1 Die geschichtliche Entwicklung Russlands, russische Mentalität und







































































12118-rus_geschichte_teil_i.ppt
- Количество слайдов: 69
1 Die geschichtliche Entwicklung Russlands, russische Mentalität und Frauen in der russischen Geschichte. Die russische Geschichte ist reich an hervorragenden Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Kriegskunst, Aufklärung, Diplomatie und Kultur Das Frauenbild: Zweitrangig Frauen waren Untertanen und haben wenig für die Entwicklung Russlands gemacht Ob es tatsächlich stimmt? Relevanz der im Folgendem dargestellten Inhalte: Wenn wir das Wesen von einem bestimmten Merkmal verstehen möchten, ist es unumgänglich, sich mit der Geschichte zu befassen Nationalstolz?
2 Russische Mentalität. A. S. Puschkin: „Es ist nicht nur erlaubt, die Geschichte eigener Vorfahren und eigener Heimat zu kennen, man sollte diese Geschichte kennen. Es ist die zu verurteilende Kleinseeligkeit, keine Ahnung von eigenen Wurzeln zu haben.“ Haben Russen den Nationalcharakter? Der russische Historiker W. Klutschewskij über die nationalen Merkmale von Russen: Viele russische Territorien befinden sich im Wald → Wald als sicherer Schutz gegen Feinde Wald als Ersatz für Berge und Schlösser in russischen Märchen Wald und Ängste (Gespenste in Märchen und Fabeln, schreckliche Tiere und Geschöpfe)
3 Russische Mentalität. Steppe → Freiheit Das Gefühl der unendlichen Weiten Steppe als Angsterzeuger wegen der Angriffe der benachbarten Völker Flüsse → Romantik Kommunikationsbereitschaft Gemeinschaftsgeist und Genossenschaftsarbeit Unternehmungsgeist (Handelbeziehungen)
4 Russische Mentalität. N. Berdjajew → „Die ewige Aufgabe des russischen Menschen besteht darin, unendliche Weiten seiner Seele miteinander zu verbinden.“ W. Klutschewskij → Die Häuser der Russen haben schon immer alle Ausländer beeindruckt: sie waren primitiv und dort fehlten die Bequemlichkeiten, die für westliche Häuser typisch waren Dadurch merkt man, dass Gründlichkeit zu keiner typischen Charaktereigenschaft von Russen gehört
5 Russische Mentalität. Ursachen für dieses Verhalten beim Häuserbau: Natur und Brände Überfälle seitens Nachbarvölker Der praktizierte Holzbau Moskau und Nowgorod brannten mehrmals bis zum letzten Haus Zweiseitigkeit der Russen beschäftigt viele Historiker und wird vorwiegend mit der Dilemma: Westen-Osten-Zugehörigkeit erklärt N. Berdjajew → in Russland fließen in einander und wirken zusammen zwei Flüsse der Weltgeschichte – Osten und Westen, Europa und Asien
6 Russische Mentalität. Zur Zeit laufen in Russland folgende parallele Prozesse: Europäisierung der hohen gesellschaftlichen Schichten Europäisierung der Kultur Vertiefung der asiatischen Produktionsformen und Vertiefung der östlichen Despotie Es vollzog und vollzieht sich jetzt die Erweiterung der Kluft zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten Drei Ansichten auf die künftigen Entwicklungen: 1. Die russische Osten-Westen Verbindung stellt die asiatische und die europäische Welten zueinander gegenüber
7 Russische Mentalität. 2. Einige Wissenschaftler und Philosophen meinen, dass der unendliche Kampf asiatischer und europäischer Lebenswelten in Russland irgendwann zu einer Einheit verbunden werden 3. Russland ist die Einheit von Kampf unterschiedlicher Philosophien und Prozesse, die vom Osten bis in den Westen durchstrecken. Die Anbindung Russlands an die Grenzen von unterschiedlichen Kulturen ist ursprünglich. Russland ist oft gefallen und ist immer auferstanden, was ihr Wesen, ihre Kreativität und Tragik ebenso ausmachen
8 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Der alte ostslawische Name für das Gebiet des von Slawen bewohnten Teils des europäischen Russlands, Weißrusslands und der Ukraine war „Rus“ Auf diese Form geht auch der heutige russische Name Rossija zurück Slawen sind die meist verbreitete ethnische Gruppe in Europa Slawische Sprachen sind sehr ähnlich und gehören zur indogermanischen Sprachgruppe Die früheste Geschichte des europäischen Russlands ist im Norden geprägt von finno-ugrischen Völkern und Balten und im Süden von den indogermanischen Steppenvölkern (Kurganvolk, Skythen, Sarmaten und Alanen)
9 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Im zentralen Russland, zwischen Dnjepr und Bug, fand die Ethnogenese der slawischen Völker statt, die sich ab dem 6. Jahrhundert auch nach Norden und Osten auszudehnen begannen Beschäftigungen: Landwirtschaft und Viehzucht Seltene Angriffe auf andere Völker, Schutzverhalten Ab dem 8. Jahrhundert befuhren schwedische Wikinger die osteuropäischen Flüsse, gründeten Städte und Siedlungen und vermischten sich mit der slawischen Vorbevölkerung Diese auch Waräger oder Rus genannten Kriegerkaufleute waren maßgeblich an der Gründung des ersten ostslawischen Staates, der „Kiewer Rus“ mit Zentren in Kiew und Nowgorod, beteiligt Ursprünglicher Name für Russland – Kijewrussland
