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Johannes Gutenberg - Universität, Mainz Unternehmensbewertung nach IDW ES 1 neu* Dr. Rainer Jäger Mainz 4. Juli 2005 *connectedthinking Pw. C
2 Agenda 1. Unternehmensbewertung nach IDW S 1 2. Die Problematik des IDW S 1 alte Fassung 3. Besteuerung der Anteilseigner als zentrales Problem 4. Kapitalmarktimplikationen und Kapitalmarktdaten 5. Aufgabe der Vollausschüttungshypothese 6. Zusammenfassung WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Part 3 Unternehmensbewertung nach IDW S 1 1 Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
4 Bewertungsanlässe nach IDW S 1 • Bewertung aufgrund gesetzlicher Regelungen (IDW S 1, Tz. 9): Aktienrecht (§§ 304, 305 Akt. G und § 327 AKt. G), Verschmelzungen, Auf- und Abspaltungen gemäß Umw. G (Bewertungsbericht), Squeeze Out, Ergebnisabführungsverträge • Bewertungen auf vertraglicher Grundlage (Tz. 10): Eintritt und Austritt von Gesellschaftern aus einer Personengesellschaft, Auseinandersetzungsgutachten, Erbauseinandersetzungen, Abfindungsfälle im Familienrecht, Schiedsverträge, Schiedsklauseln • Bewertungen aufgrund unternehmerischer Initiative (Tz. 11): Kauf oder Verkauf von Unternehmen, Fusionen, Zuführung von Eigen - oder Fremdkapital, Sacheinlagen (einschließlich des ganzen Gesellschaftsvermögens) WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Bewertungsrelevante Themen bei transaktionsorientierten Unternehmenswertfestsetzungen Target Identifikation Kaufpreisvorstellung Wertindikation Target Analyse Outside-in Target-Bewertung Werttreiberanalyse auf Basis extern verfügbarer Information Multiplikatorenanalyse und –bewertung DCF Analyse WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Transaktionsdurchführung Kaufpreis- bzw. Unternehmenswertfestsetzung 5 Post-Transaktion Reorganisation: Beherrschungsvertrag Squeeze Out Eingliederung Due Diligence, Pre-Deal PPA, IDW S 1 Gutachten Multiplikatorenanalyse und –bewertung Kaufpreisallokation Impairment Test Bewertung im Sinne des Wertpapierübernahme. G Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Part 6 Die Problematik des IDW S 1 alte Fassung 2 Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Notwendigkeit der Weiterentwicklung des IDW S 1 alt Die Problematik im Überblick 7 1. Zunehmende Forderung nach Berücksichtigung kapitalmarktorientierter Einflussfaktoren, vor allem bei Spruchstellenverfahren 2. Bessere Absicherung der Validität empirischer Kapitalmarktdaten 3. Erfahrungen mit den unternehmenswertrelevanten Änderungen des deutschen Steuerrechts (Halbeinkünfteverfahren) 4. Überleitbarkeit der Werte zu Beteiligungsbewertungen nach IDW RS 10 (Beteiligungsbewertung) WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Notwendigkeit der Weiterentwicklung des IDW S 1 alt Ein Blick in die Presse und die Praxis 8 Handelsblatt vom 24. 6. 2004 zum Thema Celanese. . . WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Notwendigkeit der Weiterentwicklung des IDW S 1 alt Die zentralen Probleme des IDW Standards alte Fassung 9 • Auslegung der Alternativanlage nach Tz. 99 des IDW S 1 (a. F. ): Die finanziellen Überschüsse (Zähler) sind mit einer Alternativinvestition (Nenner) zu vergleichen. „Dabei wird bei der Ermittlung eines objektivierten Unternehmenswertes in der Regel auf eine risikofreie Anlage am Kapitalmarkt abgestellt“. • Vollausschüttungshypothese nach Tz. 44 des IDW S 1 (a. F. ): Grundätzlich ist bei der Ermittlung des Unternehmenswerts von der Vollausschüttung derjenigen Überschüsse auszugehen, die nach Berücksichtigung des unveränderten Unternehmenskonzeptes und rechtlicher Restriktionen zur Ausschüttung zur Verfügung stehen. • Konsequenz: Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren wurden zentrale Grundsätze der Unternehmensbewertung theoretisch nicht vollständig abgebildet. Praktisch ergeben sich hierdurch vergleichsweise hohe Unternehmenswerte. WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Notwendigkeit der Weiterentwicklung des IDW S 1 alt Arbeitskreis Unternehmensbewertung 10 • Weiterentwicklung der Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen obliegt dem Arbeitskreis Unternehmensbewertungen (AKU) • Theoretische Grundlagen • Kapitalisierung auf Basis des CAPM mit deutscher Einkommensteuer • Festlegung der Risikoprämie von Aktien • Vollausschüttungshypothese • Diskussion der Auswirkungen der vorgesehenen Änderungen • Entstehung des Entwurfs einer Neufassung (IDW ES 1 n. F. ) • • • Diskussion auf den Arbeitstagungen des IDW in Baden-Baden Beauftragung einer Arbeitsgruppe Diskussion mit Wissenschaftlern und Bewertungsspezialisten Verabschiedung des Entwurfs durch den Hauptfachausschuss Veröffentlichung am 30. Dezember 2004 WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Notwendigkeit der Weiterentwicklung des IDW S 1 alt Die Neuerungen des IDW Standards 11 Zentrale Aspekte nach der Pressemitteilung 11/04 des IDW : • Neuorientierung bei der Ermittlung des Kapitalisierungszinsfußes: Die Ableitung des KZF aus der Rendite eines festverzinslichen Wertpapiers soll künftig durch eine Anlehnung an am Kapitalmarkt ermittelte Aktienrenditen ersetzt werden. Aus dem Äquivalenzgrundsatz begründet wird künftig die Alternativanlage in Aktien statt in festverzinsliche Wertpapiere als relevant erachtet. Entsprechend wird auch das Halbeinkünfteverfahren für die Besteuerung des Kapitalisierungszinsfußes (Nenners) unterstellt. • Abkehr von der Vollausschüttungshypothese: Mit Einführung des Halbeinkünfteverfahrens ist die unterstellte Vollausschüttung der Gewinne häufig steuerlich nicht vorteilhaft. Realitätskonform sollen realistische Annahmen zum wahrscheinlichen Ausschüttungsverhalten getroffen werden (Planphase I: Unternehmenskonzept; Planphase II: Ausrichtung der Ausschüttung an der Alternativanlage). • Ergebnis: Die Berücksichtigung dieser Ergebnisse in der Neufassung des IDW S 1 wird in der Tendenz zur Ermittlung geringerer Unternehmenswerte führen als in der alten Fassung. WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Part 12 Besteuerung der Anteilseigner als zentrales Problem 3 Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Äquivalenzgrundsätze I - Grundüberlegungen 13 • Zentraler Bewertungsgrundsatz: „Bewerten heißt vergleichen“ • Relativitätsprinzip: „Grenzpreise/Unternehmenswerte werden nur richtig ermittelt, wenn die Alternative zutreffend gewählt wurde“ (Moxter, A. : Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung, 1983, S. 11) • Alternativenvergleich: Erfordert den Rückgriff auf die nächstbeste, nicht realisierte Mittelanlage der gleichen Risikoklasse • Bewertungs- und Vergleichsobjekt: Die Abbildung des Bewertungsobjektes erfolgt durch den Zahlungsstrom im Zähler und die Abbildung des Vergleichsobjektes durch dessen Verzinsung im Nenner • Äquivalenzgrundsätze: Regeln im Barwertkalkül das Verhältnis zwischen der Behandlung von Zahlungsströmen (Cash flow im Zähler) und der Abzinsung dieser Zahlungsströme (Kapitalisierungssatz im Nenner) WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Äquivalenzgrundsätze II – Weiterentwicklungsbereiche 14 • Äquivalenzgrundsätze: Betreffen unter anderem die Ebenen Risiko, Besteuerung, Ausschüttungsverhalten • Risikoäquivalenz: Der Kapitalisierungszinsfuß repräsentiert eine risikoäquivalente Alternativanlage in Unternehmensanteile und ist künftig ausgehend von der Rendite von Unternehmensanteilen zu ermitteln • Steueräquivalenz: Berücksichtigung der Besteuerung bei der Ermittlung des Risikozuschlages im Bewertungskalkül auf Basis von Nachsteuerrenditen und konsistenter Ansatz der Steuern im Bewertungskalkül in Zähler und Nenner • Ausschüttungsäquivalenz: Berücksichtigung eines realitätsnahen Ausschüttungsverhaltens anstelle der Vollausschüttungshypothese WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
