Literatur um die Jahrhunderterwende.pptx
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Mariia Suschko-Bezdenezhnykh
Einordnung in Deutsche Literaturgeschichte Geschichtliche Hintergründe Liebe zur Zeit der Jahrhundertwende Weltbild und Lebensgefühl der Menschen um 1900 Merkmale des Naturalismus, Expressionismus, Impressionismus und Symbolismus Wichtigste Autoren
1888 Tod Kaiser Wilhelm I - Nachfolger Sohn Wilhelm II - Bismarcks Außenpolitik war auf Sicherheit bedacht, doch Wilhelm II glaubte, dass Deutschland mächtig und wichtig genug in der internationalen Politik sei - ABER: Russland, Frankreich, England wenden sich von Deutschland ab - 1914 -1918: Erster Weltkrieg -1918 bedingungslose Kapitulation Deutschlands - monarchische Regierungsform wurde durch parlamentarische ersetzt
Blütezeit des politischen und wirtschaftlichen Imperalismus Verarmung der unteren Schichten, provoziert die „soziale Frage“ und das Aufsteigen der Arbeiterpartei Staat erscheint als Unterdrücker der unteren Klassen Held ist die Gruppe/Klasse – der einzelne ist ohnmächtig
WELTBILD DER MENSCHEN UM 1900 Besitzbürgertum Expansives, materialistisches Wirtschaftsdenken Fortschrittsenthusiasmus Bildungsbürger Pessimismus Verlust überlieferter Werte Großer Unterschied zwischen Arm und Reich Glaube an die Allmacht der Naturwissenschaften religiöse Weltdeutungen werden altmodisch Theorien von Darwin, Einstein, Marx und Freud Edisons Glühlampe, Massenware-Autos von H. Ford
literarische „Revolution“ gegenüber Realismus Anlehnung an die Wissenschaft Wirklichkeit ist das Ideal objektive und naturgetreue Wiedergabe der Wirklichkeit Arno Holz: „Kunst = Natur – x“ Analyse der Menschen (vgl. Freud, Darwin, Marx) Sekundenstil: Erzählzeit = erzählte Zeit Wahrnehmungen werden sekundengenau erzählt
Thematik, Heldenkreis ? Kleinbürgertum, Proletariat das Leben in den Städten, soziale Kritik „verbotene“, „hässliche“ Themen: Kriminalität und Probleme aufgrund sozialer Ungleichheiten Einstellung zur Realität ? pessimistisch, Protest gegen soziale Missstände, Interesse am Hässlichen Menschenbild ? Mensch ist Produkt seines Milieus und seiner Rasse; ein getriebenes Wesen
Sekundenstil: Die Erzählzeit und die erzählte Zeit sind deckungsgleich Deutung, philosophische Erklärungen? Enthaltung jeglicher Deutung Erhöhung der Wirklichkeit durch -? Präzision der schriftstellerischen Technik genaue Milieubeschreibungen in den Dramen Einbeziehung von Gestik, Mimik der jeweiligen Sprachschicht Umgangssprache, Dialekt
Gerhard Hauptmann (1862 -1946). Werke: Arno Holz (1863 -1929) Bahnwärter Thiel Der Bibelpelz Die Weber Vor Sonnenaufgang Die Ratten Gedichte Johannes Schlaf (1862 -1941) und Arno Holz Papa Hamlet
Prägend war rasant wachsender Lebensraum Großstadt Ungeheuere Beschleunigung in allen Gebieten (z. B. Verkehrsmittel, Kommunikation) Erfahrung sozialer Entfremdung und Isolierung Untergangsstimmung Ende des bürgerlichen Zeitalters („Fin de Siécle“) Anbruch einer neuen Zeit: „Moderne“ Zukunftseuphorie
großes Interesse an Erotik und romantischer Liebe In Kunst und Wissenschaft wurde über sexuelle Natur des „Weibes“ gestritten Auf Postkarten gab es „zarte“ Posen als Blickfang Von Frankreich schwappte eine Flutwelle erotischer Literatur nach Deutschland erster Heiratsboom: 90 Prozent der Menschen heirateten, bewegt von Kraft der Liebe Gleichzeitig steigt Scheidungsrate Politik und Wissenschaft sorgten sich um „Arterhaltung” der Deutschen
LITERATUR UM DIE JAHRHUNDERTWENDE Literatur der Jahrhundertwende soll sich von der bisherigen absetzen Schriftsteller blicken über die Grenzen Deutschlands hinaus Vorbild: realistische Literatur Europas bedeutendsten Leistungen um 1900 in der Lyrik literarischen Zentren: Wien, Berlin und München
Expressionismus Impressionismus Symbolismus Neuromantik (seit 1890)
Décadence - sensibel, pessimistisch, überreizt und nervös Jugendstil (1895 -1914) - » frühlingshaft «, Schaffung eines alltagsfernen schönen Lebens Neuklassik - Aufgriff der Werte und Formen der klassischen Überlieferungen Heimatkunst - Dorfgeschichten, Bauernromane als Reaktion auf Vergroßstädterung
Themen: Großstadterfahrung, Krieg, Zerfall; Wahnsinn und Liebe Ideologie: das Aufgeben der traditionellen Werte, das moralische Chaos. Vorliebe für das negative Extrem: menschliche Anomalien, Krankheit, Tod Verwendung grotesker Bilder: Ästhetik der Hässlichkeit Verdinglichung des Subjekts, Anonymität, Ich -Verlust
Extreme Subjektitvität und starke Übertreibung, düstere Wörter und Ausdrücke Dynamik Ekstase und Pathos Mischung aus Traditionsbruch und traditioneller lyrischer Form Verstoß gegen grammatische Normen Metaphern Farbsymbolik Neologismen
traditionelle Formen und Traditionsbruch in der Lyrik: Else Lasker-Schüler, Gottfried Benn, August Stramm Jakob van Hoddis, Georg Heym Georg Trakl Stationendrama, Verkündigungsdrama B. Brecht, Baal (1919) Trommeln in der Nacht (1922), Prosa (Roman, Erzählung, Novelle, u. a. ) Alfred Döblin, Die Ermordung einer Butterblume, 1910) ? Heinrich Mann ? ? Robert Walser ? ? Franz Kafka, Die Umwandlung.
Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen (1905) Der Untertan (1918) - H. Mann Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906) Musil Die Ermordung einer Butterblume (1910) - Döblin Gehirne (1915) - Benn Die Verwandlung (1915) - Kafka Weltende (1918) - Hoddis Baal (1919) , Trommeln in der Nacht (1922) Brecht Menschheitsdämmerung, Symphonie jüngster Dichtung (1920) - Pinthus Masse Mensch (1920) - Toller
lat. . impressio = Eindruck Eindrücke sollen festgehalten werden Leben in einer Scheinwelt, eine Flucht vor der Realität, ein Leben in Ästhetik Gegenströmung des Naturalismus: Darstellung subjektiver Eindrücke (z. B. Gefühle, Erinnerungen, Sinneswahrnehmungen) Liebe zum Detail typisch sind kurze Formen: Novellen, Einakter, Lyrik Themen – sehr unpolitisch: Liebe, Tod, Kunst und Leben in der Scheinwelt, Realitätsflucht
Verben werden weggelassen, Nomen und Adjektive häufen sich Wiedergabe der persönlichen Eindrücke, wobei auf kompositorische und konstruktive Elemente verzichtet wird
Verzichtet wird daruf, die Wirklichkeit als eine komplexe Einheit darzustellen Bevorzugte Darstellung der schönen, strahlenden, farbenfrohen Oberflächigkeit der Natur Aufbau einer Scheinwelt Flucht vor der Realität Leben in der Ästhetik
Impressionismus verlor im Endeffekt an Bedeutung, weil seine Schranken erkannt wurden Der impressionistische Mensch ist vollkommen und abhängig von seinen Wahrnehmungen Viele Intellektuelle erkannten dieses Problem und wandten sich dem Expressionismus zu
Arthur Schnitzler (1862 -1931) Typisierung des Décadent in „Anatol“, » Höhepunkt der impressionistischen Episodendramatik «- "Leutenant Gustl" (1900) Hugo von Hofmannsthal (1874 -1929) „Reitergeschichte“ und „Erlebnis des Marschalls von Bassompierre“ , Dramolette Der Tod des Tizian und „Der Tor und der Tod“ Stefan George (1868 -1933) Rainer Maria Rilke (1875 -1926) „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“, teilweise autobiographische „Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, Gedichte Thomas Mann (1875 -1955) Novellen „Tonio Kröger“, „Der Tod in Venedig“
Idealistische, spiritualistische Kunstrichtung Deutet das Wirkliche als Geistige oder Erscheinungsweise des Geistigen Verzicht auf die Wiedergabe der Wirklichkeit, die Schilderung objektiver Gegenstände sowie auf politische, soziale oder moralische Wirkungsabsichten. Schaffen durch das geschriebene Wort eine autonomen Welt der Schönheit Steigerung der Musikalität der Sprache. Verwendung von Symbolen. Kunst um der Kunst willen („l'art pour l'art“)
Eliminierung aller Fremdzwecke wie Beschreibung, Belehrung, Polemik usw. Poesie als reine Ausdruckskraft die Idee des Schönen magisch-mystische Zusammenhänge zwischen den Dingen Vorbild: die Musik
Sprachmagie - Einbau mystischer Elemente - Gesang (Klangsymbolik) / magische Beschwörung - Exotik, Wortneuschöpfungen, Metapherschichten - Assoziationen, Mehrdeutigkeit - Schlüsselbegriffe sind: "Geheimnis", "Schönheit" und "Seele". Entwicklung einer reinen Wortkunst Lautmalerei, Assonanz, Synästhesie Reim
Franzosen: Charles Baudelaire, Stéphane Mallarmé, Paul Verlaine und Arthur Rimbaud, Deutsche: Stefan George, Hugo von Hofmannsthal Rainer Maria Rilke Georg Trakl Gottfried Benn
Ein Händeineinanderlegen, Ein langer Kuß auf kühlen Mund, Und dann: auf schimmerweißen Wegen Durchwandern wir den Wiesengrund Durch leisen, weißen Blütenregen Schickt uns der Tag den ersten Kuß Mir ist: Wir wandeln Gott entgegen, Der durchs Gebreite kommen muß.
– Gefallen am Nichtalltäglichen, Magischen, Wunderbaren, an Geschichte, Märchen und Mythos, Metaphysik und Exotik
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