10 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Im südlichen Steppengebiet und an der Wolga waren hingegen Reiche der aus Asien eingeströmten Turkvölker der Chasaren und Wolgabulgaren entstanden, mit denen die Rus Handel trieben, aber auch mehrfach Kriege führten Offizielle Zeit der Gründung des russischen Reiches → erste Hälfte des IX. Jahrhunderts (Chroniken) Frauenbilder zu dieser Zeit anhand von der Fürstin Olga Fürst Igor, der Ehemann von Olga, hat Russland im X. Jahrhundert regiert Er war dadurch bekannt, dass er ziemlich viel reiste, um Kenntnisse aus anderen Regionen anzusammeln und sie in Russland erfolgreich zu integrieren
11 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Ziemlich viele Handelsbeziehungen während dieser Zeit Diese Ausflüge unternahm er im Sommer und im Winter befasste er sich mit der Steuersammlung Die Höhe der Steuer war nicht festgelegt → ziemlich viele Konflikte Im Jahr 945 geschah der Aufstand und Igor wurde umgebracht Olga übernahm Regierung in ihre Hände und entschloss sich, für Igor zu rechen Die ersten Botschafter von den Völkern, die Igor umbrachten, befehlte sie lebendig in die Erde zu vergraben
12 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Die zweiten wurde in die Banja umgebracht und verbrannt Noch ein mal lud sie selbst diese Völker ein, veranstaltete für sie eine Feier und brachte alle Gäste im betrunkenen Zustand um Ein Jahr später, hat sie die Stadt, wo Igor umgebracht wurde, mit ihren Kriegern umkreist. Drei Monate danach gab diese Stadt nach und Olga tötete nicht alle Bevölkerung Sie war mit Igor 42 Jahre verheiratet Ablehnung anderer Heiratsangebote nach dem Tod, blieb alleine Während ihrer Regierungszeit hat sie an der Vereinigung Russlands gearbeitet
13 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Alle Völker blieben gehorsam, keine Aufstände und regelmäßige Einzahlungen der Steuer Olga hat in der Geschichte den Ruf der „Gestalterin der russischen Erde“ hinterlassen bzw. der Person, von der der russische Staat anfing Sie hat in jeder Region ihre eigene Administration gehabt, was den Anfang der exekutiven Macht in Russland bildete Alle Fürste in den Regionen haben ihre Autorität anerkannt Im Jahr 957 hat sie das Christentum angenommen und verbreitete aktiv dieses Glauben in Russland Sie befasste sich auch sehr viel mit unterschiedlichen Arten von der missionarischen Tätigkeit Sie wurde von der Kirche zu den Heiligen eingeweiht (Ikonen)
14 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Sie baute viele Kirchen mit perfekter Architektur In Russland existiert jetzt Orden der Königin Olga Sie ist im Jahr 969 gestorben und danach, im Jahr 988 fing im Folge der Kontakte zum Byzantischen Reich die massenhafte Christianisierung an Aufgrund der Beziehungen zum Byzantinischen Reich (ihre Botschaftsinitiative) entwickelte sich in Kiewer Rus die Architektur, Malerei und Handwerk Es wurde die Schriftstellung eingeführt Erste schriftliche Dokumente: Handelsverträge, Gesetze und historische Chroniken Erste Kontakte zu Deutschland (Hansa)
15 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die regierenden Kreise bauten schon im X.-XI. Jahrhundert viele Kirchen, um mittels dieser hohen Bauten die staatliche Macht zu unterstützen Viele Personen wurden damals zu den Heiligen eingeweiht, so entwickelte sich die russisch-orthodoxe Religion Im 11. Jahrhundert wurde Russland zu einem der mächtigsten Staaten in Europa Viele Kontakte zum Ausland: z.B. Fürst Wladimir, der Russland christianisierte, war mit einer byzantischen Prinzessin verheiratet, seine Enkelin war die französische Königin und die Urenkelin – deutsche Königin
16 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Aufgrund des ungünstigen Senioratsprinzips bei der Regelung der Erbfolge begann die Kiewer Rus im 12. Jahrhundert zu zerfallen, was es den ab 1223 einfallenden Mongolen erleichterte, die zerstrittenen russischen Fürstentümer zu unterwerfen Die Goldene Horde beherrschte nun für zwei Jahrhunderte einen großen Teil der Rus, ein anderer Teil wurde dem Großfürstentum Litauen und später Polen-Litauen eingegliedert. Die Redewendung „In jedem Russen gibt es einen Mongolen“ Nowgoroder Republik und Weißrussland als unberührte Territorien Nowgoroder Republik als erste Demokratie in Europa Wetsche: Wahl des Fürsten durch das Volk und Beschränkung seiner Rechte (Kriege, Finanzen und Gericht) Finanzielle Unabhängigkeit und Reichtum
17 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Kriege mit Schweden und Deutschland Schlacht auf Tschudskoje See Genau Bielefeld (Teutonischer Orden) hat Russland (Nowgoroder Republik) überfallen die Taktik von Alexander Newskij – alle Truppen wurden innerhalb von kurzer Zeit vernichtet Baltische Länder blieben im Folge dieser Kriege, die bis 1300 dauerten, Eigentum Deutschlands und Schwedens Ursprünglich russische Territorien blieben erhalten
18 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Frauenrollen im XII. Jahrhundert Schwester Libid` als Gründerin von Kijew Ihre Name wird in den Chroniken stärker als jegliche andere Namen in Kijews Geschichte erwähnt Sie war sehr gut gebildet und genoss bei ihrer Regierung große Akzeptanz unter breiten Bevölkerungsmassen Fast jedes rechtliche Dokument musste von Libid unterschrieben werden Ihre Regierungskunst ist vor allem vor dem Hintergrund der existierenden Gesetzgebung in Bezug auf Frauen zu betonen Frauen durften kein Eigentum besitzen