15 Steueräquivalenz – Zuflussprinzip und Halbeinkünfteverfahren • Zuflussprinzip: Berücksichtigung der Besteuerung der Anteilseigner ist ein zentrales Merkmal des IDW S 1 (Nettozufluss nach Tz. 4) • Typisierungserfordernis: Unterstellung einer Steuerbelastung in Höhe von 35% auf der Basis von statistischen Untersuchungen (Tz. 54 IDW S 1 n. F. ) • Die Typisierungen für die Besteuerungsfolgen sind gemäß der Alternativanlage (KZF auf Nennerebene) in Unternehmensanteile zu treffen (Tz. 102). • Bei der Ermittlung des Kapitalisierungszinsfußes sind die persönlichen Ertragsteuern künftig konsistent und analog zum Zähler des Bewertungskalküls gemäß dem Halbeinkünfteverfahren anzusetzen. • Wegen der unterschiedlichen Besteuerungsfolgen für Dividenden und Kursrenditen ist anstelle der Vollausschüttungshypothese künftig eine realitätsnähere Ausschüttungsannahme zu treffen. WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Steueräquivalenz – Einkommensteuerberücksichtigung mit und ohne das Halbeinkünfteverfahren 16 Unternehmenswert ohne persönliche Steuerbelastung: Unternehmenswert Alternativanlage nach 35, 0 % ESt (S 1 alte Fassung): Unternehmenswert Alternativanlage nach 17, 5 % ESt (S 1 neue Fassung): WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Part 17 Kapitalmarktimplikationen und neuere Kapitalmarktdaten 4 Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
18 Risikoäquivalenz – Kapitalisierungszinsfuß • Die äquivalente Alternativinvestition am Kapitalmarkt sind nicht Anleihen (Staatsanleihen quasi ohne Risiko), sondern Unternehmensanteile. • Die Rendite aus der Anlage in Unternehmensanteile besteht regelmäßig aus grundsätzlich steuerfreien Kursrenditen und steuerpflichtigen Dividendenrenditen. • Die unterschiedliche steuerliche Behandlung von Kurs- und Dividendenrenditen muss auch im Kapitalisierungszins berücksichtigt werden. • Dies kann z. B. erfolgen auf Basis der Renditegleichung des Capital Asset Pricing Models mit Steuerberücksichtigung (Tax-CAPM nach Brennan). WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
19 Vom Standard-CAPM zum Tax-CAPM I Die Standard-Formel des CAPM (IDW S 1 a. F. ) und das Problem der pauschalen Besteuerung = Alternativrendite der Vergleichsinvestition j nach Steuern = Rendite des risikofreien (festverzinslichen) Wertpapiers vor Steuern = Rendite des (Aktien)Marktportfolios vor Steuern = Betafaktor der (risikoäquivalenten) Vergleichsinvestition = persönlicher Einkommensteuersatz Drukarczyk, J. : Die undifferenzierte Kürzung von Basiszins und Risikozuschlag um den Einkommensteuersatz dürfte nicht generell richtig sein (Unternehmensbewertung, 2003, S. 305) WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
20 Vom Standard-CAPM zum Tax-CAPM II Die erweiterte Formel des Tax-CAPM (IDW ES 1 n. F. ) = Alternativrendite der Vergleichsinvestition j nach Steuern = persönlicher Einkommensteuersatz = Rendite des risikofreien (festverzinslichen) Wertpapiers vor Steuern = Rendite des (Aktien)Marktportfolios nach Steuern = Betafaktor der (risikoäquivalenten) Vergleichsinvestition = (unversteuerte) Kursgewinnrendite des Marktportfolios = Dividendenrendite (zurzeit hälftige Belastung mit Einkommensteuer) des Marktportfolios Wagner, W. u. a. : Weiterentwicklung der Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen (IDW S 1), WPg 2004, S. 893 WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
