1 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der

1 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. Aussagen über russische Frauen von berühmten Personen: M. Lermontow (Schriftsteller): Der Autor ist der Meinung, dass russische Frauen ein verzauberter Wald seien. Wenn man diesen Wald betrete, habe man viel Angst (Schuldgefühl, Stolz, öffentliche Normenvorstellungen, Spott, Angst vor Erniedrigung etc.). Man müsse allerdings die Ängste in Griff halten und immer weiter durch diesen Wald gehen. Im Laufe der Zeit würden die Monster immer weniger besorgniserregend und vor dem Gehenden werde eine schöne und ruhige Wiese liegen, mitten deren viele Blumen wachsen. Gewarnt werden diejenigen, die Ängste von Anfang an bekommen und beim Betreten des Waldes nach hinten schauen.

2 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. „Es gibt nichts in der Welt, was paradoxer als Frauenverstand ist. Es ist nicht möglich, Frauen zu überzeugen. Es sei denn, sie kommen selbst zu einer bestimmten Entscheidung. Um die Frauendialektik zu begreifen, muss man alle Regeln der Logik vergessen.“ Nikolaj Berdjajew (Historiker): „Eine Frau neigt dazu, eine Sklavin zu sein. Gleichzeitig macht sie einen Mann zu ihrem Sklaven.“ Nikolaj Tschernyschewski (Revolutionär, Kritiker, Schriftsteller): „Menschen hätten aufgehört, Tiere zu sein, wenn sie gelernt hätten, Schönheit in Frauen zu schätzen.“ I. Bunin (Schriftsteller): „Frauen sind dann am stärksten, wenn sie sich mit ihren Schwächen bewaffnen.“ Lew Tolstoj (Schriftsteller): „Frauen sind Zarinnen. Sie halten in Griff 9/10 der gesamten Menschheit. Und das alles nur darum, weil sie sich im Vergleich zu Männern benachteiligt fühlen.“

3 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der russischen Geschichte. W. Kljutschewskij (Historiker): „Eine Frau fängt an nachzudenken erst dann, wenn sie anfängt zu reden. Reden fängt sie dann an, wenn sie anfängt zu fühlen. Ihr Verstand ist der Buchhalter ihrer Zunge und die Zunge ist der Sekretär des Herzens.“ „Die klügste Frau ist diejenige, die man auch dann danken möchte, wenn sie deine Angebote ablehnt.“ Genadi Malkin (Schriftsteller): „Eine Frau ist ein Kreuzworträtsel, wo kein Wort ein anderes überkreuzt.“ M. Zhwanezkij (Humorist): „Sie ist eine gute Frau, lebt in einem guten Wohnviertel, hat ein bequem ausgestattetes Zuhause, auch mit dem warmen Wasser im Sommer, ist allerdings so klug, dass davon Todesängste entstehen.“

4 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. XX. Jahrhundert Trotz erheblicher Industrieproduktion (Stahl, Kohle, Öl, Militärbedarf) geriet Russland immer mehr ins Hintertreffen gegenüber den westeuropäischen Großmächten → die Ineffizienz des staatlich kontrollierten Aufbaus der Industrie, der nur in den städtischen Ballungszentren vorangetrieben wurde Entstehung des Industrieproletariats in den großen Städten wie Moskau und St. Petersburg → Landflucht Verharrung des übrigen Landes in Armut und der Rechts- und Sozialordnung der Feudalgesellschaft Die Industrialisierung drang nicht in die ländlichen Provinzen des Riesenreichs vor, sondern beschränkte sich hauptsächlich auf Moskau und Sankt Petersburg

5 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Mangelnde Infrastruktur, die Armut der Arbeiter und Bauern und die fehlende Demokratisierung bereiteten große Probleme, wie das Zarenreich erstmals im Krimkrieg und schließlich 1905 bei der Niederlage gegen Japan schmerzlichst erfahren musste Missachtung dieser Entwicklungen von Nikolaj des II. Er war nicht bereit, grundlegende Reformen einzuleiten. So ließ er ein weitgehend funktionsloses Parlament, die Duma, das er notgedrungen genehmigt hatte, nur kurze Zeit später wieder auflösen Russische Revolution: wie man es dazu?

6 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Schlechte ökonomische Lage und ungünstige Laune unter breiten Bevölkerungsmassen nach dem in den Jahren 1904-1905 laufenden und verlorenen Russisch-Japanischen Krieg Den Soldaten war der Sinn dieses Krieges nicht klar Der Patriotismus und die Unterstützung der Politik sanken immer weiter Jahr 1914 → Ausbrechung des Ersten Weltkrieges nach den Ereignissen in Jugoslawien Die anfänglichen Erfolge, vor allem gegen Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich, wurden jedoch bald abgelöst von einem zermürbenden Stellungskrieg, bis schließlich 1917 die Moral der russischen Soldaten weiterhin nachgab und die Front zusammenbrach Im russischen Reich gab es einen langen Winter 1916/1917 und dazu Ernteausfälle, die eine Hungersnot zu folge hatte

7 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Unzufriedenheit der Bevöl-kerung, die trostlose Versor-gungslage, Bankeninsolvenzen, Streike von Studenten und Arbeitern waren die Ursachen, dass es in der damaligen Hauptstadt Petrograd (Sankt-Petersburg) zu Demonstrationen der Arbeiter und Bauern kam Nach blutiger Niederschlagung der Demonstranten durch den Befehl des Zaren kochte die Stimmung in Gewalt über und die Masse stürmte den Winterpalast, den damaligen Sitz des Zaren Nikolaus der Zar wurde zum Abdanken gezwungen Eine bürgerliche Doppelregierung von provisorischer Regierung unter Alexander Kerenski einerseits und den Arbeitersowjets andererseits kam an die Macht Dieser republikanischen Herrschaft machte kurz darauf die von Lenin, Leo Trotzki und den Bolschewiki initiierte Oktoberrevolution ein Ende

8 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Eroberung des Landes von Lenin → Post, Druckereien und Banken wurden ergriffen, somit war die Macht in seinen Händen Andere Politiker saßen im Winterpalast und warteten auf gesetzliche Entscheidungen und Abstimmungen Zum Tätigkeitsprofil der „vorrevolutionären“ Parteien → die Grundsätze der Forderungen mehrerer Parteien vor dem Umbruch 1917 ähneln dem deutschen GG (auch in Bezug auf Frauen) Hohe soziale Schichten in Russland haben i.d.R. schon immer sozial Schwache, Kranke, Frauen und Kinder verteidigt → „Blutiger Sonntag“ und Tode mehrerer Demonstranten Forderungen vor der Oktoberrevolution: Verringerung der Arbeitszeit, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Erhöhung der Löhne, Verbesserung des sozialen Schutzes der Arbeiter und Bauer, kostenlose schulische Bildung, Verbesserung der Kommunikation am Arbeitsplatz

9 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Der Kommunismus wurde in der ersten Zeit von vielen Bevölkerungsteilen wegen der angekündigten Friedenspolitik (Krieg mit Japan, I. Weltkrieg) unterstützt Außerdem wurde die Entwicklung anhand der eigenen Ressourcen und Sicherung der Menschenrechte angekündigt Übergabe der Macht an Arbeiter und Bauer Dekrete der ersten Zeit: Über Frieden Über Erde Über Printausgaben → Einschränkung der Medienmacht („Volksfeinde“ und „Verleumder“) über den 8-stündigen Arbeitstag über die Kontrolle der Arbeit (1917)

10 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Erlass des Rates der Volkskommissare über den Terror im Land Erlass über das Verständnis der Sowjetrepublik als Kriegslager beim Kampf gegen den Imperialismus (1918) Verbot der privaten Arbeiterbeschäftigung sowie Führung der privaten Unternehmen Trennung der Schule und Kirche Lenin war ein hervorragender Redner und gewann das Volk durch die drei Prinzipien: 1. Kenntnis der Laune 2. Kenntnis der Bedürfnisse 3. die gleiche Sprache mit dem Volk sprechen XIV. Versammlung der Partei: „Das Land der Diktatur des Proletariats, der Industrialisierung, der Bildung der Ressourcen für die ökonomische Manövrierung, des sozialistischen Baus, des Kampfes mit Privatkapital und mit „Kulak-Haushalten“.“

11 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Propaganda dieser Zeit: die Ansprachen waren sehr direkt: „Hast du dem Komsomol beigetreten?“ Aufrufe zum öffentlichen Gewissen Drohungen der Verluste im Sinne des Universums Rückgriff auf künftige Generationen und eigene Kinder Mächtige Kontrollmittel: Arbeit, Familie, Inhaftierungen und Gewalt Viele sind allerdings freiwillig mitgekommen: das alte Regime wurde mit der herkömmlichen Ordnung assoziiert und Kommunisten haben sehr viel versprochen Berdjajew – warum Kommunismus gewann