19 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Ihnen durfte kein „Regent“ überreicht werden (Olga als die einzige Ausnahme) Frauen litten auch wegen der geführten Kriege, ihre Kinder und sie selbst wurden oftmals in Gefangenschaft genommen Ein Beispiel des Umganges mit Frauen zu dieser Zeit: Fürst Wladimir wollte die Tochter vom Fürsten der Stadt Polozk, namens Rognida, heiraten sie lehnte die Heirat ab, weil Wladimir unehelich geboren wurde Wladimir eroberte Polozk, vergewaltigte Rognida und zwang sie zur Heirat Mit seiner zweiten Frau ging er genauso um
20 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Anna Jaroslawna, Tochter vom Fürst Jaroslaw Die Fürstin von Kiew war sehr gebildet und sehr schön, worüber viele Lieder und Fabeln geschrieben wurden und was auch dem französischen König Heinrich I. zugetragen wurde Sie hat mit ihrem Mann Heinrich I. erfolgreich und klug regiert und brachte den Thronfolger Philipp I. zur Welt Als Heinrich I. starb, führte Anna erfolgreich weiterhin die Amtsgeschäfte Sie ist ebenso dadurch bekannt, dass sie gegen die Kirche vorging (Trennung vom 2. Ehemann) Jedoch waren damals andere Frauenrollen in Russland typisch, was man anhand vom Märchen „Sadko“ nachvollziehen kann
21 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Im XIII. Jahrhundert wurde den Frauen erlaubt, Eigentum zu besitzen Rechte auf die Beteiligung in der Politik Religion predigte weiterhin ihre Moral in Form der Gehorsamkeit, Geduldsamkeit, keine auffälligen Verhaltensweisen und Unterordnung dem Mann Kein Bild der schönen Frau wie im Katholizismus (die Frau ist etwas Unreines: Behandlung durch die Kirche und Zuhause) Es war nicht angebracht, Frauen zu ehren und zu verwöhnen Ein Grund der geringen Schätzung der Frauen in der russischen Geschichte und bei der Entwicklung der Gesellschaft?
22 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Gedicht von N. Nekrasow: „[…] ruhige Würde im Gesicht […] schöne Kraft in Bewegungen […] mit dem Gang und Blick der Zarinnen […] hält beliebige Kälte und Hunger aus […] ist im Stande, ein Pferd beim Reiten anzuhalten und in das brennende Haus reinzugehen […].“ Parodie auf dieses Gedicht: „So gerne würd` sie anders wollen, die teueren Kleider zu tragen. Aber… Pferde rennen und rennen, und Häuser brennen und brennen…“ Erste Frauen, die versuchten, Führungspositionen in der Gesellschaft und Familie zu übernehmen Diese Frauen waren laut der Chroniken sehr despotisch, so versklavten sie ihre Ehemänner und kommandierten sie mächtig
23 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Beteiligung in politischen Intrigen und geschickte Führung eigener Regierungslinien in der Politik Die Rolle des (finanziellen) Eigentums Die besondere Popularität der jungen Frauen aus Kijew bei Ausländern (XIII. Jahrhundert) Russische Frauen im Ausland: Ewpraksija Fjodorowna – deutsche Königin, XI. Jahrhundert Ewfrosinja Mstislawna, ungarische Königin, XII. Jahrhundert Agafja Swjatoslawna, polnische Königin, XII. Jahrhundert
24 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Starke Angebundenheit der jungen Frauen an ihre Mütter Eine besondere Art der mütterlichen Erziehung Jahr 1382 – Befreiung Russlands durch Dmitrij Donskoj im Folge seiner Vereinigung der separat agierenden Fürstentume Dmitrij Donskoj ist auch ein orthodoxer Heiliger
25 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Vereinigung Russlands wurde durch Johann des III. vollzogen, der mittels seiner Schlauheit, Grausamkeit und guter Kriegstaktik bedeutende Erfolge in der Politik erreichte Er war mit einer byzantischen Prinzessin verheiratet, die Russland zum Zentrum des Christentums machte Der russische Wappen stammt aus dieser Zeit Eroberung von Nowgorod durch Johann des Schrecklichen Viele Denkmäler wurden nach Moskau transportiert und die Bevölkerung wurde beraubt
26 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Denkmal „Tausend Jahre Russlands“ Unter Herrschaft von Iwan IV. begann die Eroberung Sibiriens, die russische Kosaken erstmals im 17. Jahrhundert bis an den Pazifik brachte Erforschung vieler neuer Territorien, was die Landwirtschaft deutlich nach vorne brachte Es wurden viele neue Städte in Sibirien gegründet Deutlicher Vorsprung in Handwerk, Baukunst, Gewinnung von Bodenschätzen und Salzsiederei Viele Handelsbeziehungen aufgrund der neuen Ware (bestimmte Holz-, Leder und Wollenarten), insbesondere mit England Handelsleute aus Deutschland und Holland haben bevorzugt, selbst nach Russland zu kommen
27 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Wissenschaftlicher Vorsprung – Buchdruck Erste Einladungen der ausländischen Architekten Eröffnung der ersten Ärzteschule, die „Russische Ärzteschule“ hieß → in Russland wird immer noch stark auf Naturheilkunde zurückgegriffen (meine Oma kannte mind. 90 Kräuter gegen unterschiedliche Krankheiten) Entwicklung der Bildnerei Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und Eröffnung von vielen Hochschulen Frauen durften genauso wie in Europa nicht studieren Ungünstige Entwicklungen dieser Zeit – Einführung von Leibrecht
