freiburg): Marquard von Lindau, Diss. , Abschluss 2006 • Nemes, B. (Uni Freiburg): Die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte des „Fließenden Lichts der Gottheit“ der Mechthild von Magdeburg, Diss. , 2006 • Tuczay, Dr. C. (Uni Wien): Trance- und Ekstasetechniken im Mittelalter, Habil. , Abschluss 2004 • Theben, J. (Uni Freiburg): Mystikrezeption in poetischen Kleinformen d. 14. Jh. , Diss. , o. J. • Stufenwege • Senne, Dr. E. (Uni München): Texteditionen lateinischer Mystik aus dem Kloster Helfta, Projekt, Abschluss 11/2005 Deutsche M. Formen Passionsmystik Spekulative M. Zsfg. Quellen und Forschung

„Wär nicht das Auge sonnenhaft, Die Sonne könnt' es nie erblicken; Läg' nicht in uns des Gottes eigne Kraft, Wie könnt uns Göttliches entzücken? “ Goethes Werke, Band I, Hamburg 1978, S. 367 „enwaere ich niht, sô enwaere got niht >got<“ Meister Eckhart, Predigt Q 52 Harald Menzel, 26. 6. 2006