12 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Russischer Bürgerkrieg In dem aus der Oktoberrevolution folgenden Bürgerkrieg zwischen den „roten“ kommunistischen und „weißen“ monarchistischen, republikanischen und anderen anti-kommunistischen Kräften gingen die Kommunisten als Sieger hervor Sicherung der politischen und militärischen Macht im Kerngebiet/ Kampf an der Peripherie erste Widerstände gegen den Umsturz, die die Konfliktlinien des Bürgerkriegs vorzeichneten („Lebensmittelabteilungen“ und Steuer) Die Widerstände entlang sozialen, regionalen und nationalen Grenzen innerhalb des Vielvölkerstaats „Eisenbahnkrieg“ → die militärischen Aktionen der Roten stützten vor allem auf Verschiebung von revolutionären Verbänden über das auf Petrograd (Sankt Petersburg) und Moskau zentrierte Eisenbahnnetz an die verschiedenen Krisenherde

13 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Durch die Abwehr der kommunistischen Roten Armee erkämpften die baltischen Staaten Estland und Lettland ihre Unabhängigkeit von Russland Im Laufe dieses Bürgerkriegs, sowie des darauf folgenden polnisch-russischen Kriegs, verlor Russland ebenso 1920 Teile Weißrusslands und der Ukraine an Polen 1921 wurde dann die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (RSFSR) ausgerufen, die den wichtigsten Teil der späteren Sowjetunion darstellte Am 30. Dezember 1922 wurde der Zusammenschluss aller Sowjetischen Sozialistischen Republiken zur UdSSR beschlossen und eine staatlich kontrollierte Wirtschaftspolitik ausgerufen Die Sowjets wurden als Eigentümer von Boden und Produktionsmitteln erklärt Damals konnte man die gesamte gesellschaftliche Entwicklung Russlands mit England und USA in den 70er Jahren des IXX. Jahrhunderts vergleichen

14 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Aber auch Widersprüche zum „Zeitmodernen“ und Entwicklung neuer „Zeitdimensionen“ Anna Achmatowa - russische Dichterin und Schriftstellerin, ist 1889 in der Ukraine geboren sie gilt als die Seele des Silbernen Zeitalters in der russischen Literatur und als die bedeutendste russische Dichterin ihr späteres Schaffen ist vor allem von dem Schrecken der stalinistischen Herrschaft geprägt, während der sie selber Schreibverbot hatte, ihr Sohn und ihr Mann inhaftiert waren und viele ihrer Freunde ums Leben kamen Achmatowa hat bewiesen, dass das Wort eine lebenswichtige Bedeutung haben kann → ihre Gedichte erfüllen die Lesenden mit Energie (Meinung mehrerer Kritiker)

15 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Die persönlichen Lebensumstände haben Achmatowa zur Erfüllung dieser Aufgabe vorbereitet Sie musste zur Entscheidung kommen, Familienlaben ist nicht ihr Ding und so hat sie ihr Leben der Literatur gewidmet Sie konnte nicht eine „gewöhnliche“ Frau werden und Freude im Familienleben schöpfen Sie hat mehrere Jahre gebraucht, um das zu verstehen: mehrere unglückliche Ehen und komplizierte Verhältnisse mit adoptierten Kindern Die Ungewöhnlichkeit solcher Entscheidung zu damaligen Zeiten Als sie sich einer Rolle – der Dichterin – begab, hat sie sich selbst gefunden

16 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Sie hat im Gegenteil zu den meisten Frauen der damaligen Zeit Kraft in der Poesie und nicht in üblichen Geschichten gefunden Achmatowa brachte die Sicht einer Frau auf viele kultur-historische Aspekte und etablierte stärker die Stelle der Frau in der Wissenschaft Sie bewies, dass man den Männern nicht ähnlich sein soll, um mit ihnen zusammen in der Wissenschaft zu fungieren Sie setzte sich gegen die Kirche ein (sexuelles Leben als Gegensatz zum Glauben) „reine“ und „unreine“ Frauen – was wird darunter gemeint und welchen Bezug hat dies bei den Verhältnissen mit Gott? (diese Frage brachte vielen Frauen im vorherigen Jahrhundert Leiden) Sie wurde dafür zur „Halb-Nonne“, „Halb-Schicky-Micky“ genannt Triumphaler Ruhm in Europa am Ende ihres Lebens

17 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. „Liebe“ Bald überlistet sie als Schlange Das Herz und schließt den Zauberkreis. Bald hält sie sich als Taube lange Vorm Fenster auf und flügelt weiß. Bald ist sie sanft wie die Levkoje, Bald wie ein Blitz im Reif so kühl. Sie kommt geheim, und jede neue Gestalt wirft Schatten ins Gefühl. So bittere Süße wird vom Beben Der Geigensaiten nicht erweckt - Die Zauber großer Schrecken weben In ihr, die lächelnd sich entdeckt. „Steh nicht im Wind“ Der Schleier zerknüllt in den Fingern, Und du fragst, warum ich so blaß - O könnt ich die Frage verringern, Mit der ich geweckt seinen Hass! Er ging, jeder Schritt ein Verlassen, Sein letzter Blick traf wie ein Stein. Ich vergaß das Geländer zu fassen, Am Gartentor holt ich ihn ein. Ich rief ohne Atem - O warte! Scherz alles! Und jedes Wort blind! Er hob das im Lächeln erstarrte Gesicht: Steh nicht länger im Wind!

18 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Sinaida Gippius Russische Dichterin, die Autorin von mehreren Aphorismen geboren am 20. November 1869 Zeitgenossen über Sinaida: unverständlicher Mensch, man hat ein Gefühl, in ihr leben gleichzeitig mehrere Menschen Komplizierte Natur, mit mehreren Charakterfacetten, lebt mehrere Leben gleichzeitig Grünäugige Nixe, Satanessa, Djawoliza mit Lorgnette, kritische Denkweise, scharfsinnig Hat warme Worte in Bezug zu ihr nicht gemocht und nicht angenommen: „…diese Spitzen aus Seide stehen mir nicht“

19 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Viele haben sie mit dem Mann verglichen und gesagt, eine Frau kann nicht so intelligent, gut und gleichzeitig gemein sein Ihr Schreibstil war tragisch und sie hat mit den Worten andauernd Personen und Ereignisse im Land „gestochen“ Sinaida erlebte viele Enttäuschungen im Leben und hat viele Freunde verloren, was aus ihr eine direkte, leicht verletzbare und mit Trauer und Heimweh erfüllte Person machte Die Zeitgenossen sagten außerdem, sie hat eine eiserne Maske auf dem Gesicht, spottet über sich selbst und über alle umgebenden Personen Sinaida sollte zwei tief angeborene Charaktereigenschaften haben: Weiblichkeit und Ruhe Gleichzeitig bekundeten ihre Bekannten, sie sei ein Mann in Rock und ein Mensch, der seelisch unruhig ist

20 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Eine literarische Kritikerin sagt diesbezüglich, dass dieser „unerschöpfbare Brunnen der weiblichen Urquelle“ im Zusammenhang mit den Lebensereignissen, die Sinaida erleben musste aus ihr einen Menschen machten, die die Umgebung von Sinaida nicht richtig einordnen konnte Viele Männer waren in diese Dichterin wie Verrückte verliebt, haben ihr Briefe geschrieben und jahrelang ihre Antworten aufbewahrt Ihre Verehrer sagten, der bittere Sinn von Sinaida, die Fähigkeit, das Wesen der Dinge zu sehen und mit passenden Worten darzustellen und die Sachen mit ihren eigenen Namen zu benennen haben sie dazu bewegt, zu verlieben Sinaidas Zynismus war insbesondere zur damaligen Zeit sehr kritisch, weil nur wenige Frauen die sogenannten männlichen „Privilegien“ wie bestimmte Charaktereigenschaften genießen konnten

21 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Die Darstellungen von Sinaida: Schöne rothaarige Frau, die unermüdet ihre Verehrer quält, Küsse und Randevous verspricht kecke Amazonas, die Freizeit in der wilden Natur verbringt Angstlose Reiterin Feurige Musikerin Malerin Friseurin Beißende Rednerin Jemand, der nachts Tagebücher schreibt Eine Frau, die sich immer mit dem nächsten Mann langweilen wird Sie als weltliche Dame Sie war ruhig, wenn sie verheiratet war Sie war kalt auf mehreren Feier der Sankt-Petersburger hohen Gesellschaft

22 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Sie als Gerechtigkeitsschwert bei den Darstellungen ihrer Werke Sie als Besitzerin des bekanntesten Frauensalons in Sankt-Petersburg mit der gemütlichen Atmosphäre: grüne Lampe, Tee, Gebäck, sitzt hinter Gardinen und unterhält sich Unermüdete Streiterin und Veranstalterin von philosophisch-literarischen und politisch-historischen Treffen Sie als brüchiges, feines Wesen, das in tadellose weiße Kleider angezogen ist „brüchige dekadente Jungfrau mit Lorgnette“ S. Makowskij: „Sie war völlig umgekehrt, sie war nicht wie alle, sie war herbeirufend.“

23 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. P. Florenskij: „Sie ist viel besser als man denkt. Sie stellt sich öfters schlechter dar, als sie ist. Sie ruft in der Gesellschaft Verzweifelung, Ärger und Befremden hervor. […] Ich habe sie ein mal Zuhause beobachtet. Der Grund des Ärgers, den sie hervorruft ist ihre innere Sauberkeit. Gleichzeitig hat sie mehrere innere Risse und Angst vor der Unrichtigkeit, vor den falschen Leuten.” “Ich kenne es gut: es gibt Leute, die Angst vor der Falschheit haben und deswegen selbst diese Maske anziehen. Die Maske von ihr verzerrt ihr Wesen nicht, sondern versteckt es.”