28 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Krieg mit Polen und Iwan Susanin Polen verlor 1611 die Vorherrschaft über Moskau. An diesem Tag besiegte die russische „Volksarmee“, angeführt vom Metzger Kuzma Minin und unterstützt vom Fürsten Dmitri Poscharski, die polnischen Besatzer in Moskau, die einen polnischen König installieren wollten Dieses Ereignis und die daran anschließende Krönung von Michail Romanow (den die Polen zuvor umzubringen versuchten) gilt als das Ende der Smuta, der Zeit der Wirren Die Nichtanerkennung des Katholizismus vom Metropoliten Hermogen, der dafür im Kreml zu Tode gefoltert wurde, ließ die Stimmung gegen die polnische Besatzung anschwellen und half beim Sieg in diesem Krieg
29 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Erkundungen von Ural durch Ermak, Kriege mit Mongolen und Bau von mehreren Städten wie Tjumen und Tobolsk Russen kommen bis zum Pazifischen Ozean (mächtige Fortschritte in der Entwicklung der Volkswirtschaft) Aufbau der diplomatischen Beziehungen mit China Eroberung von der Halbinsel Kamtschatka Viele Völker gaben ohne Kriege nach und übernahmen russische Staatsangehörigkeit
30 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Das XV. Jahrhundert nennt man den Anfang der „goldenen Ära“ für russische Frauen Sozialer und gesetzlicher Schutz Recht auf Scheidung, sogar in kirchlichen Papieren verankert Recht im Gericht selbstständig aufzutreten und Anzeigen zu erstatten Recht auf körperliche Auseinandersetzungen (so etwas wie öffentliche Ringfelder), wo Frauen oftmals gewannen Die Historekerin N. Puschkarjowa führt die stark ausgeprägte soziale Aktivität der russischen Frauen noch auf diese Zeit zurück Hohes Bildungsniveau haben die Ausländer noch damals in russischen Frauen unterstrichen
31 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Klöster als Bildungsträger Lehrinhalte: Rechtschreibung, Fremdsprachen, Arzteiwesen, Singen Nähen und Haushaltsführung Als Folge konnten sogar alle Bauerinnen schreiben und führten den sachlichen Briefwechsel mit unterschiedlichen Fachleuten Das erste Fachbuch in Medizin in Russland schrieb eine Frau: „Guthändlerin Soja“ Anderes Merkmal, das Ausländer in russischen Frauen hervorgehoben haben: ein besonderer Gesichtsausdruck, der auf die Tiefe der russischen Seele zurückgeführt wurde und tiefe schöne Augen
32 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Die russischen Politikerinnen wie Marfa Posadniza, Moskauer Fürstinnen und Fürstinnen anderer Gebiete charakterisiert man wie folgt: Stark ausgeprägte emotionelle Beteiligung im Leben des Staates Fortwährende selbstständige Beteiligung in finanziellen Ausgaben und jeder Art entsprechender Entscheidungen Erfolgreiche politische Intrigen Gute Taktikfähigkeit bei der Regierung Taktgefühl bei der Kommunikation Vorliebe Häuser zu bauen, Erde zu kaufen und unterschiedliche Verträge in diesem Bereich abzuschließen Marfa Borezkaja, die Fürstin von Nowgorod, war der Haupt der Antimoskauer Gruppierung und „verwaltete“ erfolgreich alle Männer in ihrer Umgebung. So machte sie u.A. dem Litauer Fürsten selbst den Heiratsantrag
33 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Domostroj als gegensätzliche Politik beim Umgang mit Frauen Domostroj ist die Gesetzessammlung aus dem XVI. Jahrhundert Kapitel aus dem Domostroj: „Über die geistige Erziehung“, „Über die Erziehung in der Welt“ und „Über die Familie“ Das dritte Kapitel schrieb vor, wie man Haushalt führen muss, welche Rolle eine Frau hat (keine Rechte, sie muss dem Mann zuhören) Ein Sprichwort aus dieser Zeit: „Schlage die Frau, bis sie Kinder zur Welt bringt und schlage Kinder solange, bis sie Menschen werden.“
34 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Sprichwörter aus den alten Zeiten: Besonderheiten bei der Verwendung der Sprichwörter „Wo der Teufel es zeitlich nicht schafft, schafft eine Frau.“ „Eine Frau ist keine Gusli, wenn man gespielt hat, reicht es nicht aus, an die Wand wieder aufzuhängen.“ „Eine junge Frau ist kein Weib. Sie muss man jagen.“ „Auch während der Zeit, als eine Frau vom Bett fällt, hat sie 77 Gedanken im Kopf.“
35 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. „Die Ziege soll sich nicht in den Wald beeilen. Alle Wölfe werden ihr gehören.“ „Jede Tür hat ihren Schlüssel. Aber nur ein einziger vorhandener Schlüssel passt zur beliebigen Frau.“ „Mann und Frau sind ein Teufel.“ „Ich verstecke mich hinter meinem Mann, werde allen ins Gesicht lachen und vor niemanden Angst haben.“ „Eine gute Ehe ist ein Kuchen, eine schlechte – ein Grab.“