21 Vom Standard-CAPM zum Tax-CAPM III Zur Differenzierung von Kursrendite und Dividendenrendite im Tax-CAPM (IDW ES 1 n. F. ) Wagner W. u. a. , Weiterentwicklung der Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen (IDW S 1), WPg 2004, S. 893 WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Vom CAPM zum Tax-CAPM IV WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory 22 Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
23 Risikoäquivalenz – Kapitalisierungszinsfuß I • Zentrale Bestandteile des Kapitalisierungszinssatzes nach dem CAPM: • Basiszinssatz – Festlegung mittels quasi risikoloser Staatsanleihen • Künftig Prognose ausgehend von möglichst langfristiger Prognose am (Anleihen-) Kapitalmarkt (Laufzeitäquivalenz) • Ausgangsgröße Anleihen mit ursprünglich 30 Jahren Laufzeit plus Prognose der Anschlussverzinsung (nach Ablauf von 30 Jahren) • Anhand der Zinsstrukturkurve bzw. • mittels Durchschnittswerte der Vergangenheit • Ergebnis - Basiszinssatz: AKU–Empfehlung ab 31. 12. 2004/1. 1. 2005: 5, 0 % WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Risikoäquivalenz – Kapitalisierungszinsfuß II 24 Ableitung des Basiszinssatzes Anleihen mit einer Ursprungslaufzeit von 30 Jahren: ca. 4, 6 % (Stand 31. 12. 2004) plus Anschlussverzinsung anhand der aktuellen Zinsstrukturkurven ergeben rund 5, 0 %: WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Risikoäquivalenz – Kapitalisierungszinsfuß III 25 Alternativrendite aus Unternehmensanteilen – Aktienportfoliorendite als Ausgangsgröße unter Zugrundelegung eines Anlagezeitraumes von 1955 – 2003 nach Prof. Stehle WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Risikoäquivalenz – Kapitalisierungszinsfuß IV 26 • Marktrisikoprämie als zweite Ebene des Kapitalisierungszinssatzes: • 6, 7% empirischer langfristiger Vergangenheitswert laut Forschungsergebnissen Prof. Stehle • Marktrisikoprämie nach Steuern ist im Zeitverlauf grundsätzlich konstant • AKU-Empfehlung: 5, 5% (IDW S 1 a. F. : 4 – 6%) niedrigere Risikoprämie u. a. wegen effizienteren Kapitalmärkten: • bessere Diversifizierungsmöglichkeiten • zukünftig geringere Kursschwankungen • Ergebnis Marktrisikoprämie: Mit 5, 5% ergibt sich eine gegenüber der Vergangenheit um 0, 5 -1, 5 %-Punkte geringere Prämie WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
27 Risikoäquivalenz – Ableitung des Zinsfußes Komponenten des Kapitalisierungszinssatzes Risikofreier Zins - Einkommensteuer auf risikofreien Zins (35%) = 1. Komponente - Steueradjustierter Basiszinssatz Marktrisikoprämie nach Steuern x Beta-Faktor (z. B. ) = 2. Komponente - Steueradjustierter Risikozuschlag 5, 00% -1, 75% 3, 25% 5, 50% 1, 0 5, 50% Kapitalisierungszinssatz nach Einkommensteuer (1+2) WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory 8, 75% Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Risikoäquivalenz: Bemessung Kapitalisierungszinsfuß nach S 1 alt und neu im Vergleich IDW ES 1 Delta Komponenten des Kapitalisierungszinssatzes Risikofreier Zins - Einkommensteuer auf risikofreien Zins (35%) = 1. Komponente - Steueradjustierter Basiszinssatz Marktrisikoprämie nach Steuern (Tax-CAPM) x Beta-Faktor (z. B. ) 5, 00% -1, 75% 3, 25% 5, 50% 1, 0 Marktrisikoprämie vor Steuern (Standard-CAPM) X Beta-Faktor (z. B. ) WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Vorher = IDW S 1 alt 5, 50% -1, 93% 3, 58% 5, 00% -1, 75% 1, 0 - Einkommensteuer auf Risikoprämie (35%) = 2. Komponente - Steueradjustierter Risikozuschlag Kapitalisierungszinssatz nach Einkommensteuer (1+2) 28 5, 50% 8, 75% 3, 25% 6, 83% Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Part 29 Aufgabe der Vollausschüttungshypothese 5 Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Ausschüttungsäquivalenz I 30 • Vollausschüttungshypothese nach der Tz. 44 des IDW S 1 (Alte Fassung): „Grundsätzlich ist bei der Ermittlung des Unternehmenswerts von der Vollausschüttung derjenigen Überschüsse auszugehen, die nach Berücksichtigung des unveränderten Unternehmenskonzeptes und rechtlicher Restriktionen zur Ausschüttung zur Verfügung stehen. “ • Die Vollausschüttungshypothese ist nicht realitätskonform und nach den bislang angewandten Bewertungsgrundsätzen im Regelfall wertmindernd. • Künftig erfolgt nach IDW ES 1 n. F. eine Berücksichtigung des Ausschüttungsverhaltens, d. h. für die Modellierung der Thesaurierung gilt: • Planungsphase I –Detailplanung: Prognose auf Basis des bestehenden Unternehmenskonzeptes, der Vergangenheit und der Alternativinvestition • Planungsphase II - Ewige Rente: Prognose zur Thesaurierung erfolgt äquivalent zur Alternativinvestition, d. h. Gruppe vergleichbarer Unternehmen (40 -60% im Regelfall) WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
31 Ausschüttungsäquivalenz II • Im Bewertungskalkül wirken sich künftig Wertbeiträge aus Thesaurierungen aus: • Für die Planungsphase I durch Berücksichtigung • Entweder: Der unmittelbaren Finanz- und Ergebnisbeiträge aus geplanten Thesaurierungen laut Unternehmens/Finanzierungsplanung • Oder: der Erträge aus Thesaurierungen durch deren Anlage zum Wiederanlagezins (Kapitalisierungszinsfuß vor Unternehmens- und persönlichen Ertragsteuern) • Für die ewige Rente (Phase II) Ansatz des Wertbeitrages aus Thesaurierungen (nach Unternehmenssteuern und ohne Berücksichtigung der Einkommensteuer • Empirie des Ausschüttungsverhaltens: DAX 48, 2%; M-DAX 51, 2% WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Risikoäquivalenz III - Zinsfuß und Ausschüttungsquote 32 nachrichtlich Kapitalisierungszinssatz nach Einkommensteuer 8, 75% Dividendenrendite der Alternativanlage = 3. Komponente - ESt auf Dividendenrendite (17, 5%) 4, 30% 0, 75% Kapitalisierungszinssatz vor Einkommensteuer (1+2+3) 9, 50% Ausschüttungsquote (= 4, 3% Dividendenrendite / 9, 5% Kapitalisierungszins vor Einkommensteuer) 45% WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Part 33 Zusammenfassung und Fazit 6 3/18/2018
34 Zusammenfassung und Fazit I • Unternehmensbewertungen in vielen Fällen werden durch den IDW Standard 1 (IDW S 1) zur Unternehmensbewertung zentral geprägt • Hierzu zählen insbesondere auch vertragsorientierte Unternehmensbewertungsanlässe, etwa im Rahmen des Aktienrechts (§§ 304, 305 Akt. G) • Die Überarbeitung des IDW S 1 a. F. wurde erforderlich wegen der beschränkten Umsetzung der Äquivalenzgrundsätze und der empirisch beobachtbaren Kapitalmarktdaten • Die Neuerungen des IDW S 1 n. F. betreffen vorwiegend • • die Annahme einer alternativen Verzinsung in Unternehmenstiteln, die Anwendung des Halbeinkünfteverfahrens in Zähler und Nenner, die Berücksichtigung empirisch nachgewiesener Kapitalmarktdaten den Ersatz der Vollausschüttungshypothese WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory 3/18/2018
35 Zusammenfassung und Fazit II • Durch die Berücksichtigung des Halbeinkünfteverfahrens im Nenner ergibt sich (cet. par. ) ein vergleichsweise höherer Kapitalisierungszinssatz • Konsistente Umsetzung der Theorie in der Bewertungspraxis durch konkrete Empfehlungen des IDW zu Ausgangsgrößen wie z. B. • Neuere Annahmen zu Basiszins (momentane Empfehlung 5, 0%) • Marktrenditen (ca. 5, 5%) • Fundamentaldaten begründen (cet. par. ) absinken des KZF • Ausschüttungsannahmen in Anlehnung an die Unternehmensplanung unter Berücksichtigung vergleichbarer Unternehmen (z. B. Dax 48, 2%) • Gesamtergebnis: Die Berücksichtigung dieser Ergebnisse in der Neufassung des IDW S 1 wird in der Tendenz zur Ermittlung geringerer Unternehmenswerte führen als in der alten Fassung (vgl. Pressemitteilung 11/04 des IDW) WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory 3/18/2018