24 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Marina Zwetajewa: russische Dichterin „Das Herz ist kein Òrgan, es ist ein Orgán. […] Der erste Blick von zwei verliebten Menschen ist die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten, sprich, die Gotteslinie, von der es keine Wiederholung geben kann. […] Es ist besser, einen Menschen und sich selbst als Ganzes zu verlieren, als ihn für eine Hälfte bei sich zu behalten. […] Einen Menschen zu lieben heißt ihn so zu sehen, wie ihn der Gott ausgedacht hat. Nicht lieben heißt so zu sehen, wie ihn seine Eltern verwirklicht haben. Aufhören zu lieben heißt anstatt einen Menschen in einem bestimmten Raum einen Tisch oder einen Stuhl zu sehen. […]“

25 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen bei der Überkreuzung der Epochen. Geboren in einer hochintelligenten Familie, der Vater ist Professor und die Mutter ist Pianistin schrieb Gedichte seit ihrem 6. Lebensjahr, Sprachen – deutsch, russisch und französisch Sie wird keiner literarischen Richtung zugeordnet, weil ihre Werke keine charakteristischen Merkmale besitzen/ sich schlecht zusammenfassen lassen Sie ist später migriert und genoss einige Zeit große Akzeptanz unter russischen Emigranten Wegen ihres selbstständigen Auftritts und Unabhängigkeit wurde sie schnell aus diesen Kreisen ausgeschlossen Sie war kompromisslos in Sachen Literatur und besaß ihre eigene Lebensweise, was die Unzufriedenheit der Umgebung noch mehr erhöhte Sie blieb ihr ganzes Leben Außenseiterin und sagte, sie passt zu anderen Menschen im geistlichen Sinne nicht

26 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Insgesamt stand vor Russland ein komplizierter Entwicklungsweg, da sie auch vor hatte, innovative Methoden in der Produktion und Landwirtschaft zu nutzen Erfahrung anderer Staaten spielte eine geringe Rolle und man wollte nicht aus diesen Erfahrungen lernen Dabei musste der sowjetische Staat seine Versprechen einhalten: keine Arbeitslosigkeit, keine wirtschaftlichen Krisen und soziale Absicherungen Der neu entstandene Staat hat schnell das gesamtgesellschaftliche Wohlfahrtsniveau verbessert

27 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Vorrevolutionäre Entwicklung der Wirtschaft – 4% Anteil in der globalen Produktion UdSSR – 1/5 der Weltproduktion in den 80er Jahren Eigenständige Erfahrungen bei der Entwicklung neuer pädagogischen, psychologischen, sozialen und wissenschaftlichen Systemen, die erwägenswert sind Amerika als große Weltkraft, die viele finanzielle Ausgaben kostete

28 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen des „Zeitmodernen“. Angelina Praskowja ist 1913 in der Ukraine geboren Sie war erste sowjetische Frau, die Traktor gefahren hat und setzte sich für die Verbreitung dieses Berufes ein Sie änderte die patriarchalische Lebensweise ihres Dorfes und gab dem ganzen Land ein Zeichen – Frauen können durchaus gut Männerberufe ausüben Ihrem Beispiel folgten Hundert Tausende junge Frauen, was zur bedeutenden Unterstützung der staatlichen Emanzipationspolitik wurde Angelina war sehr nett und sympathisch, träumte allerdings seit ihrem 16 Lebensjahr als Traktoristin zu arbeiten Mit 20 Jahren sagte sie, es sei langweilig für sie, ein ruhiges Familienleben zu führen, Kinder zur Welt zu bringen und im Sommergarten zu arbeiten

29 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen des „Zeitmodernen“. Über sie sagten viele: „Ein Mann im Rock“, eine Besessene mit der unmenschlichen Neigung zu Traktoren, zielbewusst, anspruchsvoll, gerecht und hart exzellente Organisatorin große Vorliebe zur Sauberkeit In kurzer Zeit wird Angelina Mechanisator und dann die Vorsitzende der Arbeitsbrigade Sie ruft den Slogan in den sowjetischen Medien aus: „100 Tausend Freundinnen – auf Traktoren!“ In kurzer Zeit finden sich über 200.000 solche Frauen Männer nannten sie „Tante Pascha“ Sie weigerte sich „Wolga“ zu kaufen und fuhr ausschließlich ihren Traktor

30 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen des „Zeitmodernen“. Große Vorliebe zu Büchern, keine Hochschulausbildung Jede Woche brachte der Briefträger Bücherpakete, so dass alle Nachbar dachten, sie schreibt defizitäre Ware aus Moskau aus Posten/ Mitgliedschaften/ Auszeichnungen: 2 Orden der Heldin der sozialistischen Arbeit Mitglied des ZK der Kommunistischen Partei Laureat der Stalinprämie Mehrere Leninordens Deputierte des Obersten Sowjets Ein mal zwang sie ihren persönlichen Fahrer, sich vor dem Soldaten, der an einem Posten stand, zu entschuldigen, weil er sich unfreundlich benahm Sie nutzte niemals Beziehungen und hat es bevorzugt, mit legitimen Mitteln durchzukommen Sie erlaubte auch ihren Arbeitskollegen nicht, Vitamin B zu nutzen

31 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Lenins Tod am 21. Januar 1924 (nach dem bewaffneten Überfall) führte zu einem erbitterten Nachfolgekampf, in dem sich Josef Stalin gegen Leo Trotzki durchsetzte Stalin festigte seine Macht durch gezielten Terror gegen seine Widersacher von „rechts“ und „links“ sowie jeden, der im Verdacht stand, mit ihnen zu sympathisieren Errichtung des Postens des Vorsitzenden des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Seit 1928 wurde die staatliche Wirtschaft Fünfjahrplänen unterworfen, die Industrialisierung und Infrastruktur, speziell im asiatischen Teil des Landes, vorangetrieben und die Landwirtschaft kollektiviert

32 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ eine wichtige Frau in der Politik. Nadezhda Krupskaja – die Ehefrau von Lenin Sie ist in der Familie der adligen reichen Leute aufgewachsen Ihr Vater war Revolutionär und beteiligte sich an mehreren Aufständen; Mutter - Erzieherin Mit 18 Jahren (1887) erwirbt sie das Diplom der Repetitorin und unterrichtet Russisch und Mathe in Familien reicher Leute 1890 – Mitgliedschaft in marxistischer Gesellschaft 1891 – 1890, Unterricht in einer Arbeitsschule, propagandistische Öffentlichkeitsarbeit

33 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ eine wichtige Frau in der Politik. Nach der Bekanntschaft mit Lenin tritt sie zum „Bund der Befreiung der Arbeiterklasse“ bei 1896 – 7-monatiger Arrest und Verbannung nach Sibirien 1901 – Heirat von Lenin und Migration nach Deutschland Redakteurin der Zeitung „Funke“, die bekannteste revolutionäre Zeitung Vorbereitung und Durchführung der revolutionären Tätigkeit im Ausland, u.A. in London Nach dem Rückkehr nach Russland 1905 beteiligt sie sich an den dort laufenden Protesten gegen die zaristische Regierung und wird zur Migration nach Frankreich gezwungen

34 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ eine wichtige Frau in der Politik. Im April 1917 kommt sie mit Lenin wiederkehrend nach Russland und bereitet die Oktoberrevolution vor Seit 1917 – führende Posten in der Regierung, vor allem in Gremien, die sich mit Bildung und Aufklärung auseinandersetzen Viele bedeutende Werke in Pädagogik, sie wird zur Gründerin neuer Konzepte mit neuen Ansichten und didaktischen Arbeitsweisen Komplizierte Verhältnisse mit Stalin nach dem Tod von Lenin Viele literarische Werle über das Leben von Lenin und über seine politische Arbeit Inessa – offizielle Geliebte von Lenin, darüber wussten alle