36 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. An der Wende zum 18. Jahrhundert öffnete Zar Peter der Große das teilweise in mittelalterlichen Strukturen erstarrte russische Reich westeuropäischen Einflüssen und förderte Wissenschaft und Kultur Schiffbau und Architektur in Russland: Reisen nach Holland und Deutschland, Einladungen von Spezialisten für die Arbeit in Russland Einflüsse auf alltägliches Leben: Übernahme der europäischen Kultur (Verbote Barte zu tragen, Zwang zum Kartoffelessen) Persönliche Charaktereigenschaften von Peter des I. 1703 gründet er die Stadt Sankt Petersburg, die das Symbol für den russischen Fortschritt wird Fortschritte in Astronomie, Geschichte, Mechanik und Chemie, Metallbau und Werke in Sibirien
37 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Mit dem Sieg gegen Schweden im über 20 Jahre währenden Großen Nordischen Krieg und der damit erlangten Vormachtstellung im Ostseeraum machte er Russland zu einer gesamteuropäischen Großmacht Neue Territorien: Karelien, baltische Länder Russland wird zum Imperium Krieg mit der Türkei und Einflüsse auf die kirchliche Architektur Zum großen Verdienst seiner Politik gehörte die Abschaffung des Erbrechtes bei der Besetzung von wichtigen Posten Einführung vom Senat anstatt der Bojaren Duma
38 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Peter des I. benannte die Senatmitglieder Einführung von Sinod (religiöses Kollegium, das die Aufgabe der rechtlichen Entscheidungen in Bezug auf die Kirche übernahm) Geheimkanzlei als die erste Form der Geheimpolizei Peter der I. hat auch die Regelung des Thronerbrechtes abgeschaffen und gesagt, er wählt selbst den Thronnachfolger aus Er ist gestorben, ohne solche Empfehlungen auszusprechen Eroberung des Throns durch seine Witwe, Katharina die Erste (mit der Unterstützung der Armee)
39 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Katharina die I. kommt an die Macht infolge des von der Militär organisierten Aufstandes Die wichtige Mitorganisatorin Ekaterina Daschkowa, die beste Freundin von der Zarin Katharina der I., war bei der Organisation des Aufstandes 18 Jahre alt Später übernahm Daschkowa den Posten der Vorsitzenden der „Russischen Wissenschaftsakademie“ Dort erarbeitete sie neue Konzepte in der russischen Grammatik, Rhetorik und Gedichteschreibung
40 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Daschkowa förderte die Publikationen mehrerer wissenschaftlicher Werke und Gedichtsammlungen, arbeitete an geographischen Karten Russlands und las allgemeinzugängliche Vorlesungen in naturwissenschaftlichen Fächern Katharina die I. und ihre Expansionspolitik: Schwarzmeerküste vom Osmanischen Reich (Neurussland) und die Teilung Polens Was sagt die Geschichte über die persönlichen Charaktereigenschaften von Katharina die I.? Hervorragende Politikerin und Mensch mit dem Taktgefühl
41 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Sehr gute Organisatorin → sie hat es geschafft, hoch intelligente Leute aus den Bereichen Kunst, Kriegskunst, Politik und Wissenschaft zu ihren Anhängern zu gewinnen und gute Kommunikation unter einzelnen Mitgliedern dieser Kreise aufzubauen Sie hat in vielen Personen Potenziale gesehen, die für andere verdeckt waren und über die diese Personen selbst nicht Bescheid wussten Ruhe und Durchhaltevermögen → Beispiel mit der russischen Flotte im Türkeikrieg „Es ist nichts Schlimmes passiert. Die Flotte ist da, sie hat einen schwierigen Weg hinter sich gehabt und sicherlich viel dabei gelernt.“ „Jedes Mal, wenn Sie mir über Ihre Verdienste schreiben, gratuliere ich Ihnen vom ganzen Herzen. Dieses Mal äußere ich meinen Mitleid.“
42 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Zarin Anna (1730-1740) und weiterer Ausbau der Geheimkanzlei: Vergrößerung der Zahl von Mitabeitern, mehrere Vertretungen Die Zarin Elisaweta, die Tochter vom Peter des Großen, und wie sie an die Macht kam Siebenjähriger Krieg mit Preußen, England und Portugal Eroberung von Berlin (1760) und die Folgen des Krieges (neuer Zar Peter des III. war unwahrscheinlicher Anhänger von Friedrich des II., friedlicher Austritt aus dem Krieg, Erhöhung der internationalen Autorität) Peter des III. regierte nur ein halbes Jahr, Folgen seiner Politik (die Adligen konnten frei entscheiden, ob sie dem Land dienen möchten, alle kirchlichen Eigentümer in Form der Erde gingen in den staatlichen Besitz)
43 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die deutsche Zarin Ekaterina die II. als Nachfolgerin Sie ist eingereist, um die Frau von Peter des III. zu werden Ihre Träume in Bezug auf Russland (Recht und Bildung) Sie hat sich sehr gut in Russland integriert, war gute Taktikerin in Sachen politische Intrigen und betrieb massive Migrationspolitik Ihre Expansionspolitik: Schwarzes Meer, Zugang zum Mittelmeer, westliches Weißrussland, Litauen und Kurlandia
44 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. 1812 fielen Napoleons Truppen in Russland ein und eroberten Moskau, wurden schließlich jedoch vernichtend geschlagen Die Eroberung von Moskau: ¾ der Stadtfläche hat gebrannt Bald darauf zog Zar Alexander der I. als „Retter Europas“ in Paris ein. Russland ist die führende Macht in Europa geworden und erlebte ein goldenes Zeitalter Frauen im Krieg → Wasilisa Kozhina Wasilisa war die einfache Bauerin aus Smolensk Sie organisierte im Krieg mit Napoleon Partisanenabteilungen und führte erfolgreich die Überfälle in Wäldern durch
