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1. Ethik des Journalismus – Begriff und Grundlagen 1. 1 Definition Analyse und Anwendung ethischer Prinzipien auf die Praxis der Nachrichtenmedien Mikroprobleme: Verhalten einzelner Journalisten Makroprobleme: Mediensystem als Ganzes und seine Rolle in der Gesellschaft ETHIK DES JOURNALISMUS. ETHIKKODICES Was das Gesetz nicht verbietet, verbietet der Anstand. Lucius Annaeus Seneca JOHANNES GUTENBERG-UNIVERSITÄT MAINZ SOPHIE VON ERDEN MARGARYTA KORYTNA
1. 2 Notwendigkeit Probleme: Verbreitung von Gerüchten, Manipulationen, Lügen, Plagiate, etc. Aufgabe der Ethik des Journalismus: Aufforderung zur Suche nach der Wahrheit Pressefreiheit schützt Journalisten – Gegengewicht zum Schutz der Gesellschaft nötig 1. 3 Historische Entwicklung 1. Stufe 16. /17. Jhd. : Aufkommen des ersten Ethikdiskurses in Anbetracht der Weiterentwicklung des Buchdrucks und erster periodischer Presseerzeugnisse 2. Stufe Entstehung öffentlicher Ethik: kollektive Meinung und ihre Legitimität 3. Stufe 19. Jhd. : Entwicklung der öffentlichen Ethik zu einer liberalen Pressetheorie (Presse im Dienst der Demokratie, Journalismus im Dienst des Bürgertums) 4. Stufe 19. – Mitte 20. Jhd. : Objektivität als Ideal (hauptsächlich USA und Kanada, Europa noch langsamer in der Entwicklung), Aufkommen von Medien als „Vierte Gewalt“ 5. Stufe bis heute: Überdenken der Ethik in Anbetracht neuer Verhältnisse (Internet, „Bürgerjournalisten“, Deprofessionalisierung) 2. Der Pressekodex 2. 1 Historische Entwicklung 1874: Reichspreßgesetz des deutschen Reiches erste Ansätze einer Selbstkontrolle Weimarer Republik: gesellschaftlicher Umbruch, politische und wirtschaftliche Schwierigkeiten zunehmende Radikalisierung der Presse Nationalsozialismus: staatlich gelenkte „Selbstverwaltung“ Gleichschaltung Nachkriegszeit: Einführung Artikel 5 Absatz 1 GG Widerstand gegen einheitliches Pressegesetz (Angst vor erneuter Zensur) 1952: Vorschlag der Bundesregierung zu einem „Gesetz über das Pressewesen“ (Bundespressegesetz) Gründung des deutschen Presserates 2. 2 Der deutsche Presserat • Schutz der Pressefreiheit Feststellen und Beseitigen von Missständen im Pressewesen Beobachtung der strukturellen Entwicklung der deutschen Presse und Abwehr von freiheitsgefährdenden Konzern- und Monopolbildungen • Vertretung der deutschen Presse gegenüber Regierung, Parlament und Öffentlichkeit und bei Gesetzesvorladungen, die Leben und Aufgabe der Presse angehen 2. 3 Inhalt Präambel: Verantwortung gegenüber Öffentlichkeit, Berufsethik der Presse Ziffer 1 - Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde Ziffer 2 – Sorgfalt: Prüfung Wahrheitsgehalt, keine Sinnverzerrung Ziffer 3 – Richtigstellung: Berichtigung falscher Behauptungen in angemessener Weise Ziffer 4 – Grenzen der Recherche: keine unlauteren Methoden, Achtung v. Schutzbedürftigen Ziffer 5 – Berufsgeheimnis: Vertraulichkeit, Zeugnisverweigerungsrecht Ziffer 6 – Trennung von Tätigkeiten: insbesondere bei Doppelfunktionen Ziffer 7 – Trennung von Werbung und Redaktion: keine wirtschaftl. Einflüsse auf Recherche Ziffer 8 – Schutz der Persönlichkeit: informationelle Selbstbestimmung, Anonymisierung Ziffer 9 – Schutz der Ehre Ziffer 10 – Religion, Weltanschauung, Sitte: keine Schmähungen/ Diskriminierung Ziffer 11 – Sensationsberichterstattung, Jugendschutz: Einhaltung ethischer Rahmen Ziffer 12 – Diskriminierungen: z. B. Geschlecht, Sexualität, Minderheitenzugehörigkeit Ziffer 13 – Unschuldsvermutung: keine Vorverurteilung, kein öffentlicher Pranger Ziffer 14 – Medizin-Berichterstattung: angemessene Darstellung Ziffer 15 – Vergünstigungen: keine Annahme von Vorteilen jedweder Art Ziffer 16 – Rügenveröffentlichung: bei Verletzung publizistischer Grundsätze 2. 4 Anwendungsbereich Hauptsächlich gedruckte Presse, auch Online – Versionen von Zeitungen/ Zeitschriften Keine eindeutige Einordnung von Internet und Rundfunk ( Rundfunkstaaatsvertrag) 2. 5 Probleme Presserat kann nur Hinweis, Missbilligung oder Rüge aussprechen Keine rechtsverbindlichen Folgen, keine unmittelbaren finanziellen/ anderweitigen Folgen 2. 6 Internationaler Vergleich • Frankreich: Stärkere Betonung auf literarischen Inhalten Deprofessionalisierung, Große Probleme mit Korruption und Politikverflechtung Reporters sans frontières • Großbritannien: Große Reichweite von „tabloid journalism“ Massive Beeinflussung durch Pressebarone wirtschaftliche Verflechtungen Abwesenheit eines Rechts auf Information beeinflusst Rechercheverhalten • USA: Kodex der SPJ (Society of Professional Journalists)
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