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Militante Episoden der deutschen Reformation
Der Bauernkrieg Zu einer der bedeutendsten Volkserhebungen der Reformationszeit kann der Bauernkrieg gezählt werden. An diesem Aufstand haben nicht nur Bauern teilgenommen, aber den Kern bildeten bäuerliche Volksmassen.
Es war keine geschlossene Bewegung, sie umfasste nur bestimmte Gebiete Deutschlands wie der Schwarzwald, Thüringen, das Oberrheingebiet, den Mittelrhein, Württemberg und den hessischen Raum.
Die lokale Begrenztheit des Krieges und seine Geographie lassen sich durch soziale und wirtschaftliche Unterschiede einzelner Territorien erklären. Es waren Gebiete mit hoher Verstädterung sowie mit kleinräumigen Herrschaften.
Bestimmt wurde die Reformation zu einem Detonator. Unter Einfluss lutherischer Ideen haben die Aufständischen ihre üblichen Forderungen durch Forderungen nach einer religiösen Reform ergänzt.
Traditionell wird der Aufstand in der Schwarzwaldherrschaft Stühlingen im Juli 1524 als Anfang des Bauernkrieges genannt. Der Anfang kennzeichnete sich durch einen defensiven Charakter, erst in der zweiten Hälfte radikalisierte sich die Bewegung.
Die Bauern schlossen sich in den sogenannten Bauernhaufen unter den traditionellen, wie der „Bundschuh“ oder „Arme Konrad“ und unter neuen Namen zusammen. An der Spitze der Haufenstanden verarmte Gutsherren, Gastwirte, ehemalige Soldaten und andere.
Die Palette der bäuerlichen Forderungen, die sie in „Zwölf Artikeln“ dargelegt hatten, war nicht sehr breit: Entlastung gemeinen Mannes, Autonomie der dörflichen Gemeinde. Es gab aber auch politische Forderungen.
In „Zwölf Artikeln“ ist auch eindeutig, dass sich die Bauern dem Evangelium und seiner rechten Auslegung unterwerfen. Martin Luther verfasste auf die 12 Artikel der Bauernschaft eine Ermahnung zum Frieden, wo er aufs schärfste die Bauern kritisierte.
Doch er kritisierte nicht nur die Bauern, sondern auch die „Mordpropheten“, in erster Linie Thomas Münzer. In seiner Schrift verspricht Martin Luther einen seeligen Tod den Herren, die gegen die Bauern fallen.
Nachdem sich die Bauernbewegung radikalisiert hatte, gingen die Obrigkeiten erst recht zur Gegenoffensive über. Die Bauernhaufen konnten kaum einen ernsten Widerstand leisten. Die Bauernhaufen wurden besiegt, die Anführer hingerichtet.
Der Bauernkrieg beschleunigte die Integration des Volkes in die neue territorialstaatliche Ordnung. Ein Teil des Adels wurde ruiniert und begab sich in den Dienst der Territorialherren. Der Kaiser hat sich im Schatten gehalten. Zu eigentlichen Herren wurden Fürsten und einige große Städte.
Der Dreißigjährige Krieg Der 30 -jährige Krieg galt lange Zeit als die schlimmste Katastrophe der deutschen Geschichte. Er erschien als ein Religionskrieg, in den fremde Mächte eintraten und ihn zum europäischen Konflikt ausweiteten.
Der Anfang des Konflikts fällt in die Zeit des Regierungswechsels. Rudolf II. war ein toleranter Kaiser. Er wurde aber durch Ferdinand II. abgelöst, der von Jesuiten erzogen wurde und eine Bekehrungspolitik durchführen wollte.
„Ich will lieber über eine Wüste als über ein Land voller Ketzer herrschen“
Am 23. Mai 1618 begab sich eine Abordnung der adeligen Stände Böhmens auf die Prager Burg, um bei den kaiserlichen Statthaltern eine Klage zu erheben. Es kam zu einer Prügelei und die beiden Statthalter samt ihrem Sekretär wurden aus dem Burgfenster geworfen.