45 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. 1825 → Zuwachs an Unzufriedenheit beim Volk, insbesondere in den annektierten Gebieten (Polen,Litauen etc.), aber auch bei den Personen aus hohen sozialen Schichten - Aufstände, Unruhen und Attentate, so dass es letztendlich zum Aufstand kam Dekabristen: Gründe des Aufstandes (Nikolaj der I. musste beschwören), Organisatoren, Forderungen: Aufhebung des Leibrechtes, Verfassung Verlauf (einige militärische Einheiten haben sich geweigert, Dekabristen zu erschießen, insgesamt warteten sie mehrere Stunden, bis Feuer eröffnet wurde), Verrat, Folgen (200 Menschen wurden nach Sibirien verbannt und 5 wurden erhängt) Arbeit in Fesseln
46 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Frauen von Dekabristen folgten ihren Männern nach, wie Maria Wolkonskaja Fesseln von ihrem Mann küsste Der Zar hat diesen Frauen finanzielle Güter zugesagt und die Scheidung erlaubt Die komplizierte Reise nach Sibirien Maria Wolkonskaja (ihre Kinder, die sie für immer verließ, gesellschaftliche Stellung, Reichtum) Maria musste Fürst Wolkonskij heiraten: Zwangsheirat Leben in Sibirien, Behandlung durch die Polizei, Möglichkeit die Ehemänner zu sehen und wie diese Frauen ihre Männer unterstützten Alle Verwandte und Freunde brachen jegliche Kontakte ab Der Verdienst dieser Frauen in Fragen: Eigene Meinung der Frauen Akzeptanz vor Frau Kampf zwischen Frau und Staat: zwei stärkste soziale Einheiten
47 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die nachfolgenden Revolutionen in Europa bedeuteten für Russland die noch verstärkte Zensur und Repressionen Die Politik von Alexander des I. Förderung der Bildung, vor allem der Grundschule Universitäten, Lyzeen, Gymnasien Förderung der Bildung von Frauen Förderung der Kultur (Eröffnung der Ermitage) Förderung der Medien Bekämpfung der Klauerei Aufteilung der Macht in 3 Zweige (1807)
48 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Alexander der II. Aufhebung der Leibeigenschaft (1860) → die Reaktion mehrerer Bevölkerungsteile darauf Förderung der kritischen Medien (sogar früher als in den meisten Ländern Europas) Erlaubnis ins Ausland zu fahren Lokale Selbstverwaltungen Gerichtsreform Jugendorganisationen Alexander der II. wurde aufgrund seiner Politik umgebracht, dort steht jetzt die Kirche „Retter auf Blut“ Alexander war unentschlossen und bescheiden (Grund des Überfalls)
49 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Massenhafte Unzufriedenheit infolge des Mordes, Entstehung von revolutionären Organisationen → „Erde und Freiheit“ (S. Perowskaja) Perowskaja war Mitglied der Partei der Volkstümlerei Ist in der aristokratischen Familie geboren Hat mit 17 Jahren das Zuhause verlassen Schon mit 21 Jahren besaß sie eine konspirative Wohnung in Sankt-Peterburg und beteiligte sich aktiv an der Arbeit der Geheimorganisationen War 2 mal im Gefängnis vor dem Überfall auf Alexander des II. In einem Jahr wiederholte sie mit einer anderen Terrororganisation den Mordversuch und war zum Erhängen verurteilt
50 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. erste öffentlich zum Tod in Russland verurteilte Frau (keine Hexenverbrennung) Träumte davon, etwas gutes für das Volk zu machen War mehrmals von ihren Freunden und Arbeitskameraden verraten Hat bei laufenden Ermittlungen innerhalb mehrerer Monate geschafft, Flyer zu publizieren und zu verteilen, sorgte sich um Freunde und plante Flüchte aus den Gefängnissen Sie war in einen Revolitionär verliebt Er wurde gefoltert, aber hat ihren Namen der Polizei nicht mitgeteilt Perowskaja schaute auf alle Männer permanent von oben, hat im Endeffekt ihre Revanche gegenüber diesen Revolutionär (Zheljabow) zugegeben
51 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Nach dem Krieg mit der Türkei und Eroberung von Mittelasien entstand wieder die Forderung der Verfassung, die einheitliche rechtliche Grundlagen schaffen sollte W. Zasulitsch versuchte den Bürgermeister von Sankt-Peterburg umzubringen und wurde vom Gericht als unschuldig erklärt Kommt ebenso aus der adligen Familie, hat in einer Fremdsprachenschule studiert Viel Zeit in die Selbstbildung investiert und über die revolutionäre Tätigkeit geträumt Sie war Mitglied des Arbeitskreises „Südliche Rebelle“ und organisierte eine Geheimdruckerei
52 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Später ist sie zur Anhängerin des Marxismus geworden und arbeitete mit Lenin, was ihre Vertreibungen und „Gefängniskarriere“ fortsetzte War gegen die Oktoberrevolution – die Gesellschaft habe ihre Ungerechtigkeiten beibehalten, an der Spitze stände nur die arme Minderheit Sie hat Karl Marx ins Russische übersetzt XIX. Jahrhundert, Bilanzen: Bevölkerung – 126. Mio. Menschen, darunter 11,9% in Städten Wirtschaft: massive Industrialisierung des Landes Getreideexport stabile Lage des Rubels in internationalen Kontexten nach der Währungsreform Bau der Eisenbahnlinien neue Territorien: Mittelasien, Baltik