36 Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
37 Pricewaterhouse. Coopers – Internationaler Unternehmensverbund Leistungsspektrum Globale Präsenz in 139 Ländern. . . Nordamerika 30. 000 Mitarbeiter Europa, Mittlerer Osten, Afrika 60. 000 Mitarbeiter Branchengruppen Technology, Information Communications & Entertainment Consumer & Industrial Products Assurance Energy Advisory Public Services Financial Services Tax Chemicals & Pharma Süd- und Zentralamerika 10. 000 Mitarbeiter WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Asien / Pazifik 25. 000 Mitarbeiter . . . mit rund 125. 000 Mitarbeitern Transportation & Logistics & Tourism Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Pw. C Advisory im Überblick 38 Pricewaterhouse. Coopers berät und unterstützt Großunternehmen, mittelständische Unternehmen und die Öffentliche Hand bei der Umsetzung ihrer strategischen Vorhaben in den Bereichen l l l Akquisition und Finanzierung von Unternehmen, Integration von Akquisitionen in den Unternehmensverbund, Verbesserung von Geschäftsprozessen Verbesserung von Management- und Kontrollsystemen, Restrukturierung und Bewältigung von Krisen. WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
39 Transactions Valuation & Strategy Besonders im Rahmen von Transaktionen sind Unternehmensbewertungen, Strategieentwicklungen, Kaufpreisallokationen, Shareholder-Value Analysen, Impairment Tests und die Bewertung immaterieller Vermögenswerte oder die Vorbereitung von Börsengängen nachgefragt. Mergers & Acquisitions Zum Core Business bei Transaktionen gehört M&A Lead Advice. Unsere Produktpalette reicht hierbei von der Beratung bei Käufen und Verkäufen von Unternehmen, Unternehmensteilen & Fusionen, über Buy-Outs bis hin zu Joint Ventures und strategischen Allianzen. Finanzierungsberatung Hier stehen besonders Beratungsleistungen für die Öffentliche Hand und den Mittelstand im Vordergrund. Für die Öffentliche Hand evaluieren wir Projekt- und Unternehmenskonzepte sowohl bei einzelnen Projekten als auch im Rahmen der umfassenden Betreuung ganzer Förderprogramme. So bilden wir die Schnittstelle zur privaten Wirtschaft und übernehmen die Prozesssteuerung. Wir entwickeln Modellrechnungen und beraten mittelständische Unternehmen bei der strategischen Weiterentwicklung ihrer Finanzierung (Basel II, Rating, Fremd-/Eigenkapital). WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
40 Performance Improvement Effizienz, schnelle Abläufe und Kostenoptimierung helfen unseren Mandanten, auf ihren Märkten wettbewerbsfähig zu sein. Deshalb beraten und unterstützen wir in Fragen der nachhaltigen Verbesserung von IT-, Finanzsystemen oder kompletten Organisationsstruktur genauso wie bei der Überprüfung von Kernprozessen oder Einzelprojekten. Unsere Mandantenlösungen umfassen die Themen • Effektivität des Finanz- und Rechnungswesens • Geschäftsprozessoptimierung • Governance, Risk & Compliance • Effektivität der IT • Projekt- und Change-Management WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
