
Mehrdeutigkeit_und_HomonymieКрасных.ppt
- Количество слайдов: 15
Mehrdeutigkeit und Homonymie Kapitel III
Begriff und Wesen der lexikalischen Polysemie (Mehrdeutigkeit)
Ø Unter Mehrdeutigkeit (Polysemie) versteht man die Fähigkeit eines Wortes (einer Wortform), mehrere miteinander zusammenhängende Bedeutungen zu haben. Ø Eine andere Definition des Begriffs: das ist Erscheinung bei einem lexikalischen Element, das mehrere Bedeutungen bzw. Lesarten aufweist, die unter einander noch ähnlich sein sollen. Ø Die kürzeste Definition von Polisemie: eine Form für mehrere Funktionen. Pferd Tier Turngerät Schachfigur
Polysemie ist eine Folge der Asymmetrie der beiden Seiten des sprachlichen Zeichens (S. Karcevskij), eine Eigenschaft der Zeichenstruktur. Da kein 1: 1 – Verhältnis zwischen Inhalt und Form besteht, kann ein Formativ verschiedene Bedeutungen (Inhalte) ausdrücken (Polysemie), und ein Inhalt kann durch verschiedene Wortzeichen verkörpert werden (Synonymie). Polysemie Synonymie Sememe Kopf Oberster Körperteil Person, Mensch Anführer, Leiter Titel der Zeitung Haupt geh. , poet. Kopf fig. Führer, Leiter Gipfel, oberster Teil Stück Vieh Birne 3 Birnbaum u. Elektrischer ugs. Kopf dessen Glühkörper Frucht Spitze, oberes Ende
Klassifikation der Typen von Polysemie
Polysemie klassifiziert man nicht nur nach A r t der Bedeutungs bzw. Bezeichnungsübertragung, sondern auch nach ihrer R i c h t u n g, nach dem Typ der Bedeutungsübergänge von Semem zu Semem. Es gibt hier: a) radiale, b) kettenartige, c) kombinierte Polysemie. Bei radialer Polysemie sind alle übertragenen, alle Nebenbedeutungen semantisch von der Hauptbedeutung abgeleitet, vgl. : Pferd n – 1. Reit -und Zugtier; 2. Turngerät (von 1. abgeleitet); 3. Schachfigur, Springer (von 1. abgeleitet) Kettenartige Mehrdeutigkeit entfaltet sich wie eine Kette: jedes folgende Glied ist semantisch, vom Inhalt her mit dem vorhergehenden Glied unmittelbar verknüpft (das Schema: 1. 2. 3. …n). Kombinierte Polysemie, die häufiger vorkommt, verbindet die 1. Fuchs beiden vorherigen Typen. Dazu die Semantische Darstellung: 2. Fell von 1. 3. Pelz aus 2. 4. Listiger Mensch 5. Rot Haariger Mensch 6. Pferd 7. Schmat terling, Tagfalter 8. Verbin dungs student 9. veralt. Gold münze
Begriff und Wesen der Homonymie
Mit Polysemie ist Homonymie eng verbunden. Die beiden Kategorien sind Abarten der Mehrdeutigkeit. Im gegebenen Fall sind Mehrdeutigkeit und Polysemie keine Synonymie. Homonymie ist Gleichheit der Bezeichnung bei völlig unterschiedlicher Bedeutung. Homonyme sind Wörter mit gleicher lautlicher Form und völlig verschiedenen Bedeutungen (Inhalten). Aus onomasiologischer Sicht betrachtet, ist Homonymie ein Gegenstück von Polysemie: Inhalt 1 (Homonym 1) ------Formativ Inhalt 2 (Homonym 2) -------
Die Grenzen zwischen Homonymie und Polysemie sind fließend. Polysemie liegt vor, wenn verschiedene Bedeutungen einem einzigen Lautkörper zugeordnet sind; Homonymie liegt vor, wenn verschiedene Wörter demselben Lautkörper zugeordnet sind. Homonymie: Reif I – gefrorener Tau (иней) Reif II – Spielzeug (обруч, кольцо) Polysemie: Pferd 1 Pferd 2 Pferd 3 Tier Schachfigur Turngerät
Wege der Entstehung von Homonymen im Deutschen