53 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. XVIII.-XIX. Jahrhundert Ähnliche Formen des Umganges mit Frauen wie im XV.-XVII. Jahrhundert Zweiseitige Kultur: Domostroj und sein Motto „Frau soll vom Mann Angst haben“ „Europäische Impfung“ Russlands (E. Olschanskaja) → Verehrung der Frau, Kult der schönen Frau Kritik: die Frau als Schmuck und Objekt der Verehrung, passiver gesellschaftlicher Status Klassische Literatur und ihre Rolle in der Schule Öffentliche Moralvorstellungen in Bezug auf Frauen anhand von „Anna Karenina“, Lew Tolstoj „Eugen Onegin“ und Tatjana, A. Puschkin
54 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. „Ich schreib an Sie - muss ich's begründen? Sagt dies nicht mehr als Worte tun? Sie dürften, wenn Sie's richtig finden, Mich strafen mit Verachtung tun. Doch wenn Sie etwas mitempfinden Mit meinem Traurigen Geschick, So stoßen Sie mich nicht zurück. […] Der Himmel will es: ich bin Dein; Mein Leben war dafür verpfändet, Dass Du mich triffst und löst es ein; Ich weiß es: Gott hat Dich gesendet, Mein Hüter bis ans Grab zu sein. […] Du bist mit oft im Traum erschienen, Ich liebt Dich, eh ich Dich gesehn, Dein Zauberblick ließ mich vergehn, Und Deine Stimme klang tief innen Mir längst, das war kein Traum, viel mehr! Kaum tratst Du ein, und ich erkannte, Ich fühlte nichts mehr, ich entbrannte, Und sprach im Geiste: das ist Er! […] Ich schließe! Schrecklich, was ich schrieb Ich sterbe fast vor Scham und Grauen Doch da mir Ihre Ehre blieb, Will ich mich kühn ihr anvertrauen. […]”
55 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. „Ohne Mitgift“ und „Gewitter“ von A. Ostrowskij „Gewitter“: Ekaterina als treue Frau: die Wahl zwischen dem langweiligen Ehemann und nicht zu vertragender Schwiegermutter und Liebe, die Verzicht auf Zuhause und öffentliche Verurteilung bedeutet. Hinzu kommt die ungleiche gesellschaftliche Position dazu schildert das Schicksal einer jungen Frau ohne Eigentum (Voraussetzung für die gute Heirat) Fürstin Mary in „Held unserer Zeit“, M. Lermontow: Petschorin und seine Spiele Mary als adlige Frau, die nach guter „Partei“ sucht (Ehemann) Petschorin, der so etwas wie die „Zähmung der Widerspenstigen“ betreibt Liebe und sein Sattgefühl
56 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Die Tragödie der hohen gesellschaftlichen Schichten bei der Situation der Befriedigung aller Lebensbedürfnisse und –wünsche Petschrorin und sein Umgang mit „einfachen“ Frauen – Bella „Krieg und Frieden“, Lew Tolstoj Alle Bücher sind höchst empfehlenswert!!! Eugen Onegin und die Sprache dort: man muss nicht auswendig lernen
57 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Das Bild der ideellen Frau Hat die Literatur noch bessere Beispiele als Natascha Rostowa, Tatjana Larina, Elena Insarowa? Barbara Helt – die „Beispiele des schrecklichen Perfektionismus“ Das Ideelle in der Frau: Äußerliche Eigenschaften: zart, fein, schwächlich bis gebrechlich Charakter: treu, ehrlich, verlässlich, opferbereit, nicht egoistisch, mit ideellen Zielen im Leben, teilt alle Ideen des Ehemannes mit und steht immer für ihn Männer, und nicht Frauen hoben dieses Bild hervor
58 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. in Russland haben die Männer die Frage der Gleichberechtigung der Frau hervorgehoben (literarischer Kritiker Michajlow, Geschichteprofessor Granowskij, Chirurge Pirogow etc.) Frauen in der Politik Jahre 1870-1880: Starke Beteilung der Frauen bei der Entstehung der Anarchie in der Politik (Volkstümlerei) Redewendung – „Wenn eine Frau fähig ist auf das Schafott zu steigen, ist sie auch fähig als Politikerin zu sein.“ Entstehung der Terrororganisationen, die von Frauen organisiert wurden Erste Feministinnen in Russland – sie hoben stärker als Frauen im Westen die eigene Unattraktivität hervor Frauen fingen an zu rauchen und Brille zu tragen
59 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Besonderer Fokus des Feminismus in Russland – Bildung, Förderung der ökonomischen Selbstständigkeit Sofia Kowalewskaja (Referat) Gegenseitige Hilfen → die größte und wohlbekannteste Einrichtung hieß „Russische Frauengesellschaft der gegenseitigen Wohlfahrtsarbeit“ Unter jungen Männern und Frauen war der Nihelismus sehr verbreitet Außerdem herrschten die Ideen des „Schuldes“ vor der Heimat, Selbstopferung für höhere Ideen Frauen sind wieder dabei nicht weniger als Männer sozial aktiv Alle Begrenzungen in Bezug auf Eigentum wurden aufgehoben Viele Spenden, Förderung der Kleinunternehmen von anderen Frauen
60 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Die Zweiseitigkeit bei der Behandlung von Frauen kann man u.A. anhand des „Instituts für vornehmlich erzogene Frauen“ merken Das Institut hatte das beste Prestige im Land, unterschiedliche Fakultäten für adlige und „einfache“ Frauen Frauen und Zwangsheirat Kirche als Schützer der „Moralheirat“ und des Familienlebens Die vorab erwähnte klassische Literatur förderte nicht nur das ideale Bild der Frau, sondern auch die Gutherzigkeit, Mitgefühl, Empathie für die Situation anderer Menschen → langsame Veränderung der Frauenrollen und des „Normverhaltens“ Immer mehr Frauen aus den hohen gesellschaftlichen Schichten trauen sich zu, sich an der Öffentlichkeitsarbeit und an der Politik zu beteiligen