41 Crisis Management Dispute Analysis & Investigations Insbesondere in Krisenfällen bedarf der Mandant unserer Objektivität und gutachterlichen Stellungnahme. Betriebswirtschaftliche Beratung bei gerichtlichen und außergerichtlichen Auseinandersetzungen sowie Aufklärung und Krisenmanagement bei wirtschaftskriminellen Handlungen sowie Prävention von Wirtschaftskriminalität sind dabei wesentliche Beratungsfelder. Business Recovery Services Kritische Situationen können Chancen beinhalten. Unser Ziel ist es zum Nutzen aller Stakeholder darüber Klarheit zu schaffen und eine positive Wendung zu erzielen. So bietet unsere Restrukturierungsberatung Unternehmen, Gesellschaftern, Banken und anderen Interessensgruppen ein Komplettangebot zur Beurteilung und Bewältigung von Unternehmenskrisen, angefangen bei der Entwicklung von Sanierungskonzepten bis zur Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen durch Turnaround Management. WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
42 Umfassende Branchenexpertise bieten wir insbesondere für: Die Immobilienwirtschaft Für den Immobiliensektor haben wir die Dienstleistungspalette marktbezogen gebündelt: Zu unseren Kernkompetenzen gehören Immobilienbewertung & Immobilienmanagement, Bewertungssysteme, Capital Markets- und Transaction Support sowie Baumanagement und Baurevision. Die Öffentliche Hand Als einen der größten Mandanten betreuen wir in besonderem Maße die Öffentliche Hand: Wir beraten bei Projektfinanzierungen und Privatisierungen im In- und Ausland. Zu unseren Kernkompetenzen zählen: Betreuung von Bürgschaftsprogrammen, Public Private Partnership, Public Management Consulting, Beteiligungsmanagement & controlling sowie Fördermittelmanagement. Kommunale Betriebe Hier sind wir spezialisiert auf die Geschäftszweige, die der Liberalisierung und Regulierung unterliegen: Neben umfassenden Lösungen für energiewirtschaftliche, verkehrswirtschaftliche, entsorgungs- und wasserwirtschaftliche Fragestellungen bieten wir dem Management eine fundierte Strategie- und Organisationsberatung an. WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Ansprechpartner bei Pw. C 43 Pricewaterhouse. Coopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Rainer Jäger Wirtschaftsprüfer Advisory, Senior Manager Telefon: 069 - 9585 - 5703 E-Mail: rainer. jaeger@de. pwc. com Martin Scholich Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Geschäftsbereichsleiter Advisory, Vorstandsmitglied Telefon: 069 - 9585 - 5600 E-Mail: martin. scholich@de. pwc. com WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
44 Einstiegsprogramm Deal Services WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Page 45 Die Eckdaten des Programms • Starttermin: 01. 10. 2005 • Laufzeit: 12 Monate mit unbefristetem Vertrag • Drei Einsatzbereiche für die Dauer von jeweils vier Monaten: - Transaction Services (Assurance) - Valuation & Strategy (Advisory) - Mergers & Acquisitions (Advisory) • Systematische Aus- und Weiterbildung; begleitendes Mentoring • Vier Einsatzorte: Frankfurt / Düsseldorf / München / Hamburg WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt 15. Juni 2005
46 Das Einstiegsprogramm im Überblick 12 Monate 1. Feedbackgespräch Einführungsveranstaltung und 1. Schulungswoche: 04. -14. 10. 2005 Station 1 Erfahrungsaustausch: Ende Januar 2. Schulungswoche: Station 2 Erfahrungsaustausch: Ende Mai Station 3 Erfahrungsaustausch: Ende September WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Gemeinsame Entscheidung über zukünftigen Einsatzbereich Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
Page 47 Unsere Erwartungen • überdurchschnittlich abgeschlossenes Universitätsstudium mit Schwerpunkten in Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung, Banken, Finanzierung und Investition • erste praktische Erfahrungen in Bereichen wie Corporate Finance, M&A, Unternehmensbewertung, Wirtschaftsprüfung • Sehr gute Englischkenntnisse • Beratungskompetenz • Teamfähigkeit • Lern- und Entwicklungsbereitschaft • Unternehmerisches WP Dr. Rainer Jäger Pricewaterhouse. Coopers Advisory Denken und Handeln Pw. C
48 pwc Johannes Gutenberg - Universität Mainz 4. Juli 2005
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