Es gibt einige formalen Mittel im Deutschen, die Homonyme abgrenzen helfen: 1. Verschiedene Schreibweise (so entstehen Homofone - verschiedenes Schriftbild bei gleicher Aussprache): Das Lied (песня) - das (Augen) lid (веко) Die Saite (струна) - die Seite (сторона, страница) 2. Die Gabelung (Differenzierung) des grammatischen Geschlechtes: Der Kunde (клиент) – die Kunde (известие) Der See (озеро) – die See (море) 3. Die Gabelung der Pluralbildung: Die Bank – Bänke ( скамейка, парта) Der Ton – Töne (звук, тон) Die Bank – Banken (банк) Der Ton – Tone (глина) 4. Beides: das grammatische Geschlecht und die Pluralform (kombiniert/gemischt): Der Schild – Schilde (щит) Der Tor – Toren (глупец) das Schild – Schilder (вы веска) das Tor – Tore (ворота) 5. Die kontextuelle Umgebung des Homonyms (ein syntaktisches Mittel der Differenzierung) 6. Die Wortbildung: Blumenstrauß Der Straußvogel
Klassifikation von Homonymen. Homonymie als lexikografisches Problem.
Die Homonyme lassen sich im Deutschen in drei Gruppen einteilen: lexikalische, lexikalischegrammatische und grammatische. Unter den lexikalischen Homonymen versteht man solche Wörter mit verschiedener Semantik, die lautlich in allen Formen zusammenfallen, also vollständige (totale) Homonyme sind. Das sind vor allem Substantive, z. B. : der Preis als „Wert einer Ware“ (цена) und der Preis als „Belohnung, Auszeichnung“ (награда, приз). Ø Auch unter Verben und anderen Wortarten gibt es Homonyme, z. B. : lesen (als „sammeln“) - lesen („eine Schrift lesen“). Ø Ø Bei partiellen (teilweisen) lexikalischen Homonymen fällt nur ein Teil der grammatischen Formen zusammen: die Mutter – der Mutter – die Mütter (мать) – die Muttern (гайка)
Unter den lexikalisch-grammatischen Homonymen versteht man lautlich zusammenfallende Formen verschiedener Wörter, die auch verschiedenartig grammatisch gestaltet sind. Lexikalisch-grammatische Homonyme zerfallen in zwei Gruppen. vollständige unvollständige (part ielle/teilweise) vollständige unvollständige Vollständige Homonyme sind solche Wörter, deren lautliche Gestalt in allen grammatischen Formen zusammenfällt, obwohl sie verschiedenen Wortarten angehören, z. B. : der alte (als Adj. ) der Alte (als substantiviertes Adj. ) Unvollständige Homonyme können einer Wortart angehören, sie unterscheiden sich aber voneinander entweder durch verschiedene Pluralformen oder durch verschiedenes grammatisches Geschlecht, oder durch beides, z. B. : das Wort – die Wörter; das Wort – die Worte.
Zur dritten Gruppe gehören grammatische Homonyme. Das sind grammatische Formen ein und desselben Wortes, die gleich lauten, doch verschiedene grammatische Bedeutungen und Funktionen besitzen, so genannte H o m o f o r m e n: wir lesen – sie lesen. Zugleich mit den Homoformen unterscheidet man H o m o r p h e m e, d. h. lautlich gleich klingende Morpheme, die ganz verschiedene grammatische Bedeutungen haben: -er; -e(t). Es gibt die folgenden Mittel Zur Differenzierung von Homonymen: 1) orthografische 2) morphologische orthografische Die orthografischen Mittel der Differenzierung bestehen in der verschiedenen Schreibweise der Homonyme, z. B. : Seite und Saite morphologische Die morphologischen Mittel zur Differenzierung der Homonyme bestehen in der verschiedenartigen grammatischen Gestaltung der betreffenden Wörter, vor allem in grammatischem Geschlecht und der Pluralform, z. B. : der See und die See
Mehrdeutigkeit_und_HomonymieКрасных.ppt