35 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ eine wichtige Frau in der Politik. Krupskaja war mit Lenin während der Verbannungen, in der Migration, bei der Vorbereitung der Revolution etc. Bau einer neuen Welt? Die ganz normale „Liebe“? Krupskaja hatte keine Kinder, tat allerdings viel für sie (Kinderbücher, Gründung mehrerer Vereine) Nach dem Tod von Lenin bat sie seine Freunde bei den komplizierten Verhältnissen mit Stalin zu helfen Keiner reagierte auf ihre Bitten Starke Frauen und wie die „Männer“ dazu stehen

36 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Verdienste seitens der staatlichen Politik, Anfang der sowjetischen Regierungszeit Gleichstellung der Frauen im Beruf (Entlohnung, Besetzung von wichtigen Posten) → 100 Fragen und Antworten Kommunisten haben allerdings die Besonderheit der Frauen nicht akzeptiert → der Grund, warum sich die „schöne Hälfte“ des Menschentums erfolgreich die Gewinnung von Bodenschätzen, beim Bau der Eisenbahnlinien in Sibirien oder den Beruf der Traktoristin erlern(t)e

37 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Zu den Eigenschaften der neuen Machtinhaber: die Mitglieder des ländlichen Komitees der Armut und die ihnen zur Verfügung gestandene Macht → grenzenloser Einfluss auf die Parteientscheidungen über Haushaltsfragen, Macht in Bezug auf Dorfbewohner Das typische Bild der Frau in dieser Zeit: Haare unter dem Tuch, Körperformen akzentuieren die sogenannte „Arbeitsmaschine“ Die Frauennamen dieser Zeit: Krarmia (Rote Armee), Diktatura, Terrora, Federazija, Dasdraperma (erste Silben des Ausdrucks „Ehre dem 1. Mai) Frau als Wesen, das neue „Bauer“ des Kommunismus zur Welt bringt

38 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Allerdings: russische Frauen bekamen als erste in Europa das Recht an politischen Wahlen teilzunehmen (Regelung der Übergangsregierung, wurde von Kommunisten übernommen) Verbot aller öffentlichen Organisationen, die sich für Frauenrechte einsetzten Moralische Vorstellungen dieser Zeit: Noch in den 30er Jahren des XX. J. war es typisch, die Jungfräulichkeit öffentlich zu „überprüfen“ → das Geschäft der Schwiegermutter oder des älteren Sohnes In einigen Dörfern Russlands musste die Braut die erste Nacht mit einem der Verwandten ihres Bräutigams verbringen Erst massenhafte Umzüge der Dorfbevölkerung in die Städte (Industrialisierung) hat diese Sitten geändert

39 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Vulgäre Erziehung dieser Zeit – Mangel an Wohnungen und die Situation in Dörfern Die Revolution bewirkte das massive Verschwinden solcher Erscheinungen wie Hofieren, Romantik der Liebe – „Kleinbürgerlichkeit“ in Augen dieser Zeit Frauen wurden oftmals zum Sex gezwungen, vor allem seitens der Personen, die hohe Posten besaßen Die Zeit von „NEP“ und die Änderung des Frauenbildes (langer Hals, Schmuckteile, Schuhe mit Schmuck, eleganter Auftritt) Frauen und ihre Phantasie → haben alle neuen Moden selbst nachgemacht (Nähen, Stricken, Basteln), da es kaum etwas zum Kaufen gab

40 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Familie zu Stalins Zeiten (strenge Regeln, insbesondere in Bezug auf die Mitglieder der Partei) Die erzwungene Moral und die praktizierenden Methoden der vielfältigen Einmischung in die persönlichen Angelegenheiten eines Menschen (Arbeit, Vereinsmitgliedschaften etc.) Umgang mit akademischen Bevölkerungsschichten (was ihnen erlaubt war, wie die Behörden aufpassten) Repressionen und Handlungsrahmen für die Wissenschaftler, öffentliche Benehmensmuster (Vernichtung der Pädalogie, Forschungsbefunde dieses Wissenschaftszweiges) Weitere Merkmale der kommunistischen Politik anhand des Buches „100 Fragen und Antworten“ (Pressefreiheit, Wohlstand der Bevölkerung, Konsum, Gewerkschaften)

41 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Der Zweite Weltkrieg 1929 – ökonomische Krise in Europa, die Zahl der Arbeitslosen beträgt über 38. Mio. Im August 1939 schloss Stalin einen Nichtangriffspakt mit Hitler und sicherte sich in einem geheimen Zusatzabkommen die Wiedereingliederung der infolge des Polnisch-Sowjetischen Krieges verlorenen ostpolnischen Gebiete, des Baltikums und Bessarabiens

42 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Stalin folgte Hitlers Beispiel in Polen und gliederte die genannten Gebiete nach ihrer Besetzung in die Sowjetunion ein Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 traten diese an der Seite der Alliierten in den Zweiten Weltkrieg (in Russland Großer Vaterländischer Krieg genannt) ein In den ersten Kriegsmonaten verlor die Rote Armee Millionen von Soldaten, große Teile der westlichen Landesteile wurden verwüstet, später bei der Belagerung Leningrads verhungerten über eine Million Zivilisten

43 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Blockade von Leningrad und Städte-Helden Erste Zeit im Krieg → Erinnerungen von meinem Großvater (eine Handfläche Erbsen für den ganzen Tag, 1 Waffe für 5 Personen) Angriffe ohne Waffen, wenn man nicht mitläuft, wird man von eigenen Kameraden erschossen → Befehl Kinder und Frauen im Krieg Frauen in der Kriegsindustrie und im eigentlichen Krieg Meine Großmutter - Arbeit mit 5 Kindern und 2 Stunden Schlaf Ab 1942 geht die Rote Armee nur nach vorne, zum größten Teil - Verdienst der Frauen

44 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Aufbau der Industrie seitens der Frauen und ihr Engagement im Krieg Ideeller Glauben russischer Frauen im Krieg, der ihnen Kräfte gab, sich für den Sieg einzusetzen Entwicklung der Industrie auf Ural

45 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Bei Moskau (Winter 1941), Stalingrad (Winter 1942/43) und Kursk (Sommer 1943) fügte die Rote Armee den deutschen Truppen schwere Niederlagen zu und eroberte schließlich im Mai 1945 Berlin Verluste des II. Weltkrieges – ca. 27. Mio. Menschen 25. Mio. blieben ohne Häuser 1.710 Städte, 70.000 Dörfer und 32.000 Großbetriebe wurden vernichtet Finanzielle Verluste – 2.569 Milliarden Rubel (1 Rubel = 60 US/Cent) 1/3 des nationalen Kulturgutes (Denkmäler, wertvolle Metalle etc.) wurden geklaut Die Relevanz des Krieges und das Testament von Bismarck (war mit einer Russin verheiratet): Niemals Russland angreifen. Grund – auf jede durchdachte Schlauheit wird Russland mit ihrer unerwarteten Blödheit reagieren

46 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Soja Kosmedemjanskaja Geboren am 13. September 1923 in Tambow in der Familie der Priester (mehrere Generationen) Sein Großvater wurde von Kommunisten gefoltert und ermordert (Verdacht – Versteckung der „Menschenfeinde“ im kirchlichen Gebäude) In der Schule – Vorsitzende der Komsomolzen, ständiger Neid seitens der Mitschüler und Versuche, sie im „schwarzen“ Licht darzustellen Sie träumte davon, Literaturlehrerin zu werden, schaffte dies allerdings wegen ihres „direkten“ Charakters nicht Sie verbrachte viel Zeit alleine, weil sie von den meisten Mädchen/ Frauen nicht gemocht wurde

47 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Ihre Bekannte sprechen über sie folgendermaßen: „komplizierter Mensch“ , „feine Natur“, romantisch, erhoben, reagiert gekränkt auf die Unvollkommenheit dieser Welt und auf ihre mangelnden Ideale In Oktober 1941 tritt Soja freiwillig in die Aufklärungsabteilung der sowjetischen Armee (18 Jahre alt) Sie hat viele erfolgreiche Kampagnen durchgeführt und zeigte sich als entschlossene und angstlose Kriegerin Sie hat Wege miniert, komplette Kriegsabteilungen verbrannt und nahm an Feuergefechten teil In Gefangenschaft wurde sie mächtig gefoltert: sie wurde nagt mit Riemen geschlagen, musste bei der Winterkälte mehrere Stunden draußen verbringen, auf der Brust wurden Sterne mit Messer geschnitten etc.