Der 30 jährige Krieg war ein politisch-religiöser Krieg, obwohl er im Namen Gottes geführt wurde. Auf dem Reichsboden wurde der Kampf der europäischen Mächte (Dänemarks, Schwedens, Spaniens Frankreichs )um die Vormachtstellung ausgeführt.
Deutschland hatte er aber ein Drittel der Bevölkerung und die unzähligen Leiden einer ganzen Generation gekostet. Man unterscheidet drei Perioden des Krieges: - die böhmisch-pfälzische; -die dänisch-niederdeutsche; - schwedische.
Nach dem „Fenstersturz“ geriet die Macht in die Hände des böhmischen Adels. Der neugewählte König Friedrich V. (31. 10. 1619) widmete sein Engagement nicht der Lösung finanzieller und politischer Probleme, sondern den kirchlichen Reformen. Von ihm distanzierten sich sogar die protestantischen Fürsten.
Die Kräftekonstellation der Gegenseite entwickelte sich umgekehrt zum Positiven. König Ferdinand wurde am 28. 8. 1619 zum Kaiser gekrönt. Er fand Unterstützung in Bayern, dessen Herzog ein katholisches Liga-Heer aufgestellt hatte. In der Schlacht auf dem Weißen Berg wurde Friedrich V. geschlagen (8. 11. 1620).
Der aufständische böhmische Adel wurde verfolgt, zahlreiche wohlhabende Bürger in Prag und im ganzen Land wurden enteignet. Das nichtkatholische Glaubensbekenntnis wurde ausgerottet. Als erste fielen Täufer zum Opfer, ihnen folgten hussitische Brüdergemeinden und Lutheraner.
Das Kriegsgeschehen verlagerte sich nach der Schlacht am Weißen Berg und nach dem kurzen Waffenstillstand (1621) in das Reich selbst- in die Oberpfalz, nach Franken und an den Rhein.
Der dänisch-niederdeutsche Krieg war eine Reaktion auf die Stärke des katholischen Lagers. Ihre Macht und ihre Bestrebungen, das Lutheranertum zu vernichten, konnten auch England, Schweden und Dänemark nicht kalt lassen. 1625 entstand ein Bündnis mit Dänemark, das sogenannte Haager Konzert.
Das Liga-Heer und die kaiserlichen Truppen von Wallenstein überschritten am 28. Juli 1625 die Weser, den „Rubikon dieses Krieges“.
Ende August 1626 wurde die Hauptmacht des dänischen Königs nahe Wolfenbüttel vernichtet. Das war ein Fiasko der antihabsburgischen Koalition im ganzen Land. Am 23. Juni 1628 wurde der Allianzvertrag mit dem schwedischen König abgeschlossen. Somit stand der Eingriff der Schweden offen.
Am 4. Juli 1630 ging eine 13000 starke Armee des schwedischen Königs Gustav Adolf auf der Insel Usedom an Land. Zum Vorwand wurde die Gefährdung des Lebens protestantischer Brüder in Deutschland genommen. Dadurch gewann er viele Sympathisanten im Reich. Doch es war eine Invasion.
Erst 1641 einigten sich die Gesandten der „Kronen“ ( so nannte man Frankreich und Schweden in der Diplomatensprache des Reiches), des Kaisers und Spaniens auf den sogenannten Präliminarfrieden.
Als Verhandlungsort wurden Münster und Osnabrück bestimmt, wo katholische und protestantische Partner getrennt tagten. Am 4. 12. 1644 wurde der Kongress eröffnet. Nach dem Vertrag erlangten die Niederlanden und die Schweiz ihre Souveränität, Frankreich erhielt Besitzrechte in Elsass, das reformierte Bekenntnis wurde legalisiert.
Am 24. Oktober 1648 wurde der Friedensvertrag in Münster unterzeichnet. Doch es war noch kein richtiger Frieden. Erst 1653 verließ die letzte schwedische Besatzung den Reichsboden. Das überwiegend feudale Europa trat in die Ära des Absolutismus ein.
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