61 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Wie auch in den vorigen Jahrhunderten heben die Altersgenossen das Taktgefühl und die Fähigkeit Intrigen zu bauen bzw. sie zu vermeiden hervor Die Zarinnen Sofia, Ekaterina die I. und II., Elisaweta, Anna – alles innerhalb der zwei Jahrhunderte Diese Frauen lasen schon die heiligen Schriften, aber nicht nur: auch litararische Werke oder Tagebücher von berühmten Personen Immer mehr Frauen trauen sich zu zu schreiben, um das Schicksal ihrer Heimat und sich selbst bekannt zu machen oder um sich zu rechtfertigen
62 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Im 18. Jahrhundert entsteht in Russland die sogenannte „Leibeigene Intelligenz“ – die Schauspielerin Praskowja Zhemtschugowa N. Nekrasow und seine Beschreibungen des Lebens von russischen Frauen Arbeit auf dem Feld mit gleichen Pflichten wie bei Männern Zahlreiche Kinder (mind. 10) Kinder werden mit zur Arbeit genommen Haushalt Einfaches Essen Gedichte von Nekrasow „Russland“, die „Trojka“ und „Freiheit“ Russische Frauen: meine Großmutter und ihre Familie Eigene Töpferei und Mühle: Verkauf der Ware in Sank-Peterburg (220 km)
63 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Gedichte von Nekrasow „Russland“, die „Trojka“ und „Freiheit“ Russische Frauen: meine Großmutter und ihre Familie Eigene Töpferei und Mühle: Verkauf der Ware in Sank-Peterburg (220 km) Keine Angestellten, Kinder arbeiteten ab 3 Jahre Kommunistenzeit → alles musste man abgeben, Verbannungen nach Sibirien Arbeit für Vermerke im Arbeitsbuch: von 4 Uhr morgens bis 23 Uhr Arbeit nachts für Geld (Holz fällen), um Schulsachen für Kinder zu kaufen Haushaltssorgen: Versorgung des Haushaltes, Vorbereitungen für den Winter
64 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Kinder hatten zu jedem Feiertag neue Kleidungsstücke (auch Mäntel hat sie selbst genäht) 14 Kinder, überlebt haben 9 Als ich noch klein war, hat sie alle Familien versorgt: 3 Gärten, Vieh Eingekauft wurde nur Öl und Zucker In der Freizeit strickte sie Teppiche und Kleidungsstücke Sie war Mitglied eines Musikensembles: politische Kritik, insbesondere in Bezug auf Gorbatschjow Im Sommer sammelten mind. 30 Personen, Mahlzeiten in 3 Schichten, übernachtet wurde überall: selbstgebaute Sommerhäuser und Heuscheunen Alle Kinder haben sich etwas Besonderes zum Frühstück oder besondere Kleidungsstücke gewünscht und sie hat alle Wünsche berücksichtigt
65 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Auch alle Enkelkinder waren ihre Sorge Sie arbeitete außerdem als Psychologin für den ganzen Bezirk und kurierte alle Kranken (Menschen und Tiere) Erlaubnis vom Popen Kinder zu taufen In der Kirche konnte sie trotz kranker Beine stehen Schreiben konnten nicht alle → sie hat es bei ihrer Freundin gelernt So viel Freude, als man Fernseher, Waschmaschinen, Mixer kaufen konnte
66 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Diskussionsvorschläge/ Stoff zum Nachdenken Parallelen zwischen folgenden Ebenen: die Akzeptanz zur Frau 1. versus die Selbstständigkeit einzelner Mitglieder innerhalb dieser Gesellschaft 2. oder Vorhandensein der Menschenrechte in einer bestimmten Gesellschaft 3. (vorhandene?) Parallelen zum Aspekt Persönlichkeit als eine öffentliche Einheit Bedeutet die „Idee der Persönlichkeit“ der Ideal der menschlichen Selbstachtung? Inwieweit ist derzeit eine Gesellschaft im Stande, die globalen Ideen nicht zu berücksichtigen?
67 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Das Frauenbild war in Russland, in der Zeit vor dem Peter des Großen durch das „Kleinkindliche“ geprägt Die Frau als Einheit, die kleiner als der Mann ist, quasi ein minderjähriger Mitglied der Gesellschaft Inwieweit fördert die „weibliche Natur“ solche Einstellungen? Ich meine hier, der ewige Wunsch etwas Stärkeres vor sich zu sehen? Die Rolle der „Natur“ oder das Leben früher → der starke Mann ist der Versorger und die Frau ist an den Haushalt und Kinder gebunden
68 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Diese mittelalterliche Einstellung präsentieren Frauen in Russland auch jetzt stark nach außen: ich bin ein Kind, ich bin abhängig, ich kann/ will mich unterordnen Frau als nettes Geschöpf Die Rolle der väterlichen Betreuung versus Abhängigkeit der Frau Die Gesellschaft der Gleichheit bzw. Kommunismus – wie fühlen sich Frauen bei Gleichheit? Oder in der Situation der Erzeugerin der Nachwuchsgeneration?
69 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Erste Emanzipationstendenzen der Frauen in Russland und der Widerspruch zum klassischen Frauenbild: Frauen und die Charaktereigenschaft „umgekehrt“ Inwieweit wollen sie verstanden werden und inwieweit fordern sie Verständnis? Was meint Ihr über die Mentalität der russischen Frauen? Gibt es Unterschiede zu Europa/ Deutschland bzw. Parallelen?