48 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Soja wurde zum Erhängen verurteilt und benahm sich dabei wie folgt: Sie ging stolz zum Platz, wo schon das Volk stand Völlig unerwartet für die Militär schrie sie: „Liebe Bürger, steht nicht! Man muss anderen Partisanen helfen! Hoffentlich wird mein Tod andere Partisanen motivieren, noch engagierter zu arbeiten!“ Ein Offizier hat sie geschlagen und dann schrie sie noch mal: „Liebe Kameraden! Wir werden siegen! Deutsche Soldaten, gebt auf, ihr habt noch Zeit dafür!“ Dann betritt sie selbst die Stelle der Hinrichtung, zog den Seil an und sprach noch die letzten Worte aus: „Egal was ihr macht. Wir sind viele. Ihr schafft es nicht, alle zu erhängen! Für mich werden meine Freunde rechen.“ Ihre Geschichte wird massiv in der russischen Schulpädagogik genutzt Es gibt in Russland der Orden von Soja Kosmedemjanskaija

49 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Uljana Gromowa und Lubow` Schewzowa – ebenso erwägenswerte Beispiele zur Beurteilung von Heroismus russischer Frauen Uljana Gromowa – geboren 1924 Hervorragende Schülerin in der Schule, beste Leistungen Liebe und Akzeptanz seitens aller Lehrer, Haß seitens der Mitschüler Starke Beteiligung an der Öffentlichkeitsarbeit, Organisation des Jugendklubs in ihrem Dorf In der Zeit der Okkupation im II. Weltkrieg organisierte Uljana die patriotische Jugendlichengruppe, die sich „Junge Guard“ nannte Sie wird zur Vorsitzenden dieser Gruppe gewählt (sie war damals 18 Jahre alt)

50 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Die Jugendlichen befassten sich mit der Vorbereitung der Überfälle auf Kriegsbataillons, verbreiten Flyer, besorgen Medikamente und Lebensmittel für Kriegverletzte, führen Öffentlichkeitsarbeit in der Bevölkerung etc. Zu den wichtigsten sowjetischen Feiertagen hängt die Gruppe die rote Flagge im Dorf auf Uljana war mit ihren 18 Jahren ein Mensch mit festen Überzeugungen und mit dem willensstarken Charakter Sie konnte hervorragend andere Menschen überzeugen und erfüllte sie mit dem Glauben an eigene Kräfte Diese Eigenschaften konnte sie vor allem dann beweisen, als sie 1943 in die Gefangenschaft geriet „In jeder Situation, in beliebiger Umgebung sollte man sich nicht „beugen“, sondern nach möglichen Auswegen suchen, entschlossen und organisiert sein. Kämpfen kann man immer.“

51 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Uljana hat bei mehreren Verhören und Foltern keinen von ihren Kameraden verraten Folter: sie wurde an die Haare zur Decke aufgehängt, Schneiden der Sterne an der Brust, Abschneiden der Brust, Bestreuen der Wunde mit Salz, Hinsetzen auf den brennenden Gasherd „Ich bin nicht deswegen zur „Jungen Guard“ beigetreten, um bei Euch um die Verzeihung zu bitten! Das einzige, was mir leid tut – wir haben ganz wenig geschafft. Die Rote Armee kommt bald und wird für mich rechen.“

52 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Lubow´ Schewzowa – geboren 1924 Lebendiger und lustiger Mensch erste Plätze bei sportlichen Wettbewerben Umweltschützerin, Verantwortliche für Gärten und Blumenbeete in der Schule, Malerin (Ausstellungen in der Schule), Sängerin Träume, Schauspielerin zu werden 1942 – Studium an der Woroschilow-Schule (Vorbereitung der Partisanen) Diplom der Radiotechnikerin

53 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Alle Lehrer sagten, sie hat den Talent einer Spionin Arbeit als Aufklärerin und Radistin Versorgung der Kranken, Veranstaltung der Brände (mehr als 200.000 Gefangene wurden vor der Transportierung nach Deutschland gerettet) Ähnliche Folter wie bei Gromowa, ebenso keinen Namen genannt Sie wurde zum Erschießen verurteilt Vor dem Tod sagte sie: „Geben Sie es an nachfolgende Generationen weiter: ich liebe das Leben! Die sowjetische Jugend wird noch mehrere Frühlinge und goldene Herbste haben. Es werden den sauberen friedlichen Himmel und helle Mondnächte erleben. Uns wird es gut in unserer stark von uns geliebten Heimat gehen.“

54 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Olga Bergholz – Schriftstellerin und Dichterin Geboren in der Familie der Ärzte 1920, als sie 10 Jahre alt war, geht sie zur sogenannten „Arbeitsschule“ 1925 – Mitglied der Literaturgesellschaft, Studium der Kunst und Design Studium der Philologie Journalistin bei mehreren Literatur- und Nachrichtenzeitungen

55 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Publikation von mehreren Gedichtsammlungen, später - Redakteurin von zwei Zeitungen 1937 – Verhaftung wegen des Verdachtes der Kontaktpflege zu Menschenfeinden 2 Jahre im Gefängnis Während des II. Weltkrieges arbeitet sie beim Sankt-Peterburger Rundfunk Die Blockade von Sankt-Peterburg (Hunger, Kälte, Dauer) Bergholz führte viele patriotische Sendungen durch und übernahm eine wichtige Rolle bei der Motivation der Sankt-Petersburger Bevölkerung, die Blockade zu überstehen

56 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ „schwache Menschenhälfte“ im Krieg. Und noch ein paar interessante Fakten: Der patriotische Frauenklub „Schwester“ (Hilfe für Kranke und Verletzte, Arbeit in den gefährlichen Krisenregionen, während der militärischen Einsätze, z.B. chirurgische Operationen auf brennenden, vor Explosion bedrohenden Flughäfen) Begleitung der Roten Armee von Donbass in der Ukraine bis Budapest Der Klub bestand zum größten Teil aus 16-jährigen Mädchen Über Frauen im Krieg spricht man in Russland kaum Inwieweit fordern Frauen dort Akzeptanz? Meine Großmutter – alles war immer OK, nur… Vodka ins Gesicht meinem Großvater, als er mit einer anderen Frau Vodka trank Er lag drei Tage gebunden und blind auf dem Boden und Kinder kamen nicht zur Hilfe

57 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Wer hat den Krieg gewonnen? Viele in Europa und in den USA denken, es wären Amerikaner Territoriale „Gewinne“ → die Kurilen von Japan, Kaliningrad und Sachalin 1946/1947 – zur gesamten Situation der Zerrüttung im Land kommt noch der besonders kalte Winter dazu Hunger im ganzen Land Allerdings erreicht die Volkswirtschaft am Anfang der 50er Jahre den Stand der Entwicklung, die die SU vor dem Anfang des Krieges hatte Außenpolitik: Anfang des Kalten Krieges Spannungen zwischen Stalin und den Alliierten gehen zunehmend hervor

58 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Als Folge entstehen in Europa und in der Welt zwei große Verbünde: NATO und Ostblock Stalins Politik der Nachkriegszeit: Völkermord: Opfer waren ca. 6,5 Mio. Weitere Einflüsse auf die Wissenschaft, insbesondere auf die Medizin (der Psychologe von Stalin) Wofür man ins Gefängnis kommen konnte (mein Großvater) Verbannungen nach Sibirien, die Lebensbedingungen dort: die Archipelago GULAG (Inhaftierte von 4,5 bis 12 Mio. Menschen) Befreiung von Inhaftierten geschah erst 1953 (ca. 1,2 Mio.)

59 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Entwicklung des Landes in den Bereichen Lebensmittelversorgung, Wohnbau, Schule, Zugang der benachteiligten Bevölkerungsschichten zum Studium (die dafür vorgesehenen Quoten in den Hochschuleinrichtungen) Leistungssport als Methode der Außenpolitik Die Entwicklung neuer Waffen 1961 – Jurij Gagarin im Kosmos Paradox → die Liebe zu Stalin von mehreren Menschen oder wofür lieben wir andere Menschen überhaupt? (Fanatismusliebe und die Bereitschaft für Stalin zu sterben)

60 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Stalin unterstrich noch beim „Erlass des Rates der Volkskomissare über den roten Terror“ vom 5.09.1918, dass so ein großes Land wie Russland nur mit gewaltigen Mitteln zu regieren ist Die Ideen der damaligen Zeit und das Leben für die Zukunftsgesellschaft Nikita Hrustschjow und seine Liberalismuspolitik „Auftauperiode“ Hrustschjows Aussage vor seinem Amtsaustritt Die Leitlinien in seiner Außenpolitik: „Ich zeige Euch die Mutter von Kusma!“

61 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Innenpolitik: Bessere Versorgung mit Lebensmitteln Industrialisierung, Wanderungen der Bevölkerung aus den Dörfern und die Folgen Armut und Hunger dieser Zeit, Schlangen und die Aufgabe der Familienversorgung An dieser Stelle kann man schon einigermaßen gut beurteilen, woraus sich die Duldsamkeit russischer Frauen resultiert Hrustschjow wird zum Rücktritt gezwungen (Unerwartetheit seiner Entscheidungen und mehrere Intrigen), die zu dieser Entscheidung führten

