Geschichte der Deutsche Sprache.pptx
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Geschichte der Deutsche Sprache
W. Braune
H. Paul
O. Behaghel
Die meisten wissenschaftlichen Quellen haben folgende Gliederung: • • Althochdeutsch —von etwa 500 bis 1050 Mittelhochdeutsch —von 1050 bis 1350 Frühneuhochdeutsch — von 1350 bis 1650; Neuhochdeutsch — von 1650 bis zur Gegenwart.
Althochdeutsch —von etwa 500 bis 1050 Gliederung der deutschen Territorialdialekte • Oberdeutsch 1. Bairisch 2. Alemannisch 3. oberdeutsches Fränkisch: a) Südfränkisch b) Ostfr. Snkisch
• Mitteldeutsch 1. mitteldeutsches Fränkisch a) Rheinfränkisch b) Mittelfränkisch 2. Thüringisch • Niederdeutsche Territorialdialekte 1. Niederfränkisch 2. Niedersächsisch (im 10. /11. Jh. )
Die wichtigsten sprachlichen Veränderungen:
Textbeispiele: • Alemannisches "Vaterunser" (8. Jahrhundert)
Übersetzung: • Vater unser, (der) du bist im Himmel, weihe deinen Namen, komme dein Reich, werde dein Wille, wie im Himmel, so (auch) auf der Erde. Unser regelmäßiges Brot gib uns heute, erlasse unsere Schuld, wie wir (sie) erlassen unseren Schuldnern, und verleite uns nicht in Versuchung, (aus-) löse uns von dem Übel.
Der Zweite Merseburger Zauberspruch (8. Jahrhundert)
Phol ende Uuôdan uuorun zi holza. Dû uuart demo Balderes uolon sîn uuoz birenkit. thû biguol en Sinthgunt, Sunna era suister, thû biguol en Frîia, Uolla era suister; thû biguol en Uuôdan sô hê uuola conda: sôse bênrenkî, sôse bluotrenkî, sôse lidirenkî: bên zi bêna, bluot zi bluoda, lid zi geliden, sôse gelimida sin!
Übersetzung: Phol und Wodan ritten ins Holz. Da ward dem Fohlen Balders der Fuß verrenkt. Da besprach ihn Sinthgunt (und) Sunna, ihre Schwester. Da besprach ihn Frija (und) Volla, ihre Schwester. Da besprach ihn Wodan, wie (nur) er es verstand: So Knochenrenke wie Blutrenke Wie Gliedrenke: Bein zu Bein, Blut zu Blut, Glied zu Gliedern, als ob geleimt sie seien! (oder: dass sie gelenkig sind!)
Mittelhochdeutsch —von 1050 bis 1350 • Gliederung der mittelhochdeutschen Territorialdialekte. Für das 13. -14. Jh. und die folgenden Jahrhunderte ergibt sich nachstehende Gliederung der deutschen Dialekte:
• I. Niederdeutsche Dialekte 1. Niederfränkisch 2. Niedersächsisch 3. Ostniederdeutsch: Mecklenburgisch Brandenburgisch (Märkisch) Pommersch Preußisch
• II. Mitteldeutsche Dialekte 1. Rheinfränkisch 2. Mittelfränkisch: Moselfrankisch Ripuarisch 3. Hessisch 4. Ostmitteldeutsch: Meißnisch oder Obersächsisch Thüringisch Schlesisch
• III. 1. 2. 3. 4. Oberdeutsche Dialekte Schwäbisch-Alemannisch Bairisch-Östeneichisch Südfrankisch Ostfrankisch
Der folgende Beispielsatz zeigt die wichtigsten Entwicklungen:
Beispieltext: • Nibelungenlied (ca. 1200) Uns ist in alten mæren wunders vil geseit: uns ist in alten Märchen Wunder viel gesagt von helden lobebæren, von grôzer arebeit, von Helden lobbaren von großer Arbeit von vröuden hôchgezîten von weinen und von klagen, von Freuden Hochzeiten von Weinen und von Klagen von küener recken strîten muget ir nû wunder hœren sagen. von kühner Recken Streite mögt Ihr nun Wunder hören sagen.
Unter den Linden Walter von der Vogelweide (um 1200)
Frühneuhochdeutsch — von 1350 bis 1650; • Sprachliche Veränderungen:
Beispieltext: "Sendbrief vom Dolmetschen" (1530) von Martin Luther (1483 - 1546) Als wenn Christus spricht: Ex abundantia cordis os loquitur. Wenn ich den Eseln sol folgen, die werden mir die buchstaben furlegen, und also dolmetzschen: Auß dem uberflus des hertzen redet der mund. Sage mir, Ist das deutsch geredt? Welcher deutscher verstehet solchs? Was ist uberflus des hertzen fur ein ding? Das kan kein deutscher sagen, Er wolt denn sagen, es sey das einer allzu ein gros hertz habe oder zu vil hertzes habe, wie wol das auch noch nicht recht ist: denn uberflus des hertzen ist kein deutsch, so wenig, als das deutsch ist, Uberflus des hauses, uberflus des kacheloffens, uberflus der banck, sondern also redet die mutter ym haus und der gemeine man: Wes das hertz vol ist, des gehet der mund uber, das heist gut deutsch geredt, des ich mich geflissen, und leider nicht allwege erreicht noch troffen habe, Denn die lateinischen buchstaben hindern aus der massen, seer gut deutsch zu reden.
Wenn Christus etwa spricht: "Ex abundantia cordis os loquitur". Wenn ich den Eseln folgen soll, werden die mir den Wortlaut genau auslegen, und also übersetzen: Aus dem Überfluss des Herzens redet der Mund. Sage mir, ist das deutsch geredet? Welcher Deutsche versteht so etwas? Was ist "Überfluss des Herzens" für ein Ding? Das kann kein Deutscher sagen, es sei denn, dass einer ein zu großes Herz oder zuviel Herz hätte, obwohl das auch noch nicht richtig wäre: Denn "Überfluss des Herzens" ist kein Deutsch, so wenig wie es Deutsch wäre, (zu sagen) "Überfluss des Hauses", "Überfluss des Kachelofens", "Überfluss der Bank"; sondern so redet die Mutter im Haus und der normale Mensch: Wessen Herz voll ist, dem geht der Mund über – das heißt gut Deutsch reden, und daran habe ich mich zu halten versucht, auch wenn ich es leider nicht überall erreicht und nicht immer getroffen habe, denn die lateinische Sprache hindert einen dermaßen daran, wirklich gutes Deutsch zu reden.
• Neuhochdeutsch — von 1650 bis zur Gegenwart.
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