62 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Jugendliche und Kinder während dieser Zeit (Erzählungen von meiner Mutter): Sie war sich sicher, sie ist der glücklichste Mensch auf dieser Erde (Japan und die fehlende Luft) Geistliches Leben, patriotische Gefühle in Bezug auf die eigene Heimat Mehrere Organisationen „Junge Quard“ in ihrem Dorf und in den Nachbardörfern „Junge Quard“ in der Funktion des „Vater Unsern“ Konzerte in den Dorfklubs Kampagnen gegen die Amerikaner Theaterstücke „Hände weg von Wjetnam!“ Die Eltern haben diese Einstellungen schweigend akzeptiert und ihr christliches Glauben beibehalten

63 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. 1970 – die Zeit des Warenmangels verschwindet nicht (Lebensmittel, Kleidung, Möbel, Autos etc.) Witz von Sadornow über den Komunismus Frauen und ihre „Versorgungstalente“ in Bezug auf Familie und Kleidungsstücke (deutsches Magazin „Burda“ als Nachahmungsbeispiel) Zum Geschick der Nachmacherinnen Fahrten nach Sankt-Peterburg, um dort Lebensmittel zu kaufen (bessere Versorgung der Großstädte, Einkauf für 3-4 Monate) wurden von Frauen erledigt Schicke Ware oder gute Bücher konnte man in Kleinstädten für „Talons“ kaufen (Sammlung von Heilkräutern und Beeren) Zum Geschick des ganzen Landes bei der Bewältigung der Alltagsherausforderungen

64 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Russische Mentalität: Plattenspieler für Scharfmachen der Messer, Strumpfhose für Aufbewahrung der Zwiebel etc. Neuentwicklung der kosmetischen Salons, Mode auf Aerobic und Shaping

65 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der Anpassung zur Doktringesellschaft. Alexandra Pahmutowa und Musik „nicht für Restaurant“ Lieder von A. Pahmutowa haben nicht nur eine Generation von Russen erzogen, ihre Kreativität wurde quasi zur musikalischen Begleitung des Lebens der UdSSR Ihre Lieder klangen bei den Bauarbeiten, bei den komsomolzischen Versammlungen, bei den Sportwettbewerben (u.A. bei der Olympiade 1980) oder einfach in den Diskos Alexandra studierte in der Musikakademie für begabte Kinder Sie war fast die einzige Musikerin in der UdSSR, die sich trotz mehrerer Agitationen, Absagen beim Benantragen einer Wohnung und Nachteile in der Karriereentwicklung weigerte, die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei zu beantragen Jahrelange Verweigerung der Interviews, um über ihre ideologischen Einstellungen oder über sie selbst zu sprechen

66 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der Anpassung zur Doktringesellschaft. Erst mehrere Jahre später sagt sie: „In jedem ideologischen System gibt es außer den richtigen Anhängern noch die Parasiten. Einige sind bereit für Ideen zu sterben, jahrelang kostenlos zu arbeiten und gefoltert zu werden - andere verstecken sich hinter solchen Menschen und bauen sich schöne Datschas. Genau diejenigen Personen, in denen ich den ideologischen Zynismus sah, haben mich zur Mitgliedschaft in der Partei gezwungen. […] Ich hätte sowieso nichts Vernünftiges geschrieben, wenn ich zur Partei beigetreten hätte. Diese primitiven Bürokraten hätten mich mit ihren endlosen Anweisungen nur gequellt. […] Ich habe zwar Lieder über Komsomolzen geschrieben, dies waren allerdings heilige Menschen. Ich stand mit vollem Herzen hinter dem, was ich schrieb. […] Mir tut es weh, wenn man über solche Menschen wie Soja Kosmedemjanskaja jetzt wie über Psychopathen redet.” Verdacht, die Erfolgsformel zu kennen

67 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen im „gleichen Schritt“ zum herrschenden Regime. Walentina Tereschkowa – die erste Frau im Kosmos Sie gehörte zum 10. Kosmonauten in der Welt und zum sechsten in der UdSSR Geboren im Jahr 1937 in Jaroslawl Bis zu ihrer Tätigkeit als Kosmonautin arbeitete sie als Scheiderin und Mechanikerin und besaß den Posten der Sekretärin des Arbeitskomitees ihres Betriebes (bis zum Jahr 1962) Ab 1965 hospitiert sie bei den Kosmonautenkursen Schon in 9 Monaten wird sie Mitglied in der Kosmonautenabteilung Noch 6 Monate später arbeitet sie als Instrukteurin für andere Kosmonauten Vom 16. bis zum 19. Juni 1963 unternimmt sie Flug in das Weltall (Kommandeurin der Flugrakete)

68 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen im „gleichen Schritt“ zum herrschenden Regime. Neben den Flügen befasst sie sich noch aktiv mit der politischen und feministischen Arbeit und übernimmt die Posten der Deputierten des Obersten Sowjets, der Mitgliederin des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Vorsitzenden des Komitees der Sowjetischen Frauen 1989 – Vizepräsidentin der Internationalen Demokratischen Föderation der Frauen 1989 – Mitgliederin des Präsidentenrates der russisch-französischen Gesellschaft Vorsitzende der Gesellschaft der russischen internationalen Vereine und Städtekuratorien Mitgliederin des Redaktionskollegiums des Magazins für Pilote und Kosmonauten

69 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen im „gleichen Schritt“ zum herrschenden Regime. Sie besitzt den Doktortitel der englischen Universität in Edinburg und der spanischen Universität in Valenz In Italien erwarb sie während des Studiums in Bologna den Titel der Ehrenstudentin Hat Orden und Medaillen aus folgenden Ländern: DDR, Polen, Indonesien, Gana, Ungarn, Mongolien, Afganistan, Iordanien, Ägypten, Wjetnam, Tschili, Jugoslawien, Peru, Kuba, Bulgarien, England, Frankreich und Ephiopien Ist Ehrenbürgerin von 18 Städten weltweit Tereschkowa kommt aus der sowjetischen mittelbürgerlichen Familie Der Vater ist Traktorist, die Mutter ist die Landwirtin, Geschwister: Fahrer und Schneiderin Tereschkowa ist ein gutes Beispiel der Zielstrebigkeit

70 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Zeit von Breschnew und wie er gewählt wurde seine Sicht auf die weitere Entwicklung der UdSSR Erhöhung der Parteimacht Stagnierungsperiode Die Wahrnehmung von Brezhnew in den breiten Bevölkerungsmassen (Mumie) Zum Alter der Regierungsmitglieder Zustand der wirtschaftlichen Entwicklung damals im Vergleich zu den USA in %: Industrielle Produktion – 80% Stromgewinnung – 53% Gas und Öl – 142% Stahl – 142%

71 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Wesentliche Fortschritte in den erwähnten Produktionszweigen gegenüber England, Frankreich und Deutschland (auch in den Bereichen Stoffindustrie und Erdgas) Keine Erhöhung der Preise seit 1955 auf folgende Lebensmittel: Brot, Getreide, Öl, Kartoffel, Zucker, Salz, Milcherzeugnisse (seit 1962) Wohnungen und Nebenkosten (seit 1928) ÖPNV (seit 1935) Ergebnis nach dem II. Weltkrieg und dem Kalten Krieg Andere interessante Fakten: Preiserhöhung – 8% im Laufe der 70er bis Mitte 80er Jahre

72 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Staatliche Subventionen auf folgende Dienstleistungen und Lebensmittel: ÖPNV (kostete 5 Kopeken, mittlerer Lohn betrug von 120 bis 350 Rubel) Telefonieren (2 Kopeken oder kostenlos, auch draußen) Brot (18 bis 22 Kopeken) Fleisch (50% Subventionen) Milch (50% Subventionen, kostete 20-25 Kopeken) Waren für Kinder und Schulsachen waren sehr günstig Die sogenannten schicken Ware waren im geringen Maß vorhanden und schwer zugänglich

73 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Gute Qualität der technischen Ware: Kühlschränke, Fernseher, Radioapparatur, Uhren, synthetische Ware etc. „Reisetaschenleute“ am Anfang der 90er Jahre Die Verfolgung der Prinzipien des „sowjetischen Lebens“ im Alltag und bei Gesprächen mit Ausländern (Gespräch in Bulgarien, Flughafen) Die tatsächliche Situation stimmte mit solchen Darstellungen kaum überein – Warenmangel und Lebensmittelkarten, Fahrten nach Sankt-Petersburg 1977 – neue Verfassung, in der steht, dass der Kommunismus in Russland bereits gewährleistet ist Die ersten „Wellen“ der Unzufriedenheit, des Spottes bzgl. des Lebens in der UdSSR und Orientierung auf den Westen Der Westen war aufgrund seiner „Farben“ attraktiv

74 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Krieg im Aphganistan, Ausgaben für die Militär, Spekulanten, die westliche Ware verkauften, „Undergroundarbeit“, die in Kellern massiv die Jeans herstellte – alles Faktoren, die für den Westen sprachen Die Politik von Andropow und die Kontrolle der Anwesenheit am Arbeitplatz Tschernenko und seine Regierungszeit (Hervorheben des Militärs, des Verantwortungsbewusstseins für die Belange des Landes sowie Akzente auf die Landwirtschaft) Rasche Änderungen in den Regierungskreisen bis Mitte der 80er Jahre sprachen auch für die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung 1985 – Gorbatschjow kommt an die Macht, Anfang der Perestrojka und somit das faktische Ende der sowjetischen Zeit

75 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Regierungszeit der Kommunistischen Partei - einige Bilanzen: die UdSSR übte innerhalb mehrerer Jahre großen Einfluss auf die angrenzenden Länder des Ostblocks aus → Entstehung vieler Parallelen in der Mentalität (Reise nach Brüssel) In diesen Ländern blieben Hunderttausende sowjetische Soldaten stationiert und das Erlernen der russischen Sprache war in der Schule Pflicht Das heutige Verhältnis der Länder des ehemaligen Ostblocks zueinander Der Kalte Krieg dominierte bis 1989 die Weltpolitik Die Entwicklung der Wahrnehmung, im Westen funktioniert alles besser und diese Länder sind ein Nachahmungsbeispiel in allen gesellschaftlichen Bereichen

76 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Politik von Perestroika und Glasnost herrschte im Land seit 1985 bis 1991 Die Ziele: Forcierung der ökonomischen Entwicklung Neue „Einflüsse“ in den sozialen Bereich Utopismus der hervorgehobenen Ziele im Vergleich zum Kommunismus: Alkohol, Einstellung zur Arbeit und zum staatlichen Eigentum Entwicklung der Marktwirtschaft und die Unmöglichkeit der Kommunistischen Partei die angefangenen Reformen zu Ende zu führen Militärbereich (Witz mit der Tschechei) Die Entwicklung der Unabhängigkeitsbestrebungen in den einzelnen Sowjetrepubliken

77 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der Politik. Raisa Gorbatschjowa, die erste Lady im Land 1955, nach dem Abschluss des Studiums der Philosophie in Moskau fährt sie mit ihrem Ehemann, Michail Gorbatschjow in ein uralisches Dorf Dort lebt das Ehepaar 23 Jahre Raisa unterrichtet in einer Dorfschule und schreibt die Doktorarbeit 1976 kehrt die Familie zurück nach Moskau Bis Michail Gorbatschjow zum Generalsekretär des Zentralkomitees der kommunistischen Partei gewählt wird, unterrichtet sie an der Moskauer Staatlichen Universität

78 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der Politik. Später findet sie dafür keine Zeit, da sie viel mit ihrem Mann reist und ihn in allen Angelegenheiten unterstützt Später beschäftigt sich Raisa ausschließlich mit der Öffentlichkeitsarbeit und Wohlfahrtstätigkeit Sie wird stellvertretende Vorsitzende des sowjetischen Kulturfonds und Vorsitzende der Assoziation der Hilfe für Leukämiekranke Als sie zum ersten Mal im Fernsehen erscheint, erzeugt sie den Neugier der Männer und andauernde Antipathie der Frauen in der SU Sie verurteilen Raisa für schicke Kleider und dafür, dass sie viel spricht Auch die genaue Aussprache einer Lehrerin konnte das Volk ihr nicht verzeihen

79 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der Politik. Sie hob die Vorstellungen und Erwartungen in Bezug auf die erste Lady im Land zu hoch So hatten die Russen Schwierigkeiten, die Frau von Jelzin zu akzeptieren, obwohl sie Gorbatscjowa auch später nicht mochten Gorbatschjowa stirbt am 20. September 1999 in Münster im Folge der Leukämiekrankheit Die Russen haben den Tod von Gorbatschjowa m.E. weniger im Vergleich zu Deutschen bedauert

80 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Augustputsch in Moskau 1991 seitens der konservativen Kommunisten gegen Gorbatschow mit dem Ziel den Unionsvertrag zu unterzeichnen sowie weitere Reformen zu verhindern Wie diese Tage in Russland gelebt wurden Die politische Kampagne von Jelzin und seine Auftritte in Moskau Juni 1991 – Jelzin wird zum Präsidenten gewählt Die Auflösung der Sowjetunion zum 31. Dezember 1991 (wer hat die Schuld?) Nachkommende wirtschaftliche und gesellschaftliche Krisen Die Planwirtschaft verschwand und das Privateigentum an Produktionsmitteln ist hochgestiegen

81 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Heute funktioniert die GUS, die aus 11 Staaten besteht Russland ist der größte Staat der GUS: es hat 76 % der Fläche und 52 % der Bevölkerung Flüchtlingsströme nach Russland: mehrere Kriege in den südlichen Republiken der ehemaligen SU Wer ist in den baltischen Staaten „am modernsten“? Russischer Status im Militärbereich + Import unterschiedlicher Ware aus den USA Entstehung von mafiösen Strukturen, Schmiergelder in Russland: doppelte Macht und wie man dort Geschäfte macht Was in Russland damals das Leben eines Menschen kostete (falsch gefahren oder in der falschen Kneipe gesessen)

82 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Privatisierung des staatlichen Eigentums und die Kompanien von Mawrodij und Beresowskij die Werbung und die dort verwendeten Ansprachen („MMM“ – „Schuhe für Ehefrau“, Rückgriff an Studentenschaft) Reale Profite für Privatpersonen und Betriebe Ist es schwer, Russen zu beleugnen? Mentalität: Puschkin „Es ist nicht schwer mich zu beleugnen, ich bin glücklich beleugnet zu werden!“ Die Neigung zu Schicksalvoraussagern und zu Pseudoheiligern jeglicher Art: Tschumak, Kaschpirowskij

83 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die mentalitären Eigenschaften der Russen, die sich u.A. aus dieser schwierigen Zeit ergeben: Erfahrungen der Armut und die damit verbundene Anpassungsfähigkeit Misstrauisches Verhalten zum Staat als solchem und zu Behörden ist verhältnismäßig zu den negativen Erfahrungen damit gering ausgeprägt Neigung zum glaubensvollem Verhältnis Ideologischer Hunger, der durch Gleichgültigkeit sowie andere Lebensziele verschleiert ist (oftmals auch unbewusst) Umstellungsbereitschaft i

84 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Seit 1992 – 90% der Bevölkerung befindet sich unter Armutsgrenze Sterberaten liegen weit über Geburtraten Ignoranz der Regierung auf diese und andere Probleme Die politische Entscheidungsfindung im Geflecht des Familienclans Jelzins und seiner Hintermänner aus dem Kreis der Oligarchen immenses Vermögen der Regierungskreise, intransparente Politik, die Auseinandersetzungen mit dem Paralment Die intellektuellen Bevölkerungsschichten in der Suche nach neuen (beruflichen) Orientierungen

85 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. In der russischen Verfassungskrise 1993 löste Jelzin zu Sowjetzeiten gewählten – Kongress der Volksdeputierten sowie den Obersten Sowjet Russlands auf, die sich seinen Bemühungen widersetzt hatten, unpopuläre neoliberale Reformen durchzusetzen Jubel der Bevölkerung aufgrund solcher Verhaltensweisen → das Bild der Politiker innerhalb mehrerer Jahre Jelzin ordnete eine gewaltsame Stürmung des Parlamentsgebäudes an, in dem sich etwa 100 Parlamentarier und weitere Anhänger verbarrikadiert hatten Bei der gewaltsamen Niederschlagung eines weiteren Aufstandes gegen ihn am 3. und 4. Oktober, gab es in Moskau 190 Tote “

86 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Entwicklungen im Land innerhalb dieser Zeit: Mafia, Armut, „Feier in der Zeit von Tschuma“, „Auslandsmoden“ Internationale Beziehungen → Verhältnis beim Volk zu solchen Erfolgen bei internen Problemen im Land 1996 zählte Russland zu den Gründungsmitgliedern der Shanghai Five, der heutigen Shanghai Cooperation Organization (SCO) Zusammenbruch der Wirtschaft, hohe Inflation und politische Destabilisierung im August 1998 Jelzin und sein gesundheitlicher Zustand → „Jelzin ist nicht krank, bei ihm verläuft die Gesundheit auf solche Art und Weise“.

87 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Der russisch-tschetschenische Business und was in diesem Krieg ablief Die Anerkennung Tschetscheniens als unabhängige Republik im Jahr 1991 Die Anzahl der Toten in meiner Generation Beresowskij und wie er Soldaten bei amerikanischen Versicherungsgesellschaften „versicherte“ Die Übergriffe von Tschetschenen auf russische Nachbarterritorien (Massenmorde) Wie russische Mafia mit Tschetschenen umging (Schießereien, auch in Stadtzentren) De facto herrscht in der kaukasischen Republik seit 1994 permanenter Kriegszustand, das Ausmaß der Kontrolle russischer Kräfte über das Gebiet ist schwer feststellbar

88 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Zu den Hintergründen des Konfliktes in Tschetschenien Negatives Gedächtnis: Eroberung vom Land im Jahr 1864 Kriege aus den Jahren 1783-85 und 1817-59 Unterstützung der Weißen Armee im Bürgerkrieg und Beteiligung an der Wehrmacht im II. Weltkrieg Dudajew unterstellte Russland, sie beherrscht Tschetschenien nicht auf gesetzlicher Grundlage (mehr als 140 Jahre) Jelzin: „Alle Regionen können so viel Souveränität haben, wie viel sie schlucken können.“ Zur Intelligenz der Politiker in Russland (worauf lange Gesprächspausen zurückzuführen sind)

89 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Regierung verdient Geld, das Volk leidet → zur psychischen Gesundheit der Krieger Russische Männer: Aphganistan und wie diese Menschen später leben Gefängnisse und Situation dort (ca. 1/3 der russischen Männer waren im Gefängnis) GULAG und seine „Bewohner“ Armee und „Älteste“ dort

90 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Mord als Normalfall (Buch „Verletzung der Menschenrechte in der russischen Armee“) Lebensdauer der russischen Männer (ca. 56 Jahre) Wenn man noch dazu den Völkermord während der Stalinszeit, Repressionen und schwere ökonomische Lage berücksichtigt, wird die Situation der extremen Lebenslage in Russland und ihr Einfluss auf die Persönlichkeit besser nachvollziehbar Trotz der Kenntnisse der Situation in der Armee bevorzugen es viele Mütter, dass ihre Söhne dort zur Armee gehen Viele Frauen in Russland schätzen die Militärerfahrungen

91 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Zurück zur Geschichte: im Dezember 1993 billigte die russische Bevölkerung per Volksabstimmung die neue Verfassung der Russischen Föderation (Zweikammersystem, Präsidialverwaltung) Bei den Wahlen zur wieder eingeführten Duma (erste Rückgriffe an nationale Tendenzen) im Dezember 1993 erstarkten die nationalistische Liberaldemokratische Partei sowie die kommunistische Partei (KPRF ) Zhirinowski in der Clownrolle, seine politische Kampagne : für jeden Soldaten eine Waffe für jeden Armen genug Müllreste und für jede Frau ein Mann Zhirinowski und seine „Damensteinespiele“ Zur Missorientierung und Verlorensein der postsowjetischen Bevölkerung

92 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die ersten Wellen der Bewerberinnen als Kellnerinnen und Babysitterin zur Arbeit in Westeuropa Die Wahlen 1996 (Jugendliche) Jawlinski und seine Kooperationsbereitschaft Rybkin als „politischer Fischer“ Die „Partei Frauen Russlands“ als erste große politische Frauenorganisation Zur Geschichte und zum Arbeitsprofil der Partei: gegründet im Jahr 1994 Dafür vereinigten sich drei große feministische Organisationen in Russland: der Frauenbund, der Bund der Unternehmerinnen und der Bund der Seefrauen (geleitet von der Beauftragen der russischen Regierung für Familie, Mütter und Kinder )

93 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Politisches Programm: Bekämpfung der Probleme, die für männliche Politiker eher nicht interessant sind Verbesserung der gesellschaftlichen Situation in Bezug auf Familienrecht, Kindererrechte, Bildung und Gesundheitswesen Gleichberechtigung der Frauen in der Politik, gleichberechtigte Unternehmenstätigkeit, Zugang zu anderen gesellschaftlichen Sphären Wahlen 1993 – 21 Deputierte im Staatsduma Wahlen 1996 – nur 4,6% (die hervorgehobene Selbstständigkeit, kein Kooperationswunsch mit anderen Parteien) 1998 – Gründung des Bundes mit der Partei des Moskauer Bürgermeisters „Heimat“

94 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Austritt aus dem Bund in kurzer Zeit (nicht ausreichende Quoten für die Besetzung wichtiger Regierungsposten, Einräumen der Tätigkeitsfelder ausschließlich in den Bereichen Bildung oder Soziales) Die konservative Herangehensweise zur Frauenrolle in der Politik wird fortwährend praktiziert In Frauen sieht man keine Partner und man glaubt an ihre Kräfte und Möglichkeiten nicht Was kann man Frauen zumuten?  Gibt es in Deutschland eine Wahrnehmung dafür? → Austausch vor dem Hinterrund dieses Photos Autowäschereien in Moskau und Restaurants in Sankt-Peterburg → sind Frauen gesellschaftliche Putzkräfte?

95 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der Politik. Irina Hakamada – Politikerin, Unternehmerin, Wirtschaftswissenschaftlerin und Feministin Irina stammt aus der Familie eines japanischen Kommunisten, der aufgrund seiner Überzeugungen migrieren musste Mit 25 Jahren promoviert sie in Wirtschaftswissenschaften und arbeitet als wissenschaftliche Hilfskraft am Moskauer Wirtschaftsinstitut Sie heiratet und bekommt 2 Kinder Seit 1989 – Unternehmerin in der IT-Branche, Direktorin des Informationsanalyti-schen Zentrums und Mitglied des Börsenrates der RF Wohlfahrtstätigkeit – Gründerin der Gesellschaft der Hilfe für kranke Menschen

96 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der Politik. Deputierte im Duma für drei Perioden Seit 1994 beschäftigt sie sich mit der Finanzpolitik (Komitee der Duma für wirtschaftliche Fragen) Mitgründerin der Partei „Liberal-demokratischer Bund“ Seit 1999 – Gründung und Mitarbeit im Institut für Kleinunternehmen Im Jahr 2004 kandidiert sie für den Präsidentenposten und bekommt 4. Mio. Stimmen Im Jahr 1995 bekommt Irina von „Times“ die Bezeichnung „Politikerin des XXI. Jahrhunderts“ In Russland ist sie die Frau des Jahres laut der soziologischen Befragungen aus den Jahren 1997-1999, 2001-2005

97 Die geschichtliche Entwicklung Russlands/ Frauen in der Politik. 2005 – Nobelpreis für Verdienste als Politikerin und Wissenschaftlerin Jetzt beschäftigt sich Irina mit mehreren wissenschaftlichen Publikationen und ist Redakteurin von politischen und wissenschaftlichen Zeitungen und Magazinen 2006 – Buch „Sex in der großen Politik“ 2007 – politischer Roman „Liebe außer Spiel. Die Geschichte eines Selbstmordes“. Sie plant den entsprechenden Film zu drehen und dabei als Regisseurin zu fungieren Jetzt ist sie Dozentin an der Moskauer Universität und konzepiert viele neue interessante Seminare

98 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Ende der 90er Jahre Weiter laufende Privatisierungen und politische Reformen Die ersten zwei Jahre nach den Wahlen 1998: Lebensniveau, allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen im Land auf der Ebene der Kultur, Reisen, Bildung und Verringerung des Alkoholkonsums Die „chronische“ mangelnde Entlohnung bzw. kein Geld überhaupt Im März 2000 wird Putin zum Präsidenten gewählt (52% der Stimmen) Zu seiner Person Seine Reformen: Festigung der staatlichen Macht Regionale Macht in Russland Steuerreformen Bekämpfung der mafiösen Strukturen Klauerei Äußeres Städtebild & Entwicklung des Gefühls ein „Wirt“ im eigenen Zuhause zu sein „rechtliberale“ Ideen

99 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Die Gründe der Popularität von Putin: seine Worte bedeuten immer Taten Erhöhung der Renten Erhöhung der Löhne, vor allem bei der Militär Vermittlung des Selbstbewusstseins/ Rückgriff an die nationalen Traditionen Besserer Schutz der Bevölkerung von der Miliz/ Ansprache von patriotischen Gefühlen Verbesserungen im Gesundheitswesen Gesetz über die Erde trotz massiver Proteste der Kommunisten Ehrenhafte Vertretung Russlands im Ausland Bekämpfung der Probleme des fehlenden geistigen Lebens, Moral in der modernen Gesellschaft Bessere Gewährleistung der „sozialen Gerechtigkeit“

100 Die geschichtliche Entwicklung Russlands. Das Ziel, Russland zu einer pluralistischen Demokratie nach westlichem Muster – mit starken politischen Parteien, unabhängigen Verbänden, freien Medien und einer marktwirtschaftlich geordneten Wirtschaft – zu entwickeln, wird ihm von vielen Beobachtern abgesprochen Ob er das wirklich anstrebt? Zur Möglichkeit Russland zu regieren und zur überschätzten „Richtigkeit“ der westlichen